Rückblick in die Historie – 2013 – Arbeitseinsatz

Insbesondere über die großartige Solidarität und die überwältigende Hilfsbereitschaft wurde und wird im Zuge der Hochwasserkatastrophe in Mitteldeutschland fortwährend überaus positiv berichtet. Diese schier unendliche Liste verschiedenster Hilfsaktionen ist nun um ein weiteres eindrucksvolles Beispiel reicher.

Da auch das Calbenser Hegerstadion vom Saale-Hochwasser nicht verschont geblieben ist, mussten insbesondere die Laufbahn, der Hartplatz und die Wege vom Schlamm und die Zäune vom angeschwemmten Treibgut befreit werden. Dem Aufruf der TSG-Fußballer zum gemeinsamen Arbeitseinsatz folgte  dabei eine eindrucksvolle Zahl an helfenden Händen.

„Bewaffnet“ mit eigenen Harken, Besen, Schubkarren und weiterem Gerät herrschte eine eifrige Betriebsamkeit auf dem Heger. Knapp 85 Helfer sorgten dabei bei bestem Wetter für den sehr erfolgreichen Ausgang des Einsatzes. Neben vielen Aktiven und Freunden des Calbenser Fußballs waren auch Mitglieder der Handball- und Leichtathletik-Abteilung der  TSG Calbe mit dabei.

So war beispielsweise schön zu sehen, dass die kleinsten Kicker der TSG mit den Vertretern der Altherrenmannschaft Hand in Hand arbeiteten. Aber auch dies ist eben nur ein Ausschnitt der vielen möglichen Situationen an diesem Tag, die einen weiteren eindrucksvollen Beleg für das große gesellschaftliche Engagement zeichnen.

Ein Dank gilt im Übrigen auch dem Gaststättenbetreiber, der selbst vom Hochwasser betroffen, trotzdem sehr gut für das leibliche Wohl sorgte. Die TSG-Fußballer bedanken sich auf diesem Wege ausdrücklich für die großartige Unterstützung der vielen fleißigen Helfer.

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Rückblick in die Historie – 2013 – Neue Tore

Kleine und große Katastrophen haben dieses Jahr erneut die Menschen in der ganzen Welt heimgesucht. Auch unsere Region blieb nicht verschohnt und wurde im Sommer vom Hochwasser der Elbe und Saale regelrecht geflutet.

Die Pro Minent GmbH, ein Hersteller von Rolladenelementen mit Sitz in Nienburg/Saale, blieb zum Glück verschohnt, obwohl auch einige Mitarbeiter schwer mit den Kräften der Natur zu kämpfen hatten.

“Wir haben uns daher entschlossen, in 2013 das jährlich für Weihnachtsgeschenke an unsere Kunden verwendete Geld zu spenden.”, sagte Betriebsleiter Torsten Ebeling.

Gesucht und gefunden wurden drei Projekte:

“Am 11. Dezember 2013 haben wir einen Scheck in Höhe von 1000 Euro an das Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg übergeben. Außerdem überwiesen wir 500 Euro direkt auf das Spendenkonto des Deutschen Roten Kreuzes, um den Opfern des Taifuns auf den Philippinien zu helfen.” sagte Ebeling.

Die letzte Spende wurde an die Nachwuchsfußballer der TSG Calbe übergeben. So trägt die Pro Minent GmbH dazu bei, hier den Ball wieder ins Rollen zu bringen. Die TSG-Fußballer aus der Saalestadt wurden vom Hochwasser schwer getroffen, wobei unter anderem Kleinfeldtore völlig zerstört wurden.

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TSG-Nachwuchsleiter Swen Imroth bedankt sich bei Torsten Ebeling von der Pro Minent GmbH für die tolle Unterstützung der Calbenser Nachwuchskicker. | Foto: Verein

“Auf unserer Suche nach geeigneten Spendenempfängern entstand der Kontakt zum Calbenser Stadtrat Sven Hause, der uns die Situation der Nachwuchssportler der Abteilung Fußball erläuterte.” infomiert Ebeling.

Gemeinsam wurde festgestellt, dass die Jungs und Mädchen zum Tore schießen, erst einmal ein paar Kleinfeldtore benötigen. “Schließlich wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die notwendigen finanziellen Mittel für zwei Gehäuse und die dazugehörigen Netze dem Verein zur Verfügung zu stellen.” sagte der Pro Minent Betriebsleiter abschließend.

Auch der GeneralAnzeiger berichtete über dieses besondere Sponsoring.

Auch der GeneralAnzeiger berichtete über dieses besondere Sponsoring.

Eigentlich wurde heimlich geplant, die Tore im Gesamtwert vom insgesamt 1500 Euro direkt am Übergabetag auch zu übergeben, leider scheiterte diese tolle kurzfristige Idee, an den Lenkzeiten des LKW-Fahrers, der auf der Autobahn mit den Toren im Schlepptau eine längere Pause einlegen musste. Der Freude über diese wunderbare Aktion tat dies jedoch keinen Abbruch.

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Ein Blumenstrauß und ein Erinnerungsbild für die Pro Minent GmbH. Gleichzeitig gratulierte Swen Imroth auch noch Swen Hause zur Wahl zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Gesamtvereins TSG Calbe. | Foto: Verein


Rückblick in die Historie – 2014 – Besuch beim VfL Wolfsburg

„Hundert TSG-Kicker, zwei prallgefüllte Reisebusse, das Top-Spiel des Bundesligaspieltags in einem schmucken Stadion, ein 3:1-Heimsieg des VfL Wolfsburg und eine tolle Stimmung bei allen Beteiligten.“ So könnte wohl die Kurzform des Erlebnisses der Fußballer der TSG Calbe vom zurückliegenden Wochenende lauten.

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Eine Zeichnung von Maren Vollhardt zum “Gemeinsam bewegen Tag” in Wolfsburg als Dankeschön für den VfL. | Foto: Verein

Der „Gemeinsam bewegen Tag“ der TSG Calbe und des VfL Wolfsburg zur Beseitigung der Hochwasserschäden im Calbenser Hegerstadion liegt nun zwar bereits knapp fünf Monate in der Vergangenheit. Der Kontakt zwischen den beiden Vereinen allerdings ist seitdem keinesfalls abgerissen, sodass die Verantwortlichen der „Wölfe“ kürzlich zum Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen einluden.

Diese Nachricht erzeugte eine ungeahnte Euphorie im TSG-Lager, sodass sich nahezu der komplette Nachwuchsbereich, ergänzt durch Vertreter der Erwachsenenmannschaften, auf die Fahrt in die Volkswagen-Arena begab. Nachdem bereits im Bus eine tolle Stimmung herrschte, war die enorme Spannung auf dem abschließenden Fußmarsch zum Stadion spürbar. Nach dem gemeinsamen Erinnerungsfoto vor dem Stadion wurde schnell der große Stapel der Eintrittskarten verteilt, die Plätze eingenommen und schon rollte der Ball. Mehrmals brandete im Stadion und natürlich auch im „TSG-Block“ Jubel aus, denn von den insgesamt vier erzielten Toren konnte die Heimmannschaft drei Tore für sich verbuchen und demzufolge dieses wichtige Spiel auch durch die moralische Unterstützung der Calbenser Delegation für sich entscheiden.

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Erinnerungsfoto vor der Volkswagen-Arena Wolfsburg vor dem Bundesliga-Topspiel zwischen dem VfL und Bayer 04 Leverkusen. | Foto: Verein

Auf der anschließenden Heimfahrt wurden im Bus nicht nur lautstark zahlreiche Fußballlieder gesungen und über das gesehene Spiel diskutiert, sondern bereits über eine hoffentlich anstehende baldige Wiederholung dieses tollen Ereignisses gesprochen.

Volksstimme-Bericht vom 13. März 2014.

Volksstimme-Bericht vom 13. März 2014.


Durch zahlreiche Rückschläge entstand ein „Prachtstück“

Es war ein herber Rückschlag für alle Anhänger der TSG Calbe. Am frühen morgen des 25. Februar 1997 loderten die Flammen aus dem Vereinsheim der TSG Calbe und legte alles in Schutt in Asche.

Auch wenn die Brandbekämpfer flott zur Stelle waren, blieb kaum etwas über. Das Holzhaus fiel dem Flammen zum Opfer und hinterließ eine Ruine. Wie genau es zu dem Feuer kam, ist bis heute ungeklärt. Zahlreiche Erinnerungen fielen den Flammen zum Opfer. Und als der größte Schock überwunden war, machten sich die Calbenser daran, alles wieder auf Vordermann zu bringen. Das Vereinsheim wurde wieder aufgebaut, blieb jedoch vom Pech verfolgt. Im Jahr 2013 setzte die Flut weite Teiler der Anlage am Heger unter Wasser und wieder waren zahlreiche helfende Hände nötig, um alles auf Vordermann zu bringen. Mit Erfolg, wie auch Marcel Würlich findet. Bereits als kleiner Junge verbrachte der heutige Übungsleiter der TSG Calbe viel Zeit im Hegerstadion.

Historie_altes Sportlerheim

Das alte und langjährige Sportlerheim der Calbenser Fußballer vor der Brandstiftung.

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Das vom Hochwasser der Saale eingeschlosse Hegersportlerheim. | Foto: Tilman Treue

„In dem Flachbau aus Holz war auch eine Kneipe. Man ist einen langen Gang entlang geschlendert – links und rechts waren die Kabinen – und schon stand man in der Kneipe, wo sich jung und alt getroffen haben“, erinnert sich Würlich ganz genau zurück. Den Brand bezeichnet er selbst als „einschneidendes Erlebnis“. Auch nach dem Hochwasser „ging es wieder bei Null los“.

Doch die TSG hat aus der Not eine Tugend gemacht. Heute erinnert am Heger nichts mehr an die Brand- oder Flutschäden. Überall sind die Vereinsfarben Blau und Weiß vertreten, sei es die Tornetze oder der Zaun, welcher das Spielfeld vom Zuschauerbereich trennt. „Von außen ist das schon ein Prachtstück. Die Spieler schwärmen immer von unserer großen Kabine“, so Würlich.

Um auch im Inneren zu einem Prachtstück zu werden, taten sich die Schachspieler, welche ebenfalls die Räumlichkeiten nutzen, und die Fußballer zusammen. „In unserer Altherren-Mannschaft ist jemand dabei, der künstlerisch begabt ist“, so Würlich. Im Inneren wurde kurzerhand ein großes Graffiti an die Wand gebracht, welches Elemente des Schach- und Fußballsports miteinander verbindet. „Das ist super geworden“, sagt Würlich und steht mit dieser Meinung nicht allein da.

Stefan Storch und Mirko Fölsch vor einer der neu gestalteten Wände im Hegerstadion. | Foto: Verein

Stefan Storch und Mirko Fölsch vor einer der neu gestalteten Wände im Hegerstadion. | Foto: Verein

Allgemein finden sich immer wieder Graffiti an den Wänden. Selbst in unmittelbarer Nähe des Hauptplatzes. „Der alte Schotterplatz war früher mal viel größer. Und da stand eine Torwand. Damit diese erhalten bleibt, wurde sie angesprüht“, erzählt der Übungsleiter. Neben einem Fußballspieler ziert das Logo und der Spruch ‚Die Macht vom Heger‘ die alte Torwand. Ein echter Hingucker. Am Kassenhäuschen ist zudem der Schriftzug ‚TSG Calbe‘ zu lesen.

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Gemeinsam an der Arbeit: Mirko Fölsch bei der Gestaltung des Spielfeldes und Stefan Storch am Spruchtext. | Foto: Verein

Aber auch am Platz wurde nach dem Hochwasser reichlich gearbeitet. Eine neue Bewässerungsanlage wurde installiert, welche „sehr viel Arbeit abnimmt“, so Würlich. Allgemein befindet sich die Anlage, auch während der Corona-Pause, in einem tadellosen Zustand. Sowohl der Haupt- als auch der Nebenplatz zeigen sich von ihrer besten Seite. Ein Manko gibt es dennoch: „Ein richtige Flutlichtanlage fehlt noch, um im Winter noch besser trainieren zu können“, sagt Würlich. Doch Hoffnung ist in Sicht, eine Anlage bereits im Gespräch. „Alles hat Hand und Fuß“, adelt Würlich die Anlage der TSG Calbe am Seitenarm der Heger.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 23. Mai 2020

Der Hauptplatz und das Sportlerheim.

Der Hauptplatz und das Sportlerheim.

Das Hegerstadion in Calbe von oben - Blick 2.

Das Hegerstadion in Calbe von oben – Blick 1.

Das Hegerstadion in Calbe von oben - Blick 1.

Das Hegerstadion in Calbe von oben – Blick 2.


Rückblick in die Historie – 2020 – Sportanlage Heger

Durch zahlreiche Rückschläge entstand ein „Prachtstück“

Es war ein herber Rückschlag für alle Anhänger der TSG Calbe. Am frühen morgen des 25. Februar 1997 loderten die Flammen aus dem Vereinsheim der TSG Calbe und legte alles in Schutt in Asche.

Auch wenn die Brandbekämpfer flott zur Stelle waren, blieb kaum etwas über. Das Holzhaus fiel dem Flammen zum Opfer und hinterließ eine Ruine. Wie genau es zu dem Feuer kam, ist bis heute ungeklärt. Zahlreiche Erinnerungen fielen den Flammen zum Opfer. Und als der größte Schock überwunden war, machten sich die Calbenser daran, alles wieder auf Vordermann zu bringen. Das Vereinsheim wurde wieder aufgebaut, blieb jedoch vom Pech verfolgt. Im Jahr 2013 setzte die Flut weite Teiler der Anlage am Heger unter Wasser und wieder waren zahlreiche helfende Hände nötig, um alles auf Vordermann zu bringen. Mit Erfolg, wie auch Marcel Würlich findet. Bereits als kleiner Junge verbrachte der heutige Übungsleiter der TSG Calbe viel Zeit im Hegerstadion.

Historie_altes Sportlerheim

Das alte und langjährige Sportlerheim der Calbenser Fußballer vor der Brandstiftung.

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Das vom Hochwasser der Saale eingeschlosse Hegersportlerheim. | Foto: Tilman Treue

„In dem Flachbau aus Holz war auch eine Kneipe. Man ist einen langen Gang entlang geschlendert – links und rechts waren die Kabinen – und schon stand man in der Kneipe, wo sich jung und alt getroffen haben“, erinnert sich Würlich ganz genau zurück. Den Brand bezeichnet er selbst als „einschneidendes Erlebnis“. Auch nach dem Hochwasser „ging es wieder bei Null los“.

Doch die TSG hat aus der Not eine Tugend gemacht. Heute erinnert am Heger nichts mehr an die Brand- oder Flutschäden. Überall sind die Vereinsfarben Blau und Weiß vertreten, sei es die Tornetze oder der Zaun, welcher das Spielfeld vom Zuschauerbereich trennt. „Von außen ist das schon ein Prachtstück. Die Spieler schwärmen immer von unserer großen Kabine“, so Würlich.

Um auch im Inneren zu einem Prachtstück zu werden, taten sich die Schachspieler, welche ebenfalls die Räumlichkeiten nutzen, und die Fußballer zusammen. „In unserer Altherren-Mannschaft ist jemand dabei, der künstlerisch begabt ist“, so Würlich. Im Inneren wurde kurzerhand ein großes Graffiti an die Wand gebracht, welches Elemente des Schach- und Fußballsports miteinander verbindet. „Das ist super geworden“, sagt Würlich und steht mit dieser Meinung nicht allein da.

Stefan Storch und Mirko Fölsch vor einer der neu gestalteten Wände im Hegerstadion. | Foto: Verein

Stefan Storch und Mirko Fölsch vor einer der neu gestalteten Wände im Hegerstadion. | Foto: Verein

Allgemein finden sich immer wieder Graffiti an den Wänden. Selbst in unmittelbarer Nähe des Hauptplatzes. „Der alte Schotterplatz war früher mal viel größer. Und da stand eine Torwand. Damit diese erhalten bleibt, wurde sie angesprüht“, erzählt der Übungsleiter. Neben einem Fußballspieler ziert das Logo und der Spruch ‚Die Macht vom Heger‘ die alte Torwand. Ein echter Hingucker. Am Kassenhäuschen ist zudem der Schriftzug ‚TSG Calbe‘ zu lesen.

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Gemeinsam an der Arbeit: Mirko Fölsch bei der Gestaltung des Spielfeldes und Stefan Storch am Spruchtext. | Foto: Verein

Aber auch am Platz wurde nach dem Hochwasser reichlich gearbeitet. Eine neue Bewässerungsanlage wurde installiert, welche „sehr viel Arbeit abnimmt“, so Würlich. Allgemein befindet sich die Anlage, auch während der Corona-Pause, in einem tadellosen Zustand. Sowohl der Haupt- als auch der Nebenplatz zeigen sich von ihrer besten Seite. Ein Manko gibt es dennoch: „Ein richtige Flutlichtanlage fehlt noch, um im Winter noch besser trainieren zu können“, sagt Würlich. Doch Hoffnung ist in Sicht, eine Anlage bereits im Gespräch. „Alles hat Hand und Fuß“, adelt Würlich die Anlage der TSG Calbe am Seitenarm der Heger.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 23. Mai 2020

Der Hauptplatz und das Sportlerheim.

Der Hauptplatz und das Sportlerheim.

Das Hegerstadion in Calbe von oben - Blick 2.

Das Hegerstadion in Calbe von oben – Blick 1.

Das Hegerstadion in Calbe von oben - Blick 1.

Das Hegerstadion in Calbe von oben – Blick 2.


Invasion der Latzhosen

Wenn Roy Präger einen Treffer für Jerome Roussillon auflegt, Claudia Neto und Marcel Tisserand im Mittelfeld die Fäden ziehen und Stephan Lerch als Libero die Abwehr dirigiert, dann ist etwas Besonderes im Gang. Erst recht, wenn die übrigen Teammitglieder Flüchtlinge sind.

„Gemeinsam bewegen“ hat auch im Jahr 2018 wieder Menschen zusammenführt, die sich im Alltag niemals begegnen. Einer von elf Standorten, an denen sich die VfL-Familie Mitte September unter dem Motto „11 für 11“ engagierte, war das Vereinsgelände des SV Veltheim. Bereits am Vormittag machten sich hier fleißige Wölfe-Mitarbeiter in ihren markanten Arbeitsklamotten ans Werk, um Hand in Hand mit den Gastgebern am Spielfeldrand alte Bänke und einen Unterstand zu renovieren. Ein gemeinsames Grillfest überbrückte die Zeit bis zur Ankunft der Fußballprofis. Finale Pinselstriche folgten, ehe es für eine gemischte Einheit unter der Leitung Prägers und Lerchs auf den Platz ging. Eine unvergessliche Erfahrung für die Spieler der Veltheim Panthers, wie ihnen überdeutlich anzumerken war. Gegenmittel zu Frust und Lethargie

Gegenmittel zu Frust und Lethargie

„Eine geniale Aktion des VfL Wolfsburg“, schwärmte Teambetreuer Steffen Köppe, der selbst mitkickte und im finalen Jux-Spiel sogar einen Elfmeter parierte. „Wir alle waren so aufgeregt, dass wohl keiner von uns viel geschlafen hat.“ Das Besondere an diesem Projekt: Besucht haben die Grün-Weißen an diesem Tag keine Unterkunft für Geflüchtete, sondern ein richtiges Fußballteam mit einer märchenhaften Geschichte. Aus anfänglich wenigen Flüchtlingen in Sickte waren im Jahr 2015 rund 100 geworden. Die Enge, das zu verarbeitende Leid und der Mix aus Sprachen und Religionen führte in den Unterkünften zu Konflikten, woraus die Idee der Gründung einer Fußballmannschaft entstand. Mit dem SV Veltheim 1928 e.V. fand sich ein Sportverein, der selbst kein Herrenteam mehr zusammenbekam. In der dritten Nordharzklasse gingen die Veltheim Panthers 2015/2016 an den Start, stiegen sofort auf, zogen ins Kreispokalendspiel ein – und eroberten so die Herzen der Region.

Einer kickt schon in der Landesliga

Wie Integration gelingen kann, wenn sich nur genügend Menschen dafür einsetzen, dafür geben die Panthers ein Paradebeispiel ab. Die Gewaltprobleme sind lange kein Thema mehr. Der Teamgedanke des aktuell 27 Mann starken Kaders hat die Truppe um Trainer Alex Belleh, obwohl die Spieler aus zehn Nationen stammen, die teilweise Kriege gegeneinander führen, zusammengeschweißt. „Das Schöne ist, dass den Jungs auch abseits vom Fußball nicht mehr die Decke auf den Kopf fällt, denn inzwischen haben wir ein erfolgreiches Ausbildungsprogramm“, so Christian Müller, stellvertretender Bürgermeister der Samtgemeinde Sickte, der die Panthers gemeinsam mit Köppe – im Hauptberuf Ordnungsamtsleiter und damit zuständig für die Flüchtlingsunterbringung – ehrenamtlich betreut. Mittlerweile hat der sportliche Erfolg auch Spieler aus Braunschweig, Peine und Wolfenbüttel angelockt. Der Goalgetter der Aufstiegssaison, der Ivorer Ladji Doumbia, war nach 30 Toren in neun Spielen (!) nicht zu halten und ist inzwischen beim HSC Hannover in der sechsten Liga aktiv.

Fleißige Wölfe in der ganzen Region

Verdiente Unterstützung der Wölfe erhielten zeitgleich auch zehn andere Einrichtungen, Institutionen und Projekte. Ob auf dem Rittergut Beienrode, bei den Wolfsburger Elfen, im Hospiz Salzgitter, im Seniorenheim der Wolfsburger AWO oder auf dem Geländer Katholischen KiTa St. Altfrid in Gifhorn – überall machten sich die insgesamt rund 200 grün-weißen Helfer, vom Geschäftsführer bis zum Praktikanten, an die Arbeit, um Gutes zu tun. Auch 2016 hatte der VfL Wolfsburg schon elf soziale Projekte auf die gleiche Art unterstützt und war nach einem gemeinsamen Frühstück in der Volkswagen Arena in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt. So lief es in diesem Jahr wieder.

Unvergessen: Gustavo im Bagger

Seinen Ursprung hat „Gemeinsam bewegen“ in einer damals beispiellosen Aktion von 2013. Ein Hochwasser hatte seinerzeit die TSG Calbe vor massive Probleme gestellt. Dem Hilferuf des Landesligisten kamen die Grün-Weißen nach, reisten mit einem Tross von 100 Geschäftsstellen-Mitarbeitern, Spielerinnen und Spielern in den Magdeburger Süden und packten mit an. „Die Szene mit Luiz Gustavo im Bagger, der einen Graben für das Kabel der Flutlichtanlage verlegt hat, ist hier bis heute legendär. Immer noch werden Geschichten darüber ausgetauscht, wer mit wem gewerkelt hat damals“, berichtet Stefan Lenhart. Der Pressesprecher der TSG war damals frisch im Amt und ist immer noch überwältigt von der Hilfsbereitschaft, die mit der VfL-Aktion seinerzeit ins Rollen gekommen ist. „Vom überregionalen Interesse haben wir anschließend enorm profitiert. Eine Energiefirma aus Mittelfranken zum Beispiel hat 5.000 Euro gespendet, einfach infolge eines Fernseh-Berichts.“

Calbe meldet: Alle Aufräumarbeiten beendet

Heute, fünf Jahre später, ist der Klub aus dem Allergröbsten raus. „Erst vor ein paar Wochen haben wir festgestellt, dass wir im Prinzip mit allem durch sind. Jetzt können wir sagen: Das Hochwasser ist bewältigt“, so der 34-Jährige, der die weiteren „Gemeinsam-bewegen“-Tage der Grün-Weißen aus der Ferne verfolgt hat. Den Kontakt zu den Wölfen hat man über die Jahre in Calbe gehalten. Schon mehrfach besuchten Reisegruppen aus der 10.000-Einwohner-Stadt im Salzlandkreis die Spiele in der Volkswagen Arena Heute ist die TSG offizieller VfL-Partnerverein. Lenhart ist sich sicher: „Mit seinem Besuch hat der VfL ohne Frage viele Fans in unserer Region für sich gewonnen.“

Double-Siegerin will dauerhaft helfen

Nachhaltig angelegt ist „Gemeinsam bewegen“ ohnehin. Dass die Begeisterung für die einzelnen Projekte aber auch eine gegenseitige Wirkung hat, das bewies in diesem Jahr Ella Masar. Die US-amerikanische Mittelfeldspielerin von den VfL-Bundesliga-Frauen gehörte ebenfalls zur VfL-Delegation, die sich in Veltheim engagierte. Von der herzlichen Begegnung mit den Spielern aus Ländern wie Liberia, Eritrea, der Elfenbeinküste, Simbabwe, Syrien, Angola, Nigeria und dem Sudan zeigte sich die US-Amerikanerin so ergriffen, dass sie direkt vor Ort auf den Betreuer zuging und anbot, ab sofort regelmäßig mit den Panthers zu trainieren. „Ich bin selbst Ausländerin und habe hier wieder erlebt, welche Kraft der Fußball haben kann. Egal, woher jemand kommt, alle sind wie eine Familie“, so Masar. „Dieser Tag war so toll. Deshalb möchte ich unbedingt wiederkommen.“

Quelle: “Unter Wölfen Magazin” des VfL Wolfsburg, Oktoberausgabe 2018


Hauptplatz eingeweiht

Knapp ein Jahr lang mussten die Fußballer der TSG Calbe dem Rasen auf ihrem Hauptplatz im Hegerstadion beim Wachsen zusehen ohne diesen auch nur betreten, geschweige denn bespielen zu können. Diese zweifelsfrei sehr gedulderprobende Zeit hat am vergangenen Samstag endlich ein Ende gefunden.

Es war knapp eine Stunde vor dem Punktspielstart in die Landesligasaison 2016/17 als Abteilungsleiter Rainer Schulze im Sportlerheim erste Sponsoren und Unterstützer freudig begrüßen konnte, zeitgleich testen die Kicker der Heim- und Gastmannschaft bereits das neue Geläuf, aber erstmal noch ein Turnschuhen. Nach einem letztem Blick vom Calbenser Bürgermeister, Sven Hause, dem Projektleiter Tobias Maasberg und Herrn Dieckmann, von der verantwortlichen Schönebecker Landschaftsbaufirma Keller Tersch konnte eine Stunde später das Landesligaspiel TSG Calbe gegen Union Heyrothsberge beginnen.

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Gemeinsam auf dem frischen neuen Fußballrasen im Hegerstadion: Herr Maasberg, Herr Hause und Herr Dieckmann. | Foto: Verein

In den folgenden 90 Spielminuten konnten sich die zahlreichen Zuschauer vom sehr gelungenen Fußballrasen überzeugen und gleichsam auch einen 2:1-Heimsieg der TSG bejubeln. Erleichtert waren im Anschluss nicht nur die Calbenser Kicker, sondern auch die Offiziellen, dass es nicht nur mit einem guten Punktspielauftakt geklappt hat, sondern eine weitere Bauphase nach dem verheerenden Saalehochwasser 2013 abgeschlossen werden konnte.


Sitzen wie in der Volkswagen-Arena

Der 18. September im Jahr 2013 ist nicht nur für die Fußballer der TSG Calbe ein ganz besonderes Datum, das selbst in der Chronik einen hervorgehobenen Platz einnimmt. Auch in der Geschäftsstelle des VfL Wolfsburg werden im Hinblick auf dieses Datum heute noch viele tolle Erinnerungen mit diesem Tag in Verbindung gebracht.

Am 18.09.2013 reisten im Rahmen des “Gemeinsam bewegen Tag” nahezu die gesamte Geschäftsstelle, die Profifußballer und die Profifußballerinnen in die Saalestadt, um im Calbenser Hegerstadion fleißig Hand an zu legen. Nach ziemlich genau zwei Jahren besuchte eine Wolfsburger Delegation erneut die ehemalige “Arbeitsstätte”. Beim Rundgang wurden dabei in den Gesprächen viele Erinnerungen ausgetauscht, wobei sich die VfL-Jungs noch gut auskannten.

“18”, “09”, “20”, “13” waren dann auch die Zahlen, die ein ganz besonderes Gastgeschenk sehr gut beschreiben. Eben jene Zahlen befanden sich auf den vier grünen Sitzschalen direkt aus der Wolfsburger Volkswagen-Arena, die die Delegation überreichte. Ein Geschenk, dass insbesondere symbolisch sehr viel aussagt, der VfL Wolfsburg ist somit direkt im Hegerstadion vertreten und wird auch zukünftig die Geschicke der Fußballer der TSG Calbe intensiv beobachten. Thema jedenfalls, so versicherte Stefan Kluwe, ist die Gemeinsam bewegen Aktion” von vor zwei Jahren immernoch regelmäßig in der Wolfsburger Geschäftsstelle und auch in Calbe werden die besonderen Sitzmöglichkeiten die Erinnerung und die daran anknüpfenden Geschichten des Tages weiter aufleben lassen.

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Mit den Sitzschalen der Platznummern “18”, “09”, “20” und “13” überraschten die Vertreter des VfL Wolfsburg die Fußballer der TSG Calbe. Diese besonderen Sitzgelegenheiten werden einen festen Platz im Hegerstadion finden und somit dauerhaft an den Gemeinsam bewegen Tag erinnern. | Foto: Verein

Als Ergänzung folgte ebenfalls die Einladung zu einem der nächsten Bundesliga-Heimspiele des VfLs für nahezu die gesamte Calbenser Fußballabteilung, dann können alle gleichzeitig auf den Sitzschalen in der Volkswagen-Arena Platz nehmen.