Spaß am Pfeifen: Marcel Kautz im Interview
Es sind mit Sicherheit die meist diskutierten Personen im Sport, denn ihre Entscheidungen können schonmal ein Spiel entscheiden unf der Unmut der meisten Zuschauer ist ihnen in jedem Fall sicher, egal wie fehlerfrei sie auch gepfiffen haben. Trotzdessen sind sie für den Fußball unabdingbar: die Schiedsrichter.
Marcel Kautz von der TSG Calbe ist einer, der such dieser Mammutaufgabe jedes Wochenende aufs Neue stellt und dabei sogar Spaß daran hat. Im Interview spricht er über die Beweggründe und über besondere Momente in seiner Schiedsrichtertätigkeit.
Hallo Marcel, kannst Du dich noch an dein erstes Spiel als Schiedrichter erinnern?
Marcel Kautz: Ja, das ist fest in meinem Gedächtnis geblieben. Es war im März des Jahres 2000 in der Kreisliga der C-Jugend spielten der SSV Blau-Weiß Barby gegen den BSV Eickendorf. Ich musste einen Handstrafstoß und daraufhin auch eine rote Karte geben, Endstand weiß ich allerdings nicht mehr.
Du bist jetzt bereits seit 18 Jahren Schiedsrichter, kannst Du dich noch an die Beweggründe erinnern, warum Du Schiedsrichter geworden bist?
Marcel Kautz: Ich wollte schon immer Schiedsrichter werden, nachdem ich mir dann als aktiver Kicker im Jahr 2003 noch einen Kreuzbandriss zuzog war ich endgültig nur noch Schiri.
Gibt es in deiner mittlerweile recht langen Karriere an der Pfeife besondere Spiele oder Momente, an die Du dich gern zurückerinnerst?
Marcel Kautz: Da gibt es viele Spiele, hier mal einige Beispiele: Schiedsrichter beim Salzlandpokalfinale 2018, beim Freundschaftspiel 2012 der SG Gnadau gegen den 1.FC Magdeburg vor knapp 500 Zusdchauern und das Landesliga-Punktspiel 2015 von Ilsenburg gegen Einheit Werningerode vor über 700 Zuschauern.
Derzeit pfeifst Du ja in der Landesklasse und bist als Assistent in der Verbandsliga aktiv, hast Du noch Ambitionen oder Ziele für höhere Spielklassen?
Marcel Kautz: Dafür bin ich, mit meinen 37 Jahren, wohl leider einfach schon zu alt. Vielleicht klappt ja der SPrung in die Landesliga noch.
Bernd Heynemann würde ja immer als spielerverstehender Schiedsrichter beschrieben, andere sind eher dominant auf dem Spielfeld, wie würdest Du eine Art als Schiedsrichter beschreiben?
Marcel Kautz: Ich glaube, dass ich ein ruhiger Schiedrichter bin, nicht so schnell aus der Ruhe zubringen. Letztlich versuche ich stetig mit Trainern und Spielern das Gespräch zusuchen und nicht gleich bei jeder Aktion eine Karte zuzeigen.
Wie gehst Du mit eigenen Fehlentscheidungen um?
Marcel Kautz: Fehlentscheidung bleiben natürlich leider nicht aus, ansonsten würde man nicht dort pfeifen, wo man gerade eingestuft ist, sondern in der 1. Bundesliga. Deshalb gilt immer, aus den Fehler lernen und versuchen es das nächste Mal besser zumachen.
Wie ist deine Meinung zum viel diskutierten Videoassisten, auch im Bezug auf deine eigene Tätigkeit?
Marcel Kautz: Ich halte davon nicht viel, weil es in unseren Klassen diese Möglichkeit einfach nicht gibt.
Nun bist Du gleichzeitig auch noch Trainer der Calbenser E-Jugendkicker, hast Du da in der Emotion einen anderen Blick auf den Schiedsrichter?
Marcel Kautz: Natürlich. Ich schaue mit einen Trainer- und mit einen Schiedsrichter-Auge und ärge mich deshalb manchmal über einige Entscheidung. Lautstark werde ich mich aber nicht über die Entscheidungen des Schiedsrichters beschweren.
Schiedsrichter Marcel Kautz beim Sommercup der G-Jugendkicker im Hegerstadion. | Foto: Verein