Meine Elf meiner Fußballzeit – Stefan Lenhart
Sprichwörtlich wird eine Fußballmannschaft auch als “11 Freunde” bezeichnet, womit insbesondere ausgesagt werden soll, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist und man im Alleingang wenig Möglichkeiten für einen Erfolg hat. Außerdem ist Fußball so viel mehr als nur das Spiel über 90 Minuten, viele Freundschaften entstehen und bestehen auch nach der gemeinsamen aktiven Zeit. Eines ist jedoch auch klar, in einer langen Fußballkarriere verändern sich die Mannschaften fortwährend und manchmal tauscht man sogar die Vereinsfarben mit einem Vereinwechsel.
Nun blickt Stefan Lenhart auf seine Fußballkarriere bei der TSG Calbe zurück und benennt seine beste Elf seiner Fußballzeit:
“Im Rückblick auf meine nun mittlerweile 30 Jahre bei den Fußballern der TSG Calbe wird schnell deutlich, dass ich nicht allzu erfolgreich beziehungsweise lange hochklassig gespielt habe. Deshalb besteht meine Top-Elf auch aus Spielern, die ich nur als Nachwuchskicker vom Spielfeldrand aus lange bewundert habe. Insbesondere ist der Fußball für mich mehr als nur um die nächsten drei Punkte zu kämpfen, der Spaß am Spiel, im Training und allgemein mit meinen Mannschaftskameraden war und ist mir da deutlich wichtiger.”
Torhüter
- Christian Harant
- An “Ice” führt absolut kein Weg vorbei. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mich in den gemeinsamen Trainingseinheiten wie ein Kindergartenkind gefreut habe, wenn ich ihn dann mal überwinden konnte und das kam sehr selten vor. Auch als damaliger Balljunge zu den Spielen der Ersten habe ich ihn dafür bewundert, dass er grandiose Paraden gezeigt hat.
Abwehr:
- Thomas Dummer
- Auch heute habe ich die Situationen von Thomas vorm inneren Auge, in denen er in der Abwehr den Ball erobert und dann mit großen Schritten durch das Mittelfeld marschiert und vorn vorm gegnerischen Tor zumeist noch glänzend für das nächste TSG-Tor auflegt.
- Steven Brehmer
- “Totti” ist in der Balleroberung absolute Weltklasse. Er nutzt fortwährend jeden noch so kleinen Trick, um seine Mannschaft auf die Siegerstraße zu führen und war stets mit über 100 Prozent dabei. Aus und neben dem Platz war er fortwährend ein absoluter Leader im Team.
- Gunnar Meißner
- Gunnar ist ein nahezu perfekter Manndecker, egal in welcher Liga schafft er es seinen zumeist für die gegnerische Mannschaft wichtigen Gegenspieler über die komplette Spielzeit abzumelden. Die jeweiligen Kontrahenten sind dabei sicher nicht zu beneiden. Wichtig ist aber viel mehr, dass er egal zu welcher Zeit immer für einen Spaß zu haben ist, was unsere Trainer zumeist nicht allzu witzig fanden oder finden.
- Alexander Voigt
- Auch “Wurzel” war Teil unserer “Spaßgemeinschaft im Training und im Spiel. Er ist fußballerisch ein tolles Beispiel dafür, dass es sich lohnt immer wieder weiter an sich zu arbeiten. Heute ist er immer noch ein wichtiger Führungsspieler in der ersten Mannschaft.
Mittelfeld:
- Jan Arnoldi
- Im Mittelfeld ist Jan aufgrund seiner tollen fußballerischen Fähigkeiten ein absoluter Anker. Mit seiner Übersicht und feinem Füßchen könnte er meiner Meinung nach auch derzeit noch gut und gerne in der Landesliga eine wichtige Rolle spielen. Aber zum Glück kickt er sehr erfolgreich bei den Alten Herren der TSG.
- Christian Kober
- Vorallem im Bezug auf die Einsatzbereitschaft ist “Kobi” absolut vorbildlich und das auch neben dem Platz. Früher hatte er immer die unbeliebte Aufgabe der Führung der Mannschaftskasse und pendelt bereits seit langer Zeit regelmäßig aus Halle zu den Trainingseinheiten und zu den Spielen. Auch menschlich ist er für jede Mannschaft ein absoluter Gewinn. Für mich steht “Kobi” sinnbildlich für einen Jahrgang der TSG, der einwenig “durchgeknallt”, aber mannschaftlich top ist.
- Pascal Weber
- Als bodenständig, besonnen und sehr klar im Kopf würde ich “Kalle” beschreiben. Das zeigt auch seine unaufgeregte und entspannte Spielweise auf dem Spielfeld. Mit seiner überaus freundlichen Art ist er auch ein Gewinn für die Außendarstellung des Vereins.
- Daniel Schwan
- In der Saisonvorbereitung war “Schwani” überaus selten beim Training zu sehen, letztlich muss man aber zugeben, dass er das Training auch nicht nötig hatte, da er sowieso nicht der Schnellste war, aber das musste er auch nicht sein. Denn unendlich ballsicher spazierte er zumeist durch das Mittelfeld und fand anschließend auch immer noch die Lücke für einen schönen Pass in die Tiefe. Sollte es doch einmal zu einem Zweikampf gekommen sein, so reichte ein Schupserchen seines Gegenspielers um ihn zu Fall zu bringen, natürlich hat er dafür immer einen Freistoß bekommen.
Angriff:
- Jaroslaw Wojtal
- Als kleiner Fußballfan, damals sogar mit HSV-Fahne, stand ich 1996 hinter dem Tor des Hamburger SV und war damit ganz dich dran, als “Jarek” dem Bundesligisten gleich zwei Tore in den ersten 10 Minuten einschenkte. Im Nachhinein wurde sogar erzählt, dass die HSV-Verantwortlichen ihn gleich im Mannschaftsbus mit nach Hamburg nehmen wollten. Als er dann ein Jahr später zum Spandauer SV in die Regionalliga wechselte, sind wir als kleine Fangruppe mit Paucken und Trompeten nach Berlin gereist, eine echt tolle Aktion zur Verabschiedung.
- Alexander Menz
- Der “Menzer” hat einen unglaublich harten Schuss, ist körperlich sehr präsent und hat zudem noch einen scharfen Sprint, eben ein Stürmer wie er im Buche steht. Selbst im Training hat man sich dann schon hin und wieder mal weggedreht, um nicht von seinen “Granaten” getroffen zu werden.
Trainer:
- Rainer Fabian
- “Atze” war sowohl im Nachwuchsbereich, als auch bei der Zweiten mein langjähriger Trainer. Er hat ein unglaulich gutes Gefühl für seine jeweilige Mannschaft und fand allzu oft die richtigen Worte in den verschiedenen Situationen. Am Salzlandligaaufstieg der Zweiten hat er aus meiner Sicht einen verdammt großen Anteil.
- Jörg Harms
- Mit deutlichen und markigen Worten hat uns “Harmsi” immer wieder aus der Komfortzone geholt und dadurch bei Jedem noch das ein oder andere Prozentpünktchen rausgekitzelt. Mit klarem Blick auf seine Idee des Fußballs hat er sich dann doch immer zu einem kleinen Scherz hinreißen lassen.
- Detlef Sobzcak
- “Dete” hat meine gesamte Zeit im Männerbereich geprägt. Er war das unermüdliche “Mädchen für alles”, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit da und war sich niemals für irgendwelche Hilfen zu schade. Sein persönliches Engagement ist absolut beispielgebend für alle Personen im Verein. Auch persönlich bin ich froh, dass ihn kennenlernen durfte und hoffe noch auf ganz viele gemeinsame Jahre bei der TSG Calbe.