Neuer Verein für Rico Willner
Rainer Schulze hatte schon etwas erstaunt auf sein Handy geschaut, als da diese Nachricht von Marko Fiedler aufblinkte. Der Trainer der Landesliga-Fußballer der TSG Calbe hatte seinem Abteilungsleiter mitgeteilt, dass Rico Willner einen neuen Verein hat. Innerhalb der Landesliga Nord wechselt der 28-jährige Keeper zum Kontrahenten SV Irxleben. „Da war ich ein bisschen überrascht“, sagt Schulze.
Bereits vor über drei Wochen hatte Schulze verkündet, dass sich der langjährige Stammtorwart bei der TSG abgemeldet habe. Was nicht nur der Abteilungsleiter sehr schade fand. „Wir waren davon ausgegangen, dass er in der Rückrunde wieder ins Training einsteigt“, so Schulze. Im März hatte sich der Keeper einen Kreuzbandriss zugezogen, seitdem befand er sich in der Reha, zuletzt im Aufbautraining. Schade für Calbe vor allem, dass Benjamin Richter, der seit dem Ausfall von Willner das Tor der Calbenser hütet, damit nicht den Konkurrenzkampf bekommt, der sicher beide leistungsmäßig angestachelt hätte. „Wir hätten Rico Willner gerne behalten. Wir bedauern das sehr. Auch menschlich“, sagt Schulze. Lange hatte sich dieser mit dem Torwart unterhalten. Aus „persönlichen Gründen“ meldete sich Willner ab.
Gut ist aber: Weil der Torwart nicht im Bösen von der TSG Calbe geschieden ist, gibt es vielleicht irgendwann ein Wiedersehen im TSG-Trikot. „Er hat sich wohlgefühlt bei uns. Unmöglich ist nichts.“ Man sieht sich eben immer zweimal im Leben. Und das ist nur positiv gemeint. Schon am 10. März spielt Calbe in Irxleben. Mit einem Lächeln wird Willner dann ein paar alte Weggefährten von der Saale begrüßen.
Stammkeeper bei den Saalestädtern wird dann also weiterhin Benjamin Richter sein. Ihm sollen aber der 20-jährige Lucas Schulz und der 18-jährige Philipp Küster aus dem eigenen Nachwuchs Druck machen. Auch ohne Rico Willner ist die TSG Calbe quantitativ und qualitativ sehr gut aufgestellt zwischen den Pfosten. „Für die Rückrunde mache ich mir da keine Sorgen“, ist sich Schulze sicher.
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 30. Januar 2018