Mit der Platzierung nicht zufrieden
Mit viel Euphorie starteten die Landesliga-Fußballer der TSG Calbe in die Saison 2016/17. Nach der Hinrunde lagen die Saalestädter auf dem obersten Tabellenplatz und der ein oder andere Gedanke an den Aufstieg kam auf. Doch in der Rückrunde erfolgte der Einbruch.
Die Erwartungshaltung war groß, der Start gut. Mit zehn Siegen und zwei Unentschieden schraubten sich die Calbenser in der Hinrunde zweimal bis ganz nach oben. Insgesamt sieben Wochen lag die TSG auf dem Platz an der Sonne. Doch kehrten die Fußballer nicht genauso begierig aus der Winterpause zurück. „Bereits zum Ende der Hinrunde hat sich der Schlendrian eingeschlichen“, muss TSG-Trainer Marko Fiedler rückblickend eingestehen. Die erste Pleite der Rückrunde erfolgte beim SV Stahl Thale (0:4). Auch gegen den SV Westerhausen wurde eine Klatsche (3:7) kassiert. Schmerzhaft waren zudem die Punktverluste gegen die Mannschaften aus dem Tabellenkeller wie Medizin Uchtspringe oder den SV Förderstedt. Insgesamt holte die TSG lediglich zwei Zähler gegen die vier Rangletzten. „Es war eine deprimierende Rückrunde“, gesteht Fiedler ein. „Keiner der Spieler hat seine Hinrundenform abgerufen.“
Zum einen ereilte die Calbenser arges Verletzungspech. Zum anderen trat die Elf aber auch nicht mehr als Mannschaft auf den Platz. „Vielleicht war auch ein bisschen Selbstüberschätzung dabei“, mutmaßt der Trainer über die Ursachen des Tiefs. Bis zum 24. Spieltag hielt sich die TSG trotzdem auf dem zweiten Platz. Danach rutschte das Team bis auf Rang sechs ab. „Mit der Platzierung können wir nicht zufrieden sein.“
Positiv war da der 1:0-Erfolg beim SV Irxleben. Und auch die zwei letzten Spiele, beim VfB Germania Halberstadt II gewann die TSG mit 6:2 und gegen den VfB Ottersleben mit 1:0, stimmten etwas milde und ließen die Spielzeit versöhnlich enden. „Jetzt schauen wir positiv nach vorn“, betont Fiedler. Der Sparkassencup wird traditionell die erste Aufgabe der neuen Saison für die Landesliga-Fußballer werden.
Danken möchte Marko Fiedler seinem Trainerteam um Detlef Sobczak, Christian Harant, Matthias Oehme sowie der Physiotherapeutin Anne Greiser. Zudem geht ein Dank an den Vorstand der Fußballabteilung, an die beiden Hauptsponsoren um Wilfried Filax und Johannes Bertram und an alle Fans und Sympathisanten. Zudem schätzte der Trainer kurz die Saison eines jeden Spielers ein:
Keven Harms (Kapitän): „Keven ist trainingsfleißig und zuverlässig. Aber mir fehlt, dass er als Kapitän der Mannschaft noch mehr Führungsqualitäten zeigt, noch mehr vorneweg marschiert.“
Matthias Buszkowiak: „Er hat schon höherklassig gespielt, brachte also eine gewisse Erfahrung mit. Deswegen hätte ich mir auch bei ihm mehr Führungsqualitäten gewünscht. Auf dem Platz hat er aber mehr mit sich selbst zu tun gehabt.“
Florian Schmidt: „Er hat in der ersten Hälfte mit Verletzungen gekämpft. Und seine Form ist auch oft von seiner Laune abhängig. In der Rückrunde hat er aber zu alter Stärke zurückgefunden. Florian ist ein junger Spieler, da ist noch viel Luft nach oben.“
Vit Fiser: „Vit hat eine sehr gute Hinrunde gespielt. Er ist immer beim Training. Die Rückrunde hat er sogar teilweise unter Schmerzen absolviert. Ein Mann von seiner Qualität muss aber mehr die Führung übernehmen.“
Lucas Dübecke: „Lucas hatte ein bisschen Anlaufschwierigkeiten, aber er kam ja auch neu in das Team. Im Laufe der Saison hat er dann den größten Schritt gemacht. Wenn er so ehrgeizig bleibt, werden wir noch viel Freude an ihm haben.“
Christian Baartz: „Er war einer derjenigen, der durch das Verletzungspech eine ungeliebte Position einnehmen musste. In der Hinrunde hat er überragend gespielt. Dort war er der größte Lichtblick. Aber in der Rückrunde stand er sich selbst im Weg.“
Thomas Hellige: „Bei ihm hätte ich mir mehr Ehrgeiz gewünscht. Gerade in der Rückrunde hat er sich beim Training viele Auszeiten genommen. Darunter hat auch seine Leistung gelitten.“
Stefan Ristovski: „Genie und Wahnsinn. Wenn er seine fußballerische Qualität noch mit Ehrgeiz und Willen koppeln könnte, wäre er ein genialer Fußballer.“
Tomas Gernat: „Bis zu seiner Verletzung war er in überragender Form, sein Ausfall war ein herber Verlust. Bei ihm sieht man, was man mit Wille und Ehrgeiz erreichen kann.“
Alexander Schellbach: „Für sein Alter ist er sehr gut. Er wurde in der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Bei ihm fehlt noch etwas die Beständigkeit, aber das verzeiht man ihm aufgrund seines jungen Alters. Sein Spiel gegen Ilsenburg muss sein Maßstab werden.“
Rico Willner (Torhüter): „In der Hinrunde war er ein großer Rückhalt für die Mannschaft. Durch seinen verletzungsbedingten Ausfall ging auch Sicherheit in unserer Viererkette verloren.“
Benjamin Richter (Torhüter): „Er ist ein anderer Torhütertyp, aber er hat seine Sache im Großen und Ganzen gut gemacht. Bei ihm wünsche ich mir mehr Ruhe und Gelassenheit.“
Alexander Voigt: „Er ist ein erfahrener Spieler. Auch bei ihm hätte ich mir mehr Führungsqualitäten gewünscht. Mit mehr Zielstrebigkeit und Willen von ihm wäre das möglich gewesen. In der Rückrunde hat er nicht zu seiner Form aus der Hinrunde gefunden.“
Maik Adrian: „Für Maik war es eine erfolgreiche Hinrunde. Da hat er so viele Tore wie noch nie in diesem Zeitraum geschossen. Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen hatte er sich zum Winter zurückgezogen. Aber er ist ja wieder zurückgekommen. Trotz seines Alters kann er noch sehr wertvoll für die Mannschaft sein.“
Enrico Palm: „Er hat etliche Tore vorbereitet und war auch selbst erfolgreich. Aber er lässt sich zu schnell durch Kleinigkeiten aus dem Spiel nehmen. In Sachen Zweikampf würde ich mir bei seiner Statur noch mehr wünschen. Bei Standards ist er sehr gefährlich.“
Pascal Weber: „Er ist der Gewinner der Vorbereitung. Aber dann ist er in ein Leistungsloch gefallen. Er ist aber immer engagiert und trainingsfleißig.“
Sebastian Zapke: „Bei ihm möchte ich ein großes ‚Danke‘ loswerden, dass er in der Rückrunde ausgeholfen hat. Er ist ein Vorbild in Leidenschaft und Kampf.“
August Schultz: „Er kam mitten in der Hinrunde von seinem Auslandsaufenthalt zurück, aber es war, als wäre er nie weg gewesen. Er ist ein Teamplayer mit Vorbildfunktion. In dieser Saison hat er auch auf unbekannten Positionen gespielt. Dass er aufhört, ist für uns menschlich und sportlich ein Verlust.“
Sven Noack: „Sven ist das Vorbild schlechthin, was Training, Einstellung und Zuverlässigkeit betrifft. Es ist charakterlich und menschlich ein Verlust, dass er die erste Mannschaft verlässt. Aber er ist ja nicht aus der Welt. Da er zur Zweiten wechselt, verlagert er nur seine Trainingszeiten.“
Phillip Schönian: „Er kam aus der Zweiten und hat den größten Sprung gemacht, damit hat niemand gerechnet. Ich mag seine Leidenschaft und seinen Kampf auf dem Platz. Fußballerisch hat er sich definitiv weiterentwickelt.“
Lucas Michaelis: „Bei ihm hat leider auch das Verletzungspech zugeschlagen. Aber in den Spielen, in denen er im Einsatz war, wusste er zu überzeugen. Lucas kann für die Mannschaft sehr wertvoll sein.“
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 01. Juli 2017