Ein Schritt zum Glück

12. June 2015

Durch das 2:2-Remis aus der Vorwoche ist die TSG Calbe ordentlich in Vorleistung gegangen, um den siebten Platz in der Fußball-Landesliga bis zum Ende zu behaupten. Einen abschließenden Fehltritt im morgigen Heimspiel um 15 Uhr gegen den Kreveser SV (11.) wollen sich die Saalestädter folglich gern ersparen.

Zwischen Tokio und New York, Lillehammer und Johannesburg liegt der Calbenser Heger. Auch weniger Weitgereiste wissen, dass der Fußall an allen genannten Orten denselben Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien folgt: „Der Untergrund spielt keine Rolle. Am Ende gehört das Runde einfach ins Eckige.“ Marko Fiedler weiß freilich, dass an dieser Stelle jedes Phrasenschwein der Welt vor Freude quiekt, aber der TSG-Trainer hebt es nur sicherheitshalber noch einmal hervor. Damit es eben morgen Nachmittag keine Ausreden gibt. Nicht auf dem Hauptplatz (Generalüberholung), sondern dem benachbarten Ausweichgeläuf des Hegerstadions duelliert sich seine Mannschaft im letzten Saisonspiel mit dem Kreveser SV.

Dort absolviert es zwar auch seine Trainingseinheiten, doch wettkampferprobt ist das Grün in dieser Saison noch nicht. Ausreden sollen deshalb nicht gesucht und gefunden werden, weil die Saalestädter nur einen Schritt von ihrem Glück entfernt sind. In diesem Fall bedeutet das Glück Platz sieben, das erklärte Saisonziel. „Wir wissen, wie oft wir uns selbst für kleinste Fehler bestraft und wichtige Punkte liegen gelassen haben. Daher müssen wir noch einmal an unsere Grenzen gehen. Entscheidend wird sein, dass die Einstellung passt. Dann bin ich auch davon überzeugt, dass die Punkte in Calbe bleiben“, sagt Fiedler.

Ein Blick auf die Zahlen erhebt die Gastgeber auch zum Favoriten. Nicht nur, dass die TSG seinerzeit das Hinspiel beim KSV mit 4:1 für sich entschieden hat, der Aufsteiger aus der Altmark wartet nunmehr seit acht Spielen auf einen weiteren Sieg. Dennoch ist Vorsicht geboten, wie der Trainer anmahnt: „Ich gehe nicht davon aus, dass Krevese die Fahrt nur antritt, um sich mal Calbe von Nahem anzuschauen.“

Den Reiz der Stadt und seines Sportvereins weiß indes Christian Harant seit 1998 zu schätzen. 17 Jahre und ein angekündigtes Karriereende später könnte der heutige Torwarttrainer des Teams noch einmal zum spielentscheidenden Faktor werden. Da sowohl Rico Willner wie auch Benjamin Richter auszufallen drohen, erscheint der siebte Saisoneinsatz des 43-jährigen Harant wahrscheinlich. Personelle Probleme beschäftigen die TSG ohnehin vor dem Schlussakt der Saison weniger. Einerseits gibt es erfreulich wenige Verletzte zu beklagen, andererseits hat die Mannschaft anders als in der Vergangenheit keine Probleme mit Gelb- oder Rotsperren. „In Sachen Disziplin haben wir tatsächlich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.“

Es fehlen: Rico Willner, Benjamin Richter, Kai Rathsack (alle angeschlagen, fraglich), Sebastian Schröder (langzeitverletzt);

Schiedsrichter: Stefan Cordes (Bitterfeld), Jonathan Lebelt, k.A.

Hinspiel: 4:1

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 12. Juni 2015


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