Steven Mues trifft zur Entscheidung

14. November 2016

Die TSG Calbe II ist ins Halbfinale des Fußball-Salzlandpokals eingezogen. Der favorisierte Salzlandligist mühte sich beim Kreisligisten VfB Glöthe lange Zeit, der Gastgeber bewegte sich auf Augenhöhe und gestaltete das Geschehen über 90 Minuten ausgeglichen. Erst ein unachtsamer Moment, als die Mannschaft beim Schiedsrichter falschen Einwurf monierte, nutzen die Gäste durch Steven Mues zum 2:1-Siegtreffer – fünf Minuten vor dem Ende. Kurz vor der Pause hatte der ehemalige Calbenser Daniel Weisheim mit einem sehenswerten Fernschuss die 1:0-Führung der Gäste durch Steffen Rudnick ausgeglichen.

Es deutete alles auf eine Niederlage der Gäste hin. Über weite Strecken taten sie sich schwer, unterschätzten die Gegenwehr des VfB regelrecht. Zudem ließ die TSG gute Chancen aus. Erst vergab Patrick Daniel einen Elfmeter, weil er nicht scharf genug schoss. Keeper Frank Krischok parierte. Daniel hätte womöglich den Nachschuss versenkt, wenn er nicht ausgerutscht wäre. Das brachte Glöthe die nötigen Sekunden, um klären zu können. Dann verpasste Christian Kober die Entscheidung. Nach einem langen Abschlag von Torhüter Stephan Herrmann rutschte Glöthes Verteidiger Sven Voigt aus. Kober hatte freie Bahn, umspielte Krischok, legte sich den Ball dabei aber zu weit vor, sodass er ins Aus rollte. Und auch kurz nach dem Wiederanpfiff hatte Rudnick schon den Torjubel auf den Lippen, doch Krischok parierte seinen Kopfball vor der Linie.

„Ich habe den Jungs gesagt, dass es ein ganz schweres Spiel wird. Wir haben zu viel mit langen Bällen gearbeitet. Spielerisch war das nicht zufriedenstellend“, haderte TSG-Coach Dirk Bizuga. „Ich hatte davor gewarnt, dass sich Glöthe kämpferisch zeigen wird. Das haben die Jungs wohl zunächst unterschätzt. Wir hätten am Anfang gleich eine klare Führung herausspielen müssen.“ Doch es sprang nur der knappe Vorsprung nach Kopfball Rudnick (Vorlage: Christian Kober) heraus.

So kämpfte sich der VfB ins Geschehen. Immer wieder gelangen Vorstöße über die Außenbahnen, allen voran durch Daniel Nevermann und Daniel Weisheim, der gegen sein ehemaliges Team hoch motiviert war. Zunächst blieb Weisheim mit einem Freistoß an die Querlatte das Erfolgserlebnis verwehrt, doch kurz vor der Pause knallte er eine Direktabnahme in den Winkel.

Nach dem Wechsel blieb das Geschehen ausgeglichen, weil Calbe in der Defensive weniger investierte, zu weit weg vom Gegner stand, hinterher lief und viele Freistöße verursachte. Auf der anderen Seite arbeitete Glöthe stark, klärte immer wieder kompromisslos. Als sich die Zuschauer und die Spieler schon auf eine Verlängerung einrichteten, hatte die TSG einen Einwurf. Als der VfB die vermeintlich falsche Ausführung monierte, wurde der Ball zu Steven Mues gespielt, der aus 20 Metern abzog und in die lange Ecke traf.

„Ich wusste, dass es ein schweres Spiel wird. Aber wir haben wenigstens unser Ziel erreicht. Wir wollten unbedingt ins Halbfinale“, erklärte Bizuga etwas erleichtert.

Auf der anderen Seite war man enttäuscht. „Das war natürlich ärgerlich“, sagte Glöthes verletzter Raik Götzinger. „Aber wir haben uns gut verkauft. Vielleicht gibt der gute Auftritt etwas Schub, denn in der Liga werden die Aufgaben auch nicht leichter. Am Wochenende kommt Spitzenreiter Groß Rosenburg. Und dann geht es darum, sich weiter einzuspielen und die Neuzugänge in der Winterpause zu integrieren“, ergänzte Betreuer Sven Stredicke.

VfB Glöthe: Frank Krischok – Weisheim, Schumann, Sturzebecher, Birnbaum, Hocke (60. Fürst), Voigt, Nevermann, Schulz, Riede (86. J. Herzberg)l, Hellmund

TSG Calbe: Stephan Herrmann – Rudnick (90. Bremer), Schönian (66. Mues), Schuckert, Berner, Noack, Kolloff, Daniel, Kober, Dummer, Weber

Tore: 0:1 Steffen Rudnick (33.), 1:1 Daniel Weisheim (42.), 1:2 Steven Mues (83.)

Schiedsrichter: Michael Andrae

Zuschauer: 50

Gelb-Rot: Steffen Rudnick (90. +2) -Calbe II-

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 14. November 2016


verwandte Artikel