Nach einem Fehler gehen die Köpfe nach unten

19. April 2017

Mit einem 2:2-Unentschieden trennten sich die Landesliga-Fußballer der TSG Calbe am Wochenende vom FSV Heide Letzlingen – und das nach einer 2:0-Führung (54.). Ein Unentschieden des Tabellenzweiten gegen den abstiegsbedrohten Gast. Was passierte ab der 55. Minute?

Eigentlich war es nur ein kleiner Fehler. Ein Ballverlust von Alexander Voigt führte zum ersten Gegentreffer. „An dem Punkt sind wahrscheinlich Erinnerungen an das Spiel gegen Krevese wach geworden“, vermutet TSG-Trainer Marko Fiedler. Damals hatte ein Elfmeter die Saalestädter in den letzten Spielminuten ins Straucheln gebracht. Und auch im Spiel gegen Letzlingen verkrampften die Platzherren. „Der Biss war nicht mehr da“, beobachtete Fiedler. „Einige Spieler haben sich nicht mehr in den Dienst der Mannschaft gestellt.“ Im Grunde hätte das Team nach dem zweiten Treffer von Florian Schmidt das 3:0 schießen müssen, Chancen dazu waren vorhanden. Doch der Fehler der TSG wurde umgehend bestraft. „Jede Mannschaft der Liga ist in der Lage unsere Fehler zu bestrafen“, warnt Fiedler weiterhin. Doch anstatt einen klaren Geist zu bewahren, „gingen die Köpfe nach dem Anschlusstreffer nach unten“.

Für Fiedler ist das schwer erklärbar. Er und das Trainerteam führen regelmäßig Gespräche mit den Akteuren. Und diese laufen gut. „Sie sind redsam, verstecken sich nicht“, so der Coach über seine Schützlinge. „Das Selbstvertrauen ist da.“ Doch jetzt muss weiter am Mut der Spieler gearbeitet werden, die Stabilität muss in die Mannschaft zurückkehren. „In der Hinrunde mussten wir uns mit solchen Dingen nicht beschäftigen“, gibt Fiedler zu. Zur Winterpause standen die Calbenser ganz oben. Inzwischen steht dort Union Schönebeck. Mit neun Punkten Vorsprung. Fiedler zollt den Unionern Respekt. „Sie stehen zurecht da oben. Das kommt nicht von ungefähr.“

Doch noch sind es knapp zwei Monate bis zum Saisonende. Und auch die TSG hat ihr Ziel „Aufstieg“ noch lange nicht aus den Augen verloren. „Wir müssen jetzt aber wieder einen Zahn zulegen. Die Jungs haben verstanden, worum es geht. Wir müssen alle an einem Strang ziehen.“

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 19. April 2017


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