Gut aus den Startlöchern gekommen

Nach einem durchaus gelungenen Saisonstart mischen die Landesklasse-Fußballer der TSG Calbe in der Spitzengruppe der Staffel IV mit. Nach sieben absolvierten Partien belegen die Calbenser Tabellenplatz vier.

Nicht wenige Kenner der Fußball-Landesklasse hatten die Fußballer der TSG Calbe vor Saisonbeginn als Geheimfavorit der Staffel IV auf der Rechnung. Beim Blick auf die Zwischenbilanz nach sieben absolvierten Spieltagen haben die Saalestädter diese Einschätzung untermauert. „Für uns gilt es erstmal gut in die Saison zu starten (…) die Ergebnisse in der Vorbereitung waren recht ordentlich, das Team konnte bereits zeigen, dass es gut harmoniert. Das müssen wir natürlich kontinuierlich ausbauen, um dann am Ende auch ein Wörtchen bei der Besetzung der Spitzenpositionen mitsprechen zu können“, formulierte Trainer Marcel Würlich kurz vor dem Saisonstart.

Dieser war für die Kicker vom Heger keineswegs einfach. Denn bereits am ersten Spieltag musste die TSG auswärts beim SV Schwarz-Gelb Bernburg antreten. Eine Mannschaft, die TSG-Coach Würlich zu den absoluten Staffelfavoriten zählt. Seine Mannschaft kümmerte dieser Umstand zum Saisonauftakt wenig. Dank der Treffer von Neuzugang Jannis Augustin und Thomas Hellige feierten die Calbenser einen knappen 2:1 (1:1)-Auswärtserfolg. Dieser Sieg brachte reichlich Selbstvertrauen und dieses spiegelte sich auch im zweiten Auftritt der Spielzeit wieder. Im ersten Heimspiel gegen den VfB Borussia Görzig hatte die Würlich-Elf alles im Griff und setzte sich nach Toren von Jannis Augustin (2), Noel Stegemann sowie Enrico Czommer klar mit 4:1 durch und stand auf Tabellenplatz drei. Bisher die höchste Platzierung der TSG. Denn im Duell mit zwei weiteren Spitzenteams mussten die Calbenser an den Spieltagen drei und vier Pleiten hinnehmen. Das 0:2 beim 1. FSV Nienburg sowie das 1:2 im heimischen Hegerstadion gegen die ZLG Atzendorf trübten das bis dato so positive Bild. „Das war ein gebrauchter Tag. Manchmal kommt einfach alles zusammen“, sagte TSG-Coach Würlich nach der Partie in Nienburg, während sein Assistenztrainer Benjamin Richter nach der Partie gegen Atzendorf bemängelte: „Die Jungs waren mit dem Herz dabei, keine Frage, doch die Erzählerei auf dem Platz hat uns viel kaputt gemacht. Mit dem Spielerischen bin ich nicht unbedingt unzufrieden.“
Niederlagen bringen Team nicht aus dem Konzept

Aus dem Konzept ließen sich die Calbenser von den beiden Niederlagen aber nicht bringen. Sie starteten eine Siegesserie. Einem 2:0 in Hettstedt folgten mit dem 3:1 in Wulfen sowie dem 3:1 in Baalberge weitere Siege. Dieses Formhoch hätten Marcel Würlich und sein Team bis Weihnachten gern fortgesetzt. Doch der neuerliche Spiel-Stopp verhinderte dies. Nun heißt es für die Heger-Kicker, wie für alle anderen im Land, warten.

Besonders ärgerlich ist diese Pause wohl für Jannis Augustin. Dieser schloss sich erst vor der Saison – nach einer längeren Pause – dem Team an und schlug sofort voll ein. Augustin schwang sich schnell zum Leistungsträger auf, traf in sieben Spielen sechs Mal. Damit mischt er in der Torjägerliste ganz vorne mit.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 07. Dezember 2020


Anfänglichen Respekt schnell abgelegt

Kurzer Hand wurde die Kabine in Bernburg von den Landesklasse-Fußballern der TSG Calbe in ein Tollhaus verwandelt. Gut gelaunt unterhielten sich die Blau-Weißen über die gerade absolvierten 90 Minuten gegen Schwarz-Gelb. Ein Witz hier, gute Laune da. Die erste Partie der neuen Spielzeit verlief für die Calbenser mehr als positiv.

Großer Jubel nach dem erfolgreichen Pflichtspielstart herrschte in der Kabine der TSG Calbe. | Foto: Verein

Großer Jubel nach dem erfolgreichen Pflichtspielstart herrschte in der Kabine der TSG Calbe. | Foto: Verein

Bei einem der Favoriten auf die oberen Plätze in der Tabelle von TSG-Coach Marcel Würlich fuhren die Calbenser die ersten drei Zähler ein. Am Ende stand ein 2:1-Auswärtserfolg im Protokoll, der berechtigter Weise den Spielern den Anlass zur ausgiebigen Kabinenparty in der Fremde gab.

Den Auftakterfolg seiner Mannschaft konnte Würlich dabei nicht vor Ort bejubeln. Er musste aus privaten Gründen kurzfristig absagen. Vertreten hat ihn Teambetreuer Detlef Sobczak, der bestätigte, dass die Mannschaft „alles so umgesetzt hat, wie es sich der Trainer vorgestellt hatte. Alle haben einen sehr guten Job gemacht.“

Dennoch reisten die Calbenser mit einer gehörigen Portion Respekt an. Spätestens als Jannis Augustin in der zwölften Minute nach einer guten Einzelleistung aber die Führung erzielte, war davon nur noch wenig zu spüren.

Sowohl von der „unnötigen“ Gelb-Roten Karte für Sascha Bergholz als auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich ließen sich die Calbenser nicht beirren. Joker Thomas Hellige setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und traf ins Blau-Weiße Glück. „Gerade in Halbzeit zwei sind wir sehr mannschaftlich geschlossen aufgetreten“, bestätigte Sobczak. Diese Einstellung brachte letztlich die drei Punkte.

TSG Calbe: Rico Willner – Pascal Weber, Alexander Voigt, Lars Eckert, Henry Forster, Nico Kietzmann (69. Daniel Da Silva Sousa), Christian Kober, Enrico Czommer, Jannis Augustin (46. Thomas Hellige), Sascha Bergholz, Noel Leandro Stegemann

Schiedsrichter: Philip Müller

Zuschauer: 71

Tore: 0:1 Jannis Augustin (12.), 1:1 Stefan Große (45.+2), 1:2 Thomas Hellige (68.)

Gelb-Rot: Sascha Bergholz (25./TSG Calbe/Meckern)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 31. August 2020


Unerklärlicher Einbruch bleibt ein großes Rätsel

Am kommenden Wochenende wird es spannend für die Fußballer der TSG Calbe. Am Sonnabend starten die Saalestädter auswärts in die neue Landesklasse-Spielzeit. Zu Gast ist die Elf um Coach Marcel Würlich um 15 Uhr beim SV Schwarz-Gelb Bernburg. Doch bevor es wieder Ernst wird, absolvierten die Calbenser am vergangenen Wochenende zwei Testspiele. Am Freitagabend hieß der Gegner SV Wacker Felgeleben aus der Salzlandliga. Am Sonnabend war dann der 1. FC Magdeburg II zu Gast am Heger. Mit der Generalprobe zeigte sich Würlich im Nachgang zufrieden. Die ein oder andere Baustelle könnte dennoch nicht rechtzeitig beendet werden.

Wacker Felgeleben – TSG Calbe 0:0

Auch wenn im Spiel gegen den Salzlandligisten kein Tor fiel, war es keine langweilige Partie – im Gegenteil. „Es hätte auch 3:3 oder 4:4 ausgehen können“, beobachtete Würlich von der Seitenlinie aus. Die Hausherren boten den Calbensern nämlich gehörig Paroli, spielten immer wieder gefährliche Angriffe und setzten so die TSG-Abwehr unter Druck. „Wir haben uns teilweise das Leben selbst schwer gemacht“, sagte Würlich, vor allem im ersten Durchgang. „Die Defensive hat immer wieder große Lücken angeboten“, doch diese konnten die Rand-Schönebecker nicht ausnutzen. Die Offensive war dafür „recht ordentlich“, so Würlich weiter. Doch das Glück klebte den Saalestädtern nicht am Fuß, sodass es bei einem unterhaltsamen Remis blieb, welches aber auch hätte anders ausgehen können.

TSG Calbe: Belajew – Eckert, Schmutzler (46. Kruse), Weber, Voigt, Forster, Warthmann, Kietzmann (46. Hellige), Kober, Augustin (46. Czommer), Stegemann

Schiedsrichter: Steppan

Zuschauer: 80

Tore: Fehlanzeige

 

TSG Calbe – 1. FC Magdeburg II 4:3 (3:0)

Dafür lief es einen Tag später für die Calbenser besser. „Es hat einfach alles funktioniert, anders als am Tag zuvor. Wir besitzen die Qualität, immer für einen Treffer gut zu sein“, meinte Würlich. Und hatte damit auch Recht. Denn gegen die Magdeburger waren die Saalestädter gleich vier Mal erfolgreich und spielten sich teilweise in einen Rausch.

Den Torreigen eröffnete Thomas Hellige bereits nach zehn Minuten. Die beiden Neuzugänge Noel Stegemann (32.) und Jannis Augustin (39.) erhöhten noch vor der Pause auf 3:0 und untermauerten somit die These ihres Trainers. Bis zum Pausenpfiff blieb die TSG das spielbestimmende Team, startete immer wieder Angriffe und ließ den Gast kaum zu Chancen kommen.

An dem Spielbild änderte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgang nichts. Die gute Leistung gipfelte im vierten Treffer für die Hausherren, abermals war Hellige erfolgreich (56.). „Bis zur 70. Minute haben wir überragenden Fußball gezeigt und gut gespielt. Auch die Treffer waren alle herrlich herausgespielt“, attestierte Würlich seinen Mannen einen dominanten Auftritt. Ein Spiel dauert aber immerhin 90 Minuten und was in den letzten 15 Minuten der Partie geschah, ist auch für Würlich ein Rätsel: „Da war ich ratlos. Wie man sich das Heft so aus der Hand nehmen lassen kann, ist für mich nicht erklärbar“, so der Übungsleiter.

Die Gäste kamen durch Treffer von Markus Litzinger (73.) und Christian Gropius (85., 88.) gefährlich nah. Schlussendlich blieb die Aufholjagd der Landeshauptstädter unbelohnt und Calbe rettete den knappen Vorsprung über die Zeit. „Vielleicht kam der Einbruch zur richtigen Zeit. Es hat gezeigt, dass alle bis zum Schlusspfiff konzentriert bleiben müssen“, sagte Würlich, der hofft, dass diese Ungenauigkeiten bis zum Start der Landesklasse-Saison abgestellt werden.

TSG Calbe: Richter (46. Belajew) – Eckert, Voigt, Weber (60. Schmutzler), Kober, Czommer, Forster, Kietzmann (60. Da Silva Sousa), Augustin (60. Kruse), Hellige, Stegemann (60. Schmutzler)

Schiedsrichter: Grafe (Blau-Weiß Barby)

Zuschauer: 59

Tore: 1:0 Hellige (10.), 2:0 Stegemann (32.), 3:0 Augustin (39.), 4:0 Hellige (56.), 4:1 Litzinger (73.), 4:2 Gropius (85.), 4:3 Gropius (88.)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 26. August 2020


C-Junioren mit zwei Testspielniederlagen

Im Rahmen ihrer Saisonvorbereitung absolvierten die C-Junioren der TSG zwei weitere Testspiele. Bereits am 14. August 2020 gastierte der SV 09 Staßfurt am Heger. Dieser war zwar hochüberlegen, gewann am Ende aber „nur“ 0:5. Am 22. August 2020 waren die Blau-Weißen mit einem Rumpfkader beim MTV Welsleben zu Gast. Auch hier hatten die Calbenser am Ende das Nachsehen und verloren 6:2. Als Fazit der beiden Spiele blieb die Erkenntnis, dass möglichst alle Akteure regelmäßig in den Trainingsbetrieb einsteigen müssen, um so vorhandene Defizite im Zweikampfverhalten, im Spielaufbau, in der körperlichen Fitness und den technischen Fähigkeiten abstellen zu können.

Schwerstarbeit musste im Spiel gegen den SV 09 Staßfurt vor allem die TSG-Defensive um Eric Fiz, Franz Große, Florian Lohre und Moritz Kruse leisten. Gegen die technisch und zweikampfstark versierten Gäste, die letzte Saison noch in der Verbandsliga spielten, war jedoch auch das defensive Mittelfeld in Form Brian Rettig und Max Topfmeier fast ausschließlich mit Abwehraufgaben gefordert, so dass kaum ein konstruktiver Spielaufbau gelang. Nach zwei Minuten vereitelte Thure Gleiß im TSG-Tor die erste von unzähligen hochkarätigen Chancen der 09er. Anfangs hielten die Calbenser aber auch noch gut mit, über die Außen Majid Raschek und Rene Gebhardt wurden wiederholt Angriffe inszeniert. In der fünften Spielminute hatte Lennox Graichen die Riesenchance zur TSG-Führung, traf aber aus kurzer Distanz nur den Pfosten. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. In der 20. Minute erzielten die Gäste die überfällige Führung, nachdem sie sich unzählige Male an Torhüter und Abwehr „die Zähne ausgebissen“ hatten. Vor dem Pausengetränk klingelte es noch zweimal im TSG-Gehäuse.

Nach dem Wiederanpfiff das gleiche Bild. Die Bodestädter starteten Angriff um Angriff. Mit starker Moral verteidigte die TSG gemeinschaftlich. Etliche Male trieb der TSG-Torhüter die Staßfurter Stürmer zu Verzweiflung, zweimal kratzte Franz Große den Ball in letzter Sekunde von der Linie. So gelang den Gästen nur zwei Treffer zum 0:4 und 0:5, sogar ein Elfmeter wurde verschossen. Offensiv wurde die TSG Calbe erst den letzten Minuten aktiv. Fynn-Luca Wagner und Neo Wanke arbeiteten sich wiederholt bis zum gegnerischen Strafraum durch, ohne aber den Gästetorhüter ernsthaft in Gefahr bringen zu können.

Mit einer ganz dünnen Personaldecke reisten die TSG-Jungs zum Trainingsspiel nach Welsleben. Gerade einmal zwölf Akteure standen zur Verfügung. So war dies für einige Spieler vor allem eine gute Gelegenheit, sich Körner für die anstehenden Punktspiele zu holen und Defizite im konditionellen Bereich abzubauen. Die Welsleber starten spielstark, drängten die TSG in ihre Hälfte und gewannen fast alle Zweikämpfe. Folgerichtig erzielte der MTV in der fünften Minute die Führung. Auch in der Folge war die TSG-Defensive oft ungeordnet und im Mittelfeld wurden die Bälle zu lange gehalten. Der MTV hätte zur Pause deutlich höher führen können, ja müssen, scheiterte aber immer wieder vor dem Calbenser Gehäuse. Die TSG kam dann aber zunehmend besser ins Spiel, insbesondere über die rechte Seite mit Moritz Kruse und Rene Gebhardt kam Schwung ins Offensivspiel.

Kurz nach dem Seitenwechsel sorgte ein grober Fehlpass in der Abwehr für die Vorentscheidung im Spiel. Ein völlig verpatztes Zuspiel zum Torhüter schnappte sich ein MTV-Spieler und und “bedankte“ sich mit dem 2:0. In der 43. Minute folgte das 3.0 für Welsleben nach einem verwandelten Strafstoß. Wer aber dachte, die TSG ergibt sich ihrem Schicksal, sah sich getäuscht. Eine taktische Umstellung zeigte schnell Wirkung und Brian Rettig erzielte das 3:1 (51.). Kurze Zeit später wurde Brian im Strafraum gefoult und die Schiedsrichterin zeigte auf den Punkt. Torhüter Thure Gleiß versenkte die Kugel zum 3:2-Anschlußtreffer (53.). Die TSG wollte nunmehr, stand hoch und bei etlichen Spielern schwanden die Kräfte, zumal nach der Verletzung von Florian Lohre keine Wechseloptionen mehr zur Verfügung standen. Zwangsweise ergaben sich daraus Konterchancen, welche die Gastgeber dann zu drei weiteren Treffern zum 6:2-Endstand nutzten.


TSG-Trainer Marcel Würlich gibt Rück- und Ausblick

Nach dem Saisonabbruch der Saison 2019/20 starten die Calbenser Landsklasse-Fußballer mit viel Schwung in die Vorbereitung auf die Saison 2020/21. TSG-Trainer Marcel Würlich gibt einen kleinen Rück- und Ausblick auf sein Team.

Nach dem starken Durchmarsch des TSV Kleinmühlingen/Zens in der vergangenen Saison ist die Landesklasse IV wohl trotzdem nicht schwächer geworden. Welche Teams werden deiner Meinung nach um die Spitzenplätze kämpfen?

Marcel Würlich: Ich habe auf jeden Fall die Mannschaften 1. FSV Nienburg und Schwarz-Gelb Bernburg auf dem Zettel. Sicherlich ist weiterhin mit einem Überraschungsteam zu rechnen und natürlich wollen auch wir erneut oben mitspielen.

Dein Team hat in der Vorbereitung mit vielen spielerisch starken Leistungen aufhorchen lassen. Welche Zielstellung habt ihr euch als Mannschaft für die Saison 2020/21 gesetzt?

Marcel Würlich: Für uns gilt es erstmal gut in die Saison zu starten und als Mannschaft noch enger zusammenzuwachsen. Die Ergebnisse in der Vorbereitung waren natürlich recht ordentlich, das Team konnte bereits zeigen, dass es gut harmoniert. Das müssen wir natürlich kontinuierlich ausbauen, um dann am Ende auch ein Wörtchen bei der Besetzung der Spitzenpositionen mit sprechen zu können.

Wie schätzt Du insgesamt den Verlauf der diesjährigen Saisonvorbereitung ein? Gibt es einen oder mehrere “Gewinner” der Vorbereitung?

Marcel Würlich: Die Gewinner der Vorbereitung sind ganz klar das gesamte Team. Die Neuzugänge wurden super aufgenommen und insgesamt haben wir in der Qualität und Quantität enorm dazugewonnen.

Im Spielerkader der TSG haben sich erneut einige Veränderungen ergeben. Von welchen Neuzugängen erwartest Du Dir den stärksten Schwung für die anstehende Saison?

Marcel Würlich: Bei mir steht immer das Team im Vordergrund und deshalb möchte ich auch keine einzelnen Spieler hervorheben. Letztlich müssen wir als Team funktionieren, denn nur so können wir unsere Ziele erreichen. Dabei sind natürlich auch die Neuzugänge gefragt, die sich aber wirklich super mit einbringen und das in sie gesetzte Vertrauen auch mit Leistung zurückzahlen.

Aufgrund der Spielgemeinschaft der zweiten Mannschaft mit Neugattersleben in der Salzlandliga wird es sicherlich deutlich schwieriger allen Spielern des derzeit zahlenmäßig großen Kaders Spielpraxis zu geben. Könnten daraus Probleme innerhalb des Teams entstehen?

Marcel Würlich: An Probleme glaube ich nicht. Bereits in den Vorbereitungsspielen haben wir gesehen, dass wir zwar personell gut besetzt waren, aber niemals übermäßig. Einerseits darf in dieser Saison sogar fünf Mal ausgewechselt werden, zum anderen werden der Erfahrung nach immer wieder Spieler aufgrund von Verletzungen oder anderen Verpflichtungen fehlen.

Die aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochene Saison 2019/20 war deine erste Saison als verantwortlicher Trainer an der Seitenlinie. Welche positiven, aber auch negativen Erinnerungen hast Du aus dieser neuen Aufgabe mitgenommen?

Marcel Würlich: Wir hatten sicherlich gute Phasen innerhalb der Saison, haben andererseits allerdings auch Spiele leichtfertig aus der Hand gegeben. Da waren wir letztlich noch nicht so weit wie wir es gerade sind oder wie wir auch in der Vorbereitung auf die Rückrunde der vergangenen Saison waren. Wer weiß, was wir nach dem emotionalen 3:2-Heimsieg gegen Nienburg noch alles hätten erreichen können. Das haben die Jungs alles positiv aus der vergangenen Saison mitgenommen und nach dem Neustart waren alle wieder richtig heiß auf Fußball, die Trainingsbeteiligung in den zurückliegenden Wochen war unfassbar gut. Erste Erfolge zeigten sich dann eben auch schon in den verschiedenen Testspielen.


Generalprobe gemeistert

Die Generalprobe vor dem Start der Fußball-Landesklasse, Staffel IV, haben die Kicker der TSG Calbe ohne eine Niederlage gemeistert und gehen nun gut gerüstet in die kommende Spielzeit.

Am Freitagabend waren die Saalestädter zu Gast an der Elbe. Im Gegensatz zum ersten, angedachten Test gegen die Salzlandkicker des SV Wacker Felgeleben um Tom Simon, konnte die Partie vor 90 Zuschauer diesmal ausgetragen werden. Am Ende hieß es 0:0. Für die Calbenser um Jannis Augustin ging es am Sonnabend gleich weiter.

Zu Gast am Heger war der 1. FC Magdeburg II. Das Spiel vor heimischem Publikum gewann die TSG knapp mit 4:3. Abermals in bestechender Form zeigte sich dabei die Offensive. Die Neuzugänge Noel Stegemann und Augustin brachten die Hausherren mit 3:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel legte Thomas Hellige in Spielminute 56 nach und sorgte eigentlich für die Entscheidung. Doch der FCM II schlug durch Markus Litzinger (73.) und Doppelpacker Christian-Gabriel Gropius (85., 88.) noch mal zurück. Das Aufbäumen der Gäste kam aber zu spät, sodass die Hausherren mit einem positiven Erlebnis in die Saison gehen. Foto: Falko Haltenhof


Knapper Erfolg von Verletzung überschattet

Kurze Schrecksekunde für die Mitspieler und Verantwortlichen der TSG Calbe. Im Testkick zwischen dem Landesklasse-Team von der Saale und dem Quedlinburger SV musste nach wenigen Minuten Sascha Bergholz verletzt vom Platz. Ausgerechnet in jenem Testspiel, in dem Bergholz wieder als Stürmer spielen sollte, um weitere Optionen auszuprobieren. Dieser Plan war dann allerdings schnell hinfällig.

„Es ist wohl eine muskuläre Verletzung, welche hoffentlich nicht so schlimm ausfällt“, klärte Detlef Sobczak, Teambetreuer der TSG Calbe und die Vertretung des abwesenden Trainers Marcel Würlich, zumindest ein Stück weit auf. Jannis Augustin vertrat Bergholz im Sturm und durfte nach 90 Minuten zusammen mit seinen Mitspielern einen 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den Landesklassisten der Staffel III bejubeln.

In den Mittelpunkt spielte sich Augustin diesmal aber nicht. Diese Rolle übernahm Kevin Warthmann. Für einige Zuschauer war der Spieler mit der Rückennummer acht noch unbekannt. Im Trikot der TSG Calbe lief der 29-Jährige allerdings schon auf. „Er ist schon länger Teil des Kaders. Kevin hat vorher für Rodleben gespielt und ist nun nach Magdeburg gezogen. Im Team kannte er bereits ein paar Gesichter“, erklärte Würlich den Wechsel. Bereits im Sparkassen-Cup war Warthmann in zwei Partien dabei, machte dort mit einem Assist auf sich aufmerksam.

Neuzugang Kevin Warthmann (v.) schoss im Test gegen Quedlinburg sehenswert das goldene Tor des Tages für die TSG Calbe. | Foto: Kevin Sager

Neuzugang Kevin Warthmann (v.) schoss im Test gegen Quedlinburg sehenswert das goldene Tor des Tages für die TSG Calbe. | Foto: Kevin Sager

„Er hat seinen Einsatz mit Leistung zurückgezahlt. Dass er jetzt auch ein Tor geschossen hat, freut mich“, so Würlich, der bereits alle Informationen von seinem Teambetreuer erhalten hatte.

Im Testkick zeigten die Calbenser allerdings zwei Gesichter. Der erste Durchgang war deutlich positiver. „Dort haben die Spieler alles umgesetzt, was ihnen vorgegeben wurde. Es wurde viel probiert“, so Sobczak. Die Saalestädter hatten deutlich mehr Spielanteile, fuhren immer wieder gute Angriffe, doch vor dem gegnerischen Kasten haperte es noch. So dauerte es bis zur 40. Minute. Warthmann war seinem Gegenspieler entwischte, sah, dass der Quedlinburg-Keeper heraus eilte und lupfte von der Strafraumkante gekonnt ins Tor.

In der Pause wechselten beide Teams ordentlich durch, denn die Temperaturen sorgten dafür, dass die Spieler schnell an die Leistungsgrenze kamen. Dabei hatten die Gäste allerdings die fitteren Spieler auf der Bank, denn Durchgang zwei stand ganz im Zeichen der Quedlinburger. „Die Gäste haben dann deutlich mehr investiert und viel Druck ausgeübt“, beobachtete auch Sobczak. Doch die TSG-Abwehr stand sicher und ließ nichts zu, „auch in Drucksituationen“. Entlastung schafften die Saalestädter durch vereinzelte Konter, welche aber nicht im Kasten untergebracht werden konnten. „Die Jungs haben bis zum Ende aber gut mitgezogen“, fasste Sobczak zusammen.

TSG Calbe: Rico Willner, Sascha Bergholz (9. Jannis Augustin), Lars Eckert (46. Enrico Czommer), Stephan Birnbaum (46. Thomas Hellige), Pascal Weber, Alexander Voigt, Henry Forster (75. David Lull), Daniel Schmutzler (46. Daniel Da Silva Sousa), Kevin Warthmann, Nico Kietzmann, Noel Leandro Stegemann (75. Martin Kruse)

Schiedsrichter: Andreas Zepter

Zuschauer: 25

Tore: 1:0 Kevin Warthmann (40.)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 18. August 2020


Aus Turnier wird ein Testspiel

Aufgrund der 14er-Staffel in der Landesklasse IV dürfen die Kicker zwei Wochen später in die neue Spielzeit eingreifen. Während zahlreiche Vereine bereits am Wochenende um die ersten wichtigen Zähler kämpfen, können die Fußballer der TSG Calbe noch die Beine hochlegen. Wenn der Coach da nicht wäre.

Denn Marcel Würlich hat andere Pläne geschmiedet. Als Gastgeber wollten die Saalestädter auf der heimischen Anlage eigentlich den Bördeoberligisten SV Grün-Weiß 1926 Süplingen und den Landesklasse-Vertreter der Staffel III, den Quedlinburger SV, zu einem Dreierturnier ab 14 Uhr begrüßen, doch die Pläne haben sich geändert.

Während die Quedlinburger weiterhin dabei sind, hat der Börderoberligist aus Süplingen abgesagt. Nun haben sich die Verantwortlichen der TSG Calbe auf die Suche nach einem Ersatz begeben. „Das ist gar nicht so einfach. Der Terminplan ist eng gestrickt, viele haben schon ein Testspiel geplant. Die Mannschaften auf Landesebene starten bereits mit ihrer Saison“, erklärt Würlich die Hürden, welche gemeistert werden müssen, um einen Gegner an Land zu ziehen.

„Drei bis vier Vereine“ wurden angefragt. Eine positive Rückmeldung haben die Saalestädter allerdings nicht erhalten und sämtliche Pläne für das Dreierturnier über den Haufen geworfen. So einigten sich die Hausherren mit den Quedlinburgern, dass ein Testspiel als Ersatz stattfinden soll. Für beide Seiten eine angenehme Lösung.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 14. August 2020