Keinen ruhigen Nachmittag verlebte Schiedsrichter Friedrich Lorenz (Germania Halberstadt) am Sonnabend. Denn die Landesklasse-Partie zwischen dem SV Wulfen und der TSG Calbe hatte es in sich. Satte acht Gelbe Karten musste der Unparteiische verteilen, behielt allerdings stets den Überblick. Diese Leistung wurde von TSG-Coach Marcel Würlich nach der Partie gewürdigt. Doch nicht der Mann mit der Pfeife behielt in der hitzigen Atmosphäre auf dem Sportplatz in Wulfen einen kühlen Kopf, sondern auch die Kicker aus der Saalestadt. Die Partie gegen den Aufsteiger gewannen die Calbenser mit 3:1 (2:1).

Den besseren Start erwischten die Gäste, die durch Noel Stegemann schnell in Führung gingen (2.). Danach „fielen wir allerdings in ein Loch. Am Spielfeldrand standen gut 50 Mann, die richtig Stimmung gemacht haben“, erklärte Würlich. Seine Mannschaft ließ sich davon anstecken und wurde unachtsam. Folgerichtig kamen die Platzherren durch Bastian Staiger zum Ausgleich (18.).

„Wulfen hat in jeden Zweikampf alles reingehauen, teilweise war das sehr haarig“, beobachtete Würlich von außen. Die passende Antwort auf die harte Gangart hatte Sascha Bergholz. Mit einem Schlenzer in die lange Ecke brachte er sein Team wieder in Front (23). Bis zur Pause blieb es dabei.

In Durchgang zwei wogte die Partie hin und her. Chancen verzeichneten beide Teams, doch die Keeper Rico Willner auf Seiten der Calbenser und Wulfen-Schlussmann Tobias Belger waren stets hellwach. „Beide Teams haben bis zum Ende ein wahres Feuerwerk abgebrannt“, sagte Würlich nach der Partie. Sehr zur Freude der anwesenden Zuschauer, die auch immer alles gaben.

Das ganz große Feuerwerk entfachte Henry Forster fünf Minuten vor dem Ende. Da er keine gescheite Anspielstation in der Spitze sah, zog der Mittelfeldmann aus gut 20 Metern ab und traf, aus Sicht der TSG, mitten rein ins Glück. „Ich glaube, gegen Wulfen werden es noch ganz andere Teams schwer haben aufgrund der Spielweise. Wir sind natürlich froh, dass wir die drei Punkte eingefahren haben. Es war ein schöner Schlagabtausch zwischen zwei guten Mannschaften“, sagte der Übungsleiter über die vergangenen 90 Minuten.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 19. Oktober 2020

Aufgrund des Ausfalls der Heizungsanlage im Sportlerheim Heger wurde die Landesklassepartie der ersten Mannschaft kurzfristig nach Wulfen verlegt. Durch diesen Heimrechttausch findet das Rückrundenspiel dann im April 2021 in Calbe statt.

Das Spiel der Alten Herren vom Samstagvormittag findet planmäßig im Hegerstadion statt.

Während viele Vereine während der Ligaunterbrechung einzig Trainingseinheiten absolvierten, sah das bei den Landesklasse-Kickern der TSG Calbe um Coach Marcel Würlich ganz anders aus. Ein Testspiel gegen den Salzlandligisten Union Schönebeck II wurde deutlich mit 7:1 gewonnen. Durch den klaren 5:0-Pokalerfolg gegen den Kreisligisten Fortuna Schneidlingen tankten die Saalekicker zum einen weiterhin Selbstvertrauen und zum anderen gehen sie mit einem guten Gefühl in die anstehende Ligapartie gegen den Aufsteiger SV Wulfen am Sonnabend um 15 Uhr vor heimischem Publikum.

Könnten die Ergebnisse aber auch über die momentane Situation hinwegtäuschen? Trainer Marcel Würlich klärt auf: „Da haben die Spieler Einsatzzeit bekommen, welche sonst nicht so oft zum Zuge gekommen sind. Sie haben alles super umgesetzt“, berichtet der Coach.

Diesen Schwung soll seine Mannschaft nun auch im anstehenden Spiel gegen Wulfen nutzen. „Ich gehe unvoreingenommen in die Partie. Ich habe nur gehört, dass sie zwei starke Stürmer haben, die aus jeder Lage schießen. Daher müssen wir sie weit vom Tor fernhalten“, sagt Würlich.

Bei diesem Vorhaben kann Pascal Weber nicht helfen, er fällt verletzungsbedingt aus. Angst und Bange wird Würlich deshalb aber nicht: „Jeder ist auf dem Stand, den anderen adäquat zu ersetzen.“

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 16. Oktober 2020