Schiedsrichter aus Leidenschaft

15. January 2014

Die Arbeit eines Schiedrichters ist nicht leicht. Nach und während der Partie werden immer wieder Entscheidungen kritisiert, hinterfragt, reklamiert. Und so mancher Unparteiische sieht sich am Feldrand der ein oder anderen Drohung für Leib und Leben ausgesetzt. Die Tätigkeit eines Schiedrichter muss man durchaus mit Leidenschaft bestreiten.

Schiedsrichter_Sirko Mücke

TSG-Schiedsrichter Sirko Müke. | Foto: Verein

Diese Leidenschaft bringt Sirko Müke auf jeden Fall mit, kommt der 23-Jährige doch von Kindesbeinen an aus dem Fußball. Mit vier Jahren begann der gebürtige Schönebecker mit seinem großen Hobby. “Beim Schönebecker SV habe ich bis zur D-Jugend gespielt”, erinnert sich der Schiedrichter. Bis zum Jahr 2000 blieb er bei den “Roten”. Danach wechselte Müke zum Schönebecker SC. “Mir hat damals die Jugendarbeit im SSV nicht so recht gefallen, der SSC hatte da schon mehr zu bieten.”

Bei den “Grünen” spielte Müke bis zur B-Jugend, dann fand die Spielerkarriere jedoch ein jähes Ende. Durch einen Kreuzbandriss fiel er für mehrere Spiele aus. “Und auch danach ging es nur noch mühsam weiter, die Verletzungsgefahr war einfach zu groß”, blickt Müke etwas traurig auf diese Jahre zurück.

Da er sich jedoch nicht vom Fußball verabschieden und sportlich aktiv bleiben wollte, besuchte Müke schließlich einen Schiedrichter-Lehrgang in Magdeburg. “Ich nahm für die TSG Calbe teil.” Der Lehrgang zeigte Müke dann eine ganz andere Sichtweise auf seine Lieblings- sportart. “Ich war überrascht, wie viele Regeln es gibt, die man als Spieler selbst gar nicht so kennt.” Aber genau das machte auch den Reiz an der Schiedrichterposition aus. “Der neue Blickwinkel auf eine Fußballpartie hat mich sehr interessiert”, sagt Müke.

Nach bestandener Abschlussprüfung ging es für den damals 18-Jährigen zunächst für ein Dreivierteljahr in den Jugendbereich. “Mein erstes Spiel habe ich in der B-Jugend in Barby gepfiffen”, erinnert sich der Schönebecker. “Das war eine große Umstellung, weil man nun dem Ball ausweichen musste, anstatt auf ihn zuzugehen. Das fühlte sich schon etwas unnatürlich an, wenn man vorher als Spieler auf dem Feld stand.”

Sein erstes Spiel im Männerbereich pfiff Müke in der Saision 2009/2010 in der 2. Kreisklasse. “Groß Rosenburg II spielte gegen Blau-Weiß Biere II”, erinnert sich der 23-Jährige. Seit der Saison 2013/2014 pfeift Müke in der Verbandsliga. “Das war ein großer Schritt für mich.”

Von großen Anfeindungen seitens der Trainer oder Zuschauer blieb Müke bisher übrigens verschont. “Ich habe in der Verbandsliga eher positive Erfahrungen gemacht”, so der Schönebecker. “Natürlich spielen immer viele Emotionen mit. In dieser Liga geht es schließlich um etwas.”


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