Feinschliff durch Spielkonsole

17. August 2015

Hallo Thomas. Nach der zurückliegenden Saison in der Salzlandliga-Mannschaft der TSG Calbe bist Du zur Saisonvorbereitung in den Landesligakader von Trainer Marko Fiedler aufgerückt und gehörst inoffiziell zu den klaren Gewinnern der Vorbereitung.

Hast Du ein Erfolgsrezept für diese steile Entwicklung?

Thomas Dummer: Eigentlich versuche ich einfach nur, so oft es geht zu trainieren und bei jeder Einheit und jedem Spiel wirklich 100 Prozent zu geben. Ich schaue mir außerdem so ziemlich alles im Fernsehen und Internet an, was nur ansatzweise mit Fußball zu tun hat und versuche mir etwas von den Profis abzugucken, seien es Tricks beim Dribbling oder beim Verteidigen. (ergänzt mit einem Grinsen auf dem Gesicht) Den Feinschliff hole ich mir dann an der Spielkonsole, wenn ich mit meinen Freunden Fifa spiele und natürlich meistens gewinne.

Nachdem du bereits im Calbenser Nachwuchs lange Zeit Fußball gespielt hattest, bist du fast vier Jahre lang zum Tennis gewechselt. Hast du diesen Schritt nach dem erneuten Wechsel zum Fußball bereut, oder kannst Du der Zeit für deine aktuelle Entwicklung auch etwas Positives abgewinnen?

Thomas Dummer: Es war damals eine sehr schwere Entscheidung, die ich aber aufgrund anhaltender Leistenprobleme so treffen musste. Der Reiz beim Tennis ist, für Siege oder Niederlagen ganz allein verantwortlich zu sein. Irgendwann hat es dann aber wieder in den Beinen gekribbelt. Für mich persönlich würde ich behaupten, dass ich nach vier Jahren Tennis, umso geiler darauf war, wieder Fußball zu spielen.

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Thomas Dummer spricht über Tennis, seine erste Vorbereitung auf die Landesliga und die zukünftigen Zielstellungen. | Foto: Verein

In seiner aktiven Zeit war dein Vater ein überragender Libero im TSG-Trikot mit ausgewiesenen Offensivqualitäten. Nun spielst du seit geraumer Zeit auch in der Verteidigung, hast du dir da von ihm früher einiges abgucken können?

Thomas Dummer (lacht): Dass mein Vater ein überragender Fußballer war, darf ich mir oft genug von ihm selbst anhören. Leider bin ich nie in den Genuss gekommen, Ihm beim Fußballspielen zuzusehen beziehungsweise war ich noch zu klein und kann mich nicht daran erinnern. Allerdings erzählen mir so viele Leute, was für ein überragender Fußballer er gewesen ist, dass ich es einfach glauben muss. Er jedoch war bei nahezu jedem Spiel von mit dabei und hat mir den ein oder anderen Tipp gegeben. Heute gibt es viele Momente, wenn wir gemeinsam Fußball gucken, bei denen wir die gleichen Fehler erkennen und die gleichen Alternativen nennen, um eine Situation besser zu lösen. Da merkt man schon, dass wir ziemlich gleich ticken.

Hast Du eine Lieblingsposition?

Thomas Dummer: Nein, eine wirkliche Lieblingsposition habe ich nicht. Da ich in der Jugend nahezu alle Positionen gespielt habe, soll mein Trainer entscheiden, wo ich der Mannschaft am meisten helfen kann. In der Rückrunde der zurückliegenden Salzlandligasaison und auch in der Vorbereitung bei der ersten Mannschaft wurde ich als Verteidiger eingesetzt, wenngleich die Position des Verteidigers meiner Meinung nach ein wenig undankbar ist. Einerseits tritt man kaum als Torschütze oder Vorbereiter in Erscheinung und steht weiterhin schlecht da, wenn ein Gegentor fällt. Nichtsdestotrotz spiele ich schon gerne dort.

Nach deinem Abitur hast Du in Halle ein Studium begonnen, wie schaffst Du es den zeitlichen Mehraufwand als Landesligafußballer mit der Uni zu verbinden?

Thomas Dummer: In den ersten beiden Semestern hat es mein Stundenplan nicht zugelassen, in der Woche zu trainieren, sodass ich nur am Wochenende zum Spiel anwesend war. Ich weiß natürlich, dass ich auf Dauer ohne Training nicht in der Landesliga spielen kann. Deshalb werde ich versuchen, mindestens einmal die Woche zum Training zu kommen.

Welche Ziele hast du ganz persönlich für die anstehende Saison?

Thomas Dummer: Zuallererst freue ich mich auf meine erste Saison in der Landesliga und auf die damit verbundenen neuen Erfahrungen. Als Fußballer will man ja vor allem spielen und dabei möglichst erfolgreich sein. Fußballerisch möchte ich mich insbesondere hinsichtlich Spielverständnis, Aggressivität und Technik weiterentwickeln.

Was glaubst Du, lässt sich in dieser Saison in der Landesliga erreichen?

Thomas Dummer: Ich persönlich finde, dass wir eine super Truppe beisammen haben. Die Neuzugänge, zu denen ich ja auch gehöre, wurden super aufgenommen und haben sich auch gut eingefügt. Menschlich gesehen, macht es einfach nur Spaß mit den Jungs zusammen zu kicken, weil wir auch eine gute Mischung aus jungen, etwas älteren und “alten Hasen” haben. Die Spiele in der Vorbereitung haben gezeigt, dass wir durchaus in der Lage sind, guten und auch attraktiven Fußball zu spielen. Ich denke, wenn wir immer alle Vollgas geben, können wir auch im oberen Tabellendrittel eine gute Rolle spielen. Die Grundlage für eine erfolgreiche Saison haben wir uns, glaube ich, alle zusammen hart in der Vorbereitung erarbeitet. Wenn wir darauf aufbauen und auf dem Spielfeld Spaß haben und die Geilheit zeigen zu gewinnen, steht einer erfolgreichen Saison nichts im Wege.

Vielen Dank für das Gespräch.


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