Rückblick in die Historie – 2016 – TSG gegen Askania BBG
Im Landespokal-Wettbewerb muss es einen Sieger geben. Das ist nicht immer gerecht, aber so ist es nun einmal. Am Sonnabend musste diese leidvolle Erfahrung die TSG Calbe machen. Gegen Oberligist Askania Bernburg schied die Landesliga-Elf nach 120 Minuten aus. Der entscheidende Treffer fiel in letzter Minute.
Fußball kann so bitter sein. Zwei Stunden hielten sich die Gastgeber tapfer, ließen kaum Möglichkeiten des Favoriten zu. „Man hat Askania die Unzufriedenheit angemerkt, weil sie kein spielerisches Mittel fanden, um uns zu knacken“, stellte TSG-Coach Marko Fiedler zufrieden fest. Natürlich hatten die zwei Ligen höher beheimateten Gäste mehr Spielanteile. Doch aus diesem Ballbesitz konnten die Bernburger einfach kein Kapital schlagen.
Calbe stellte wie bereits gegen den MSV Börde zwei kompakte Vierer-Reihen und auch die Stürmer Lucas Dübecke und Stefan Ristovski waren mit Defensivarbeiten betraut. Der Oberligist fand nie die Lücke, musste den Ball immer wieder an der Mittellinie durch die eigene Abwehrreihe laufen lassen. Zwar versuchten es die Gäste über die Flügel oder mit langen Bällen in die Spitze, aber die Defensive um Kapitän Keven Harms war stets zur Stelle.
Die Gastgeber veruchten es ihrerseits mit Nadelstichen, wussten dabei durchaus für Gefahr zu sorgen, aber ein Treffer sollte nicht gelingen. Je länger die Partie dauerte, desto seltener wurden die Konter oder sie mussten wegen mangelnder Anspielstationen abgebrochen werden. Kam die TSG bis vor den Kasten von Stanislav Samson, waren die Abschlüsse zu unpräzise oder harmlos. „Wir haben Nadelstiche gesetzt, nur nicht richtig gestochen.“
Zu Beginn der zweiten Hälfte folgte eine regelrechte Standardstaffette der Gäste, doch auch die brachte nichts ein. Es blieb beim torlosen Remis. Die Verlängerung musste her.
„Hört auf darüber nachzudenken, was euch alles weh tut. Bei so einem Spiel tut nichts weh“, motivierte Fiedler seine Elf noch einmal für die bevorstehende Verlängerung. Das Laufpensum der gespielten 90 Minuten war hoch, Matthias Buszkowiak und Vit Fiser waren von Krämpfen geplagt, ließen sich in der kurzen Pause von Physiotherapeutin Anne Greiser behandeln.
Gleich zu Beginn mussten die 145 Zuschauer aber hörbar durchatmen. Erst klärte Alexander Voigt nach einer Ecke auf der Linie, dann parierte Rico Willner zweimal stark mit dem Fuß. Doch Calbe ließ sich nicht unterkriegen, sorgte mit einem Freistoß noch einmal für ein Achtungszeichen. Enrico Palms Schuss knallte aber an die Latte.
In der 120. Minute war es dann aber doch noch passiert. Bei der letzten Ecke der Gäste sprang Christopher Kullmann am höchsten und diesmal passte der Kopfball ins lange Eck. „Das war schwer zu verteidigen“, gestand Fiedler.
Calbe: Willner – Voigt, Herms, Gernat, Weber, Schellbach (46. Palm), Buszkowiak, Fiser, Baartz, Ristovski, Dübecke (58. Adrian, 119. Hellige)
Bernburg: Samson – Bäcker, Wegener (108. Mihu), Worbs, Hesse, Kullmann, Drachenberg (116. Fraus), Salis, Mampuya, Schubert (58. Schoon), Friebertshäuser
Tor: 0:1 Christopher Kullmann (120.)
Schiedsrichter: Johannes Schipke (Landsberg), Mike Weiß, Benedict Ohrdorf
Zuschauer: 145
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 05. September 2016
Rückblick in die Historie – 2010 – Viertelfinale im Landespokal
Das bessere Team scheidet aus
Denis Neumeister konnte nach Spielende wohl niemand trösten. Da im Viertelfinale des Landespokals zwischen dem SV Dessau 05 und der TSG Calbe vor 184 Zuschauern weder nach der regulären Spielzeit noch nach der Verlängerung ein Sieger feststand, ging es ins Elfmeterschießen. Und der Stürmer der TSG schoss seinen Versuch nicht schlecht, doch der Keeper hielt – Dessau gewann mit 6:5 (1:1, 1:1, 0:1) .
SV Dessau 05 – TSG Calbe 6:5 n.E. (1:1, 1:1, 0:1)
Das war Neumeister nun wirklich nicht zu wünschen. Er arbeitete wirklich viel für die TSG, versuchte, den Gegner mit Pressing schon früh am Spielaufbau zu hindern, wich im Vorwärtsgang auf die Flügel aus und war eigentlich immer anspielbar. Nur im Zweikampfverhalten blieb er manchmal nicht lang genug auf den Beinen, weshalb er schnell ausgespielt war und es in der Folge brenzlig wurde im eigenen Strafraum.
Zunächst einmal hatte René Kausmann, der Trainer der TSG, alles richtig gemacht. Bei Handwerk Magdeburg vor einer Woche ließ er Alexander Menz von Beginn an spielen, obwohl dieser zuvor verletzungsbedingt pausieren musste. “Er sollte Spielpraxis bekommen”, sagte Kausmann voraus- schauend auf das Pokalspiel. Und Menz dankte ihm das Vertrauen mit einer starken läuferischen Leistung, vielen gewonnenen Zweikämpfen und mit dem Treffer zum 0:1 (34.). “Aber wir hätten nachlegen müssen”, betonte Kausmann. Chancen dazu ergaben sich genügend, doch Calbe erzielte zu wenig Zählbares aus seinen Möglichkeiten – das alte Problem.
Bei Dessau ist das derzeit ähnlich, doch am Sonnabend scheiterte das Team bereits daran, sich welche zu erarbeiten. Kaum gewonnene Zweikämpfe, viele Fehlabspiele und zu wenig Bewegung gegen den Ball musste Trainer Dirk Metzker beobachten. Erst, als dem Team immer mehr die Zeit davonlief, investierte es mehr. Calbe wurde in dieser Phase zu leichtsinnig. Sebastian Zapke, der nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei 100 Prozent war, musste seinen schnellen Gegenspieler Maximilian Eschner ziehen lassen, weil er den Ball vorher nicht ins Aus spielte. Der bereitete so den Ausgleich für seine Farben durch Volker Nickels vor (86.). Der musste die scharfe Flanke von der rechten Seite nur noch einschieben. Zuvor hatten die Gastgeber einige Möglichkeiten, wurden aber aufgrund von Abseitsstellung oftmals im Vorwärtsdrang gestoppt. Zudem hielt TSG-Keeper Christian Harant sensationell. Kurz vor dem Ende der 90 Minuten verhinderte er gleich zweimal den vorzeitigen K.o., nachdem seine Vorderleute ausgespielt waren und Dessau einen seiner vielen Konter lief.
Auch in der folgenden Verlängerung musste er ein paar Male zupacken, weil das Mittelfeld nicht konsequent ins Pressing ging, Alexander Voigt, der nicht ins Spiel fand, zu spät Druck ausübte und Dessau mit zwei Pässen wieder gefährlich vor das Tor der TSG kam. Calbe investierte aber in der Folge mehr in sein Laufspiel, wollte die Partie unbedingt für sich entscheiden. Für Belebung sorgte der eingewechselte Thomas Schmidt, der zudem mit einem super Pass in die Tiefe auf Maik Hoffmann glänzte, doch der scheiterte aus spitzem Winkel an Keeper Sascha Broziewski, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Oft kamen seine Abschläge zu kurz oder konnte er einen Schuss nicht fangen. Das hatte wohl auch Philipp Müller bemerkt, der es mit zwei Distanzschüssen versuchte, die aber knapp am langen Pfosten vorbeiflogen. So ging es bis ins Elfmeterschießen. Und das ist immer ein Stück weit Glückssache. Am Ende kam das Aus. Und das ist aufgrund der besseren Leistung der TSG schade und ärgerlich.
SV Dessau 05: Broziewski – Kaluza, Schulze, Merkel, Hartwig (62. Wallach), Nickels (86. Müller), Baatz (57. Lukan)
TSG Calbe: Harant – Noack, Zapke, Harms, Strobach, Müller, Menz, Neumeister, To. Schmidt (100. Th. Schmidt), Spengler (69. Hoffmann), Bergholz (64. Voigt)
Torfolge Elfmeterschießen: Maik Hoffmann 1:2, Frank Wallach 2:2, Thomas Schmidt 2:3, Jan Beckmann 3:3, Alexander Menz 3:4, Maximilian Eschner 4:4, Denis Neumeister verschießt, Kai Lukan 5:4, Keven Harms 5:5, Michael Kaluza 6:5
Quelle: Volksstimme von Frank Nahrstedt
Rückblick in die Historie – 2009 – TSG gegen FCM
Fußball-Landespokal – zweite Hauptrunde – TSG Calbe gegen 1. FC Magdeburg 0:3 (0:2)
Ein volles Heger-Stadion in Calbe hat Seltenheitswert. Gut gefüllt war es am Wochenende. Im Fußball-Landespokal trafen die Landesliga-Fußballer der TSG Calbe auf den Regionalligisten 1. FC Magdeburg. 1 199 Zuschauer wollten sich diese Partie nicht entgehen lassen, die der sonst um drei Klassen höher spielende Gast mit 3:0 (2:0) für sich entschied.
Begonnen wurde die Partie mit einem Moment des Innehaltens. Abgehalten wurde eine Gedenkminute für den verstorbenen Robert Enke, Torhüter von Hannover 96.
Wochenlang hat das Team um TSG-Trainer Detlef Drachenberg auf diesen Moment, des Anpfiffes hingefiebert. „Wir hatten uns schon ein bisschen was ausgemalt. Einen kleinen Prozentpunkt haben wir gehofft, dass wir vielleicht eine Sensation schaffen“, sagte er. Diese blieb aus. Dazu hatte die Null nicht lange genug Bestand. Die Gäste begannen druckvoll und erarbeiteten sich bereits in den Anfangsminuten sehr gute Chancen, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Die TSG-Abwehr um Keven Harms und Keeper Christian Harant hatte hinten Schwerstarbeit zu leisten. In der sechsten Minute brachte Sascha Bergholz den Magdeburger Catalin Racanel zu Fall. Der Gefoulte trat selbst an und markierte das 1:0. Da hatte selbst Harant keine Chance. Die Gäste übten weiter Druck aus. Mit wenig Erfolg, denn Harant hielt mit Glanzparaden sein Team weiter im Spiel. Die TSG versteckte sich nicht und spielte mutig auf, vor allem Alexander Menz ließ die Gäste-Abwehr zuweilen blass aussehen. Im Mittelfeld setzte Philipp Müller die Akzente. Gefährlich vor das Gehäuse von Christian Beer, der genügend Zeit hat, um zwischendurch seine Schuhe am Torpfosten vom Schlamm zu befreien, kamen sie allerdings nur selten. Für Gefahr sorgte der Regionalligist – vor allem bei Standardsituationen. In der 31. Minute scheiterte Radovan Vujanovic noch am glänzenden Harant. Aber zehn Minuten später war der Keeper erneut geschlagen. Daniel Bauer passte auf Lars Fuchs, der Harant keine Möglichkeit ließ – 0:2.
Die TSG wollte es in Durchgang zwei wissen. Drachenberg stellte seine Elf nun offensiver ein, zog Denis Neumeister vor und ließ ihn neben Menz stürmen. Hinter den beiden Spitzen agierte Tobias Schmidt. Für die zwei defensiveren Sebastian Strobach und Alexander Voigt wechselte er mit Tobias Plantikow und Thomas Wolff zwei offensive Kräfte ein. Der zweite Durchgang begann wie der erste – mit einem Foulelfmeter, diesmal für die TSG. Erneut trat mit der Menz der Gefoulte selbst an. Seinen Schuss parierte Beer und auch im Nachsetzen hatte der Kapitän kein Glück. Dieses hatte Vujanovic, der in der 55. Minute auf 3:0 erhöhte. Einen Fehler in der Hintermannschaft der TSG nutzte der Magdeburger Mannschaftskapitän, er traf per Kopf und baute die Führung weiter aus. Fünf Minuten später testete er die Stabilität des Torpfostens.
„Meine Mannschaft hat sich viele Chancen erarbeitet und ist dran geblieben. Wir wussten, dass es auch aufgrund der Platzverhältnisse nicht einfach wird. Am Ende haben wir drei Tore geschossen und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen“, resümierte FCM-Trainer Steffen Baumgart. „Wir wussten, dass Calbe eine sehr kampfstarke Mannschaft ist, was sie unter Beweis stellte. Ein großes Kompliment, aber am Ende sind wir verdient weiter gekommen und das ist das, was für uns zählt.“ Die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber war der Ehrentreffer nicht gegönnt. Sie hätten ihn sich dabei mehr als verdient gehabt. Dem vergebenen Elfmeter trauerte Drachenberg ein wenig nach: „Machen wir den, dann ist alles offen.“ Vom Trainer gab es für die Mannschaft ein „Kompliment, jeder Einzelne hat sich mit eingebracht“. Jetzt wünscht er sich, dass sie viel aus dem Spiel mitnehmen für die kommenden Aufgaben in der Landesliga.
TSG Calbe: Harant – Bergholz (66. Ulrich), Harms, Zapke, Blöhm, Müller, Voigt (45. Wolff), Strobach (45. Plantikow), Menz, Neumeister, Schmidt
Quelle: Volksstimme Schönebeck von Sandra Arm
PROGRAMMHEFT zum SPIEL
Calbe raus mit Applaus
Lange Zeit konnte die TSG Calbe das Spiel im Sachsen-Anhalt-Pokal offen halten. In der ersten Hälfte setzte Calbe sogar einige Nadelstiche, musste sich am Ende aber dem Haldensleber SC aus der Verbandsliga mit 0:3 (0:0) geschlagen geben.
Manchmal reichen bereits Kleinigkeiten aus, die im Fußball über Sieg und Niederlage entscheiden. Das bekam auch Christian Baartz von der TSG Calbe zu spüren. Vor dem Strafraum stoppte der Calbenser den Sololauf von Christopher Kessler. Es gab Freistoß und ausgerechnet dieser brachte die Gäste aus Haldensleben auf die Siegerstraße. Am Ende unterlagen die Saalestädter mit 0:3 (0:0), doch der Jubel auf Seiten der Gäste zeigte, welcher Kraftakt hinter dem Ergebnis steckte.
Denn im ersten Durchgang spielte die TSG auf Augenhöhe. Immer wieder versuchte Calbe schnell nach vorne zu spielen. Doch Baartz und David Lull verfehlten das Tor. Aber auch Haldensleben hatte den Zielsucher noch nicht richtig eingestellt. Lucas Schulz im Kasten der TSG erwischte zudem einen guten Tag und klärte gegen Arne Schiefer mit einem starken Reflex. „Die erste Halbzeit war so, wie wir uns das vor gestellt hatten. Wir hätten noch ein paar Nadelstiche mehr setzten können. Der Abwehrverbund war aber in Ordnung“, befand Christian Harant, Trainer der Calbenser.
Durch personelle Sorgen bildeten Thomas Gernat und der Co-Trainer Maik Hoffmann die Innenverteidigung. Und beide zeigten eine gute Leistung. „Da hatte ich keine Bauchschmerzen.“
Nach dem Seitenwechsel war es dann das Foul von Baartz, dass zum Freistoß führte. Tim Girke übernahm die Verantwortung. Sein satter Schuss flog flach links an der Mauer vorbei. Schulz im Tor war ohne Abwehrchance (54.). Doch auch die TSG wurde durch einen Standard gefährlich. Baartz brachte den Ball in die Mitte, wo Matthias Buszkowiak frei zum Kopfball kam. Doch der Calbenser war über den Freiraum überrascht und verzog (61.).
Die Abgeklärtheit vor dem Kasten bewiesen dann die Gäste. Nach einem weiten Ball machte sich Kessler auf und davon, blieb vor Schulz cool und schob ein (71.). Denn Schlusspunkt setzte Leo Lipowski. Im Laufduell zog Thomas Dummer den Kürzeren. Der „Joker“ zog ab, der Ball klatschte an den linken Innenpfosten und von dort ins Tor (78.).
„Ich bin zufrieden, auch wenn das Ergebnis etwas zu hoch ausfiel. Mit der mannschaftlichen Geschlossenheit war ich absolut zufrieden“, sagte Harant. Mit der Leistung brauchte sich auch niemand verstecken. Calbe scheint für den Punktspielstart gewappnet.
Calbe: Schulz – Weber, Gernat, Hoffmann (55. Rudnick), Dummer, Puschnigg, Buszkowiak, Harms, Baartz, Lull (55. Denisenko), Hellige
Tore: 0:1 Tim Girke (54.), 0:2 Christopher Kessler (71.), 0:3 Leo Lipowski (78.)
Zuschauer: 55
Schiedsrichter: Martin Beutel
Gelb-Rote-Karte: Keven Harms (88.)
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 20. August 2018
Mit viel Lob raus aus dem Landespokal
Der Jubel des Verbandsligisten aus Haldensleben war dann doch sehr euphorisch trotz des scheinbar deutlichen 3:0-Erfolges in der ersten Runde des diesjährigen Landespokals. Dieses indirekte Lob hatte sich der sehr engagiert auftretende Gastgeber der TSG Calbe nach ansehnlichen 90 Spielminuten aus redlich verdient.
Von Beginn an musste sich der Favorit kräftig strecken, um trotz mehr Ballbesitzes auch nur ansatzweise eine gefährliche Situation vor dem Tor von Lucas Schultz zu erspielen, viel zu aufmerksam und konsequent arbeiteten Tomas Gernat und Maik Hoffmann in der TSG-Innenverteidigung. Da im Gegenzug die beiden Calbenser Außenspieler Christian Baartz und Maximilian Puschnigg den Offensivdrang nicht scheuten, entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der beide Teams im ersten Spielabschnitt jeweils nur vereinzelt zu Torabschlüssen kamen und es somit mit einem leistungsgerechten torlosen Remis in die Halbzeit ging.
Letztlich musste ein stark verwandelter Freistoß für den Favoriten herhalten, um auf die Siegerstraße einzubiegen. Nach knapp einer Stunde waren die Calbenser demnach gezwungen deutlich offener zu agieren, wodurch zum Ende zwei konsequent durchgespielte Konter den Endstand besiegelten.
Letztlich hatte sich der Besuch im Calbenser Hegerstadion für die Zuschauer in jedem Fal gelohnt, mit 0:3 fiel das Ergebnis mit Sicherheit zu hoch aus, aber so ist es eben in Pokalspielen, der Jubel des klaren Favoriten sollte Lob genug gewesen sein.
TSG Calbe: Schultz – Weber, Hernat, Hoffmann (55. Rudnick), Dummer, Puschnigg, Buszkowiak, Harms, Baartz, Lull (55. Denisenko), Hellige
Die TSG Calbe hat nichts zu verlieren
In der ersten Runde des Sachsen-Anhalt-Pokals trifft die TSG Calbe aus der Landesliga heute Abend (Anstoß 18 Uhr) auf den favorisierten Haldensleber SC aus der Verbandsliga. Doch am Heger ist im Vorfeld der Partie die Situation entspannt.
Dass im Pokal alles möglich ist, mussten auch schon einige Profimannschaften schmerzhaft erleben. So schieden in der vergangenen ersten Runde des DFB-Pokals gleich drei höherklassige Teams aus. Osnabrück schlug dabei den Hamburger Sportverein mit 3:1, Zweitligist Sandhausen unterlag dem Regionalligisten Schweinfurt (1:2) und der 1. FC Magdeburg, damals noch Drittligist, konnte mit einem 2:0-Erfolg gegen den Bundesligsten FC Augsburg in die nächste Runde einziehen. Auf den Bonus des Underdogs hofft auch die TSG Calbe aus der Landesliga Nord. In der ersten Runde des Sachsen-Anhalt-Pokals treffen die Saalestädter heute Abend (Anstoß 18 Uhr) auf den Haldensleber SC aus der Verbandsliga.
Die Rollenverteilung dabei ist klar, dass bestätigt auch Trainer Christian Harant. „Der Verein, der in der höheren Klasse spielt, ist immer der Favorit.“ Doch deshalb brechen die Calbenser nicht in Panik aus. Ganz im Gegenteil. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Unser Vorteil ist es, dass wir nichts zu verlieren haben. Wir können also befreit aufspielen“, sagt Harant. Und diese Einstellung könnte der TSG helfen, eine kleine Überraschung zu schaffen. Denn große Erwartungen haben die Calbenser an die Partie nicht. „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen.“
Und wenn es mit dem Erfolg nicht klappen sollte, geht in Calbe auch nicht die Welt unter. „Wir gehen relaxed an die Sache. Wenn wir ausscheiden sollten, dann ist das normal. Damit würde jeder rechnen“, so Harant. Damit wird der Druck eindeutig zum Gegner aus der Verbandsliga geschoben. Die Gäste aus Haldensleben spielen bereits seit mehreren Jahren in der Verbandsliga und haben in der vergangenen Saison den elften Platz belegt. Calbe sollte also gewarnt sein.
Damit auch möglichst viele Zuschauer die mögliche Sensation mit verfolgen können, verlegte die TSG das Spiel auf Freitagabend. „Das haben wir für die Zuschauer gemacht. Am Sonnabend haben ja auch andere Vereine ihre Spiele“, erklärt der Coach.
Doch die Anstoßzeit hat auch einen gewissen Nachteil. Denn einige arbeitende Spieler werden es nicht schaffen, pünktlich zum Anstoß in Calbe zu sein. Zu diesen Spielern gehören Philip Schönian und Neuzugang Robert Soethe, der sich arbeitsbedingt in Baden-Württemberg aufhält. Auch Evgeni Denisenko wird nicht zur Verfügung stehen. Hinzu kommt der langzeitverletzte Maik Adrian (Syndesmosebandanriss). Dennoch ist sich der Coach sicher, „dass wir dennoch eine schlagfertige Truppe zusammen bekommen“.
Im Vorfeld der Partie hat sich der Coach nicht intensiv mit dem Gegner beschäftigt. „Ich weiß, dass der HSC eine spielstarke Truppe ist. Das ist normal in der Verbandsliga. Daher denke ich, dass sie auch so gegen uns auftreten werden“, ist sich Harant sicher, der sein erstes Pflichtspiel an der Seitenlinie bestreitet. Daher werden die Calbenser das Augenmerk auf die Verteidigung legen und über Kontersituationen Torgefahr ausstrahlen.
In der vergangenen Pokalrunde schaffte die TSG den Sprung in die zweite Runde. Gegen die Landesklassen-Elf SG Blau-Weiß Klieken stand am Ende ein deutlicher 5:1-Erfolg auf der Anzeigetafel. In der zweiten Runde scheiterte die TSG am FSV Barleben (4:0), damals noch Oberligist. Doch diesmal wird der Sprung in die zweite Runde nicht so einfach. Denn mit Haldensleben gastiert ein ordentliches Kaliber im Hegerstadion.
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 17. August 2018
Vorschau auf das Wochenende 18. bis 20. August
Am kommenden Freitag wird um 18.00 Uhr im Hegerstadion in Calbe die erste Pflichtspielbegegnung für den Landesligisten aus Calbe angepfiffen. In der 1. Runde des Landespokales ist der Verbandsligist Haldensleber SC zu Gast bei den Calbensern und es wird ein Härtetest in Vorbereitung der am 25. August beginnenden Landesligasaison.
Die TSG geht mit einem relativ kleinen Kader in die Saison, was vordergründig auch der Tatsache geschuldet ist, dass Spieler, mit denen man sich einig war und mit denen man fest geplant hatte, den Verein verlassen haben, wo man kaum noch reagieren konnte, um Ersatz zu holen. Man konnte ja in der Presse auch von anderen Vereinen lesen, die das gleiche Problem hatten. Ungeachtet dessen, haben die zur Zeit verantwortlichen Trainer, Christian Harant und Maik Hoffmann alles getan, um die Mannschaft auf die Saison vorzubereiten und es wird sich zeigen, inwieweit die Mannschaft dem Verbandsligisten am Freitag Paroli bieten kann.