TSG-Trainer Marcel Würlich: „Ich bin pappesatt“
Er wirkte sichtlich angefressen. Schon während des Spiels musste Marcel Würlich seinem Ärger Luft machen. Eine Flasche bekam den Zorn des Coaches zu spüren und landete hinter der Trainerbank am Zaun. Auslöser dafür waren in den Augen des Trainers unter anderem die Entscheidungen der Unparteiischen. Und weil sich der Trainer kaum beruhigen konnte, sah er die Gelbe Karte, „so wie es fast an jedem Wochenende ist“, stellte der Coach des Fußball-Landesklasse-Vertreters TSG Calbe fest. Ein weiterer Grund, der Würlich so richtig auf die Palme brachte, war die Leistung seiner Mannschaft gegen den TSV Rot-Weiß Zerbst. „Wir haben kein Zweikampfverhalten, stehen immer viel zu weit von den Männern weg“, rief der Übungsleiter auf das Spielfeld. Somit war es wenig verwunderlich, dass die TSG Calbe das Heimspiel mit 1:3 (0:1) gegen den TSV Rot-Weiß Zerbst verlor.
„Ich bin pappesatt“, platzte es nach der Partie aus Würlich heraus. Während im Mannschaftskreis der Zerbster Worte fielen wie „wir wollten es mehr“ und „es geht nur über Zweikämpfe“, war es bei den Calbensern ruhig.
Calbe machte sich das Leben immer wieder selbst schwer, fand kaum Ideen im Spiel nach vorne. Unnötige Aktionen taten ihr Übriges. TSG-Keeper Rico Willner stürmte aus seinem Kasten und brachte einen Zerbster zu Fall. Der anschließende Freistoß wurde zunächst geklärt, doch die Rot-Weißen eroberten sich den Ball zurück, gewannen zwei Kopfballduelle und Maximilian Syring vollendete aus der Drehung (29.).
Sträflich allein gelassen wurde Moritz Specht bei seinem Kopfball zum 2:0 (48.). Benedikt Schweika marschierte 20 Minuten später durchs Mittelfeld und bediente Syring, der trocken ins linke untere Eck einschob (61.).
Und die Calbenser. Kamen nur selten vor das Tor. Nach einer Flanke von Pascal Weber verpasste Thomas Hellige nur knapp (63.). Besser machte es Christian Baartz, dem nach einer Ecke der Ball vor die Füße fiel (72.) Mehr war aber nicht drin. „Wir haben verdient verloren“, fasste TSG-Coach Würlich die 90 Minuten in Kurzform zusammen.
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 21. Oktober 2019