C-Jugend-Trainer Ingolf Klein zieht ein Saisonfazit

Jetzt, wo die Saison mit höherer Gewalt beendet wurde, gilt es, ein kleines Fazit der Leistungen für die Jungs und Mädchen der C-Junioren der TSG Calbe zu ziehen. Wir Trainer können nur mit großem Stolz auf die Saison zurückblicken.

Was die Spieler diese Saison um ihren Kapitän Jonas Landschulze geleistet haben, erfordert erheblichen Respekt. Der Tabellenstand als Zweitplatzierter reflektiert nur den Leistungsstand des Teams, was bereits einen super Erfolg darstellt. Auch der Einzug ins Pokalhalbfinale belegt selbiges. Was uns als Trainer jedoch am meisten imponiert, ist die Entwicklung des Teams und insbesondere jedes einzelnen Spielers.

Neulich, beim Blick auf eines der ersten Mannschaftsfotos dieser Saison, erschracken unser Jugendleiter und ich leicht. Wir sahen Kinder. Doch als ich die Kids dieses Jahr letztmalig sah, blickte ich in gereifte Gesichter. Ich denke, dies ist es, was man der Mannschaft anrechnen muss. Sie ist gereift. Auch wenn man unsere einzelnen Spiele im Nachhinein reflektiert: eine Entwicklung und Reifung des Teams und jedes Einzelnen war immer zu sehen.

C-Jugendmannschaft der TSG Calbe in der Saison 2019/2020

C-Jugendmannschaft der TSG Calbe in der Saison 2019/2020

Jonas Heide lernte zum Beispiel seine Emotionen im Zaum zu halten, Nevio Jutrowska merkte, dass er nicht aufgeregt sein muss, dass er keine Angst haben muss, Fehler zu machen. Leon Reinhardt, ehem. Brand, entwickelte eine gute Spielübersicht, Bruno Pape ist einer der besten Abwehrspieler, die ich je trainieren durfte, genau wie Jolina Imroth, die manchen Jungen den Schneid abkaufte. Wir freuen uns ebenfalls über Tonio Kempinski, der immer professionelle Züge in seiner Auffassungsweise vom Fußball hat; Bojan Stojiljkovic, der im Laufe der Saison super an seiner Dynamik arbeitete. Als Jonas Landschulze in unserem letzten Spiel drei Tore zum Pokalsieg gegen Hecklingen erzielte, sich angeschlagen immer nochmal einwechseln ließ, wollte er nicht persönlich glänzen. Er tat es für das Team, zeigte sich als echter Kapitän. Leo Stockmann und Ihab El Zayat sieht man die Freude ins Gesicht geschrieben, wenn es ihnen mal wieder gelingt, den einen oder anderen Gegner auszuspielen. Die Zwillinge Bennet und Jonas Sülzle brachten sich immer besser ins Spiel ein, verbesserten ihre Laufleistungen und begannen, im Spiel auch verbal zu kommunizieren. Dean Leinung legte seine Schüchternheit ab und spielte unbeschwerter, weil er merkte, dass niemand mehr über misslungene Aktionen schimpfte oder sich herablassend äußerte. Maximilian Stoll, der immer sehr motiviert im Training agiert, merkte, dass ihn dies voran bringt, was einige Torerfolge in den Spielen bezeugen. Maxim Bicherts Entwicklung ist ebenfalls sehr erfreulich. Er fing bei Null an und niemals hätte ich gedacht, dass ich ihn so schnell auch in ein Spiel schicken kann. Doch er schaffte es, bekam zwar viel Hilfestellung von seinen Mitspielern, aber seine Aktionen wurden von mal zu mal strukturierter. Und dann ist da noch Maarten Hesse, der Torschützenkönig der Liga. Seine Mentalität ist eine der größten Herausforderungen für einen Trainer. Stimmt sie, sind seine Leistungen top. Gibt’s Unstimmigkeiten, können manche Situationen eskalieren. Wir denken, er begreift immer besser, dass nur er selbst bestimmt, wie gut er wirklich sein kann. Wenn er weiterhin lernt, alles was hinderlich ist abzuschalten, hätte er den absoluten Durchbruch geschafft, denn mit seinen Abschlussqualitäten ist er phänomenal. Gespannt sind wir auf die Leistungen von Moritz Jahn und Niklas Meyer in der nächsten Saison. Vielleicht schafft es auch Trung Thanh Nguyen wieder mehr Zeit für den Fußball aufzubringen, was uns sehr freuen würde, denn seine gezeigten Leistungen sprachen sehr an.

Die Spiele, welche mir am meisten in Erinnerung blieben, waren der 2:1-Erfolg gegen Union Schönebeck II, weil die Mannschaft in einem seiner ersten Spiele eine tolle Moral und Siegwillen zeigte; der 4:3-Pokalerfolg gegen Union Schönebeck I, als das Team bis zum Umfallen kämpfte; das Hallenturnier in Bernburg, als die Mannschaft nach langer Anlaufphase in der Halle endlich zeigte, was wirklich in ihr steckt; und das Pokalspiel gegen Hecklingen, mit allerletztem Aufgebot und Hilfe der D-Junioren, das in letzter Spielminute mit 3:2 gewonnen wurde.

Unsere Erwartung für die nächste Saison ist in sportlicher Hinsicht eher ehrfürchtig. Die Mannschaft wird sich in der Landesliga beweisen wollen, das wird uns genügen. Wir werden, Stand heute, eine der Jüngsten der Liga sein, mit vielen Kids, die noch C spielen dürften. Was soll man deshalb verlangen? Von uns werden sie keinen Leistungsdruck bekommen. Unsere Erwartung ist lediglich, dass sie mutig und selbstbewusst zu Werke gehen und sich weiterhin entwickeln. Wir brauchen nur Geduld. Über den Tellerrand geschaut, ist erst das zweite Jahr in der B-Jugend von Belang. Haben sich die Kids bis dahin weiterhin so toll entwickelt, werden sie wieder eine hervorragende Saison spielen und sich, ihren Eltern und ihren Trainern weiterhin viel Freude bereiten.


Zum fehlenden Glück gesellt sich auch noch viel Pech

Die Spielzeit 2018/2019 lief bei der TSG Calbe gar nicht nach den Vorstellungen der Verantwortlichen. Die Saalestädter stiegen aus der Fußball-Landesliga ab. Dabei machte Trainer Christian Harant vor allem eine Sache aus, die zumindest eine Teilschuld an der Situation hatte.

Für Christian Harant war es keine einfache Saison. Nach dem Abgang von Marko Fiedler bot sich Harant, der eigentliche Torwart-Trainer des Fußball-Landesligisten TSG Calbe, als Übungsleiter an. Sein Engagement sollte nur bis zum Winter gehen, bis dahin wollte die sportliche Führung einen neuen Trainer vorstellen. Doch daraus wurde nichts. Harant blieb bis zum Saisonende und konnte den Abstieg aus der Fußball-Landesliga nicht verhindern. Doch dafür gab es einen Hauptgrund.

Es kam oft genug vor, dass Harant sich am Abend vor dem Spiel den Kopf zerbrach, wer denn in der Startaufstellung stehen wird. Meist war die Auswahl aber einfach. „Es gab keine zwei Wochen, in denen die gleiche Aufstellung auf dem Platz stand“, klagt Harant und spricht die dünne Personaldecke damit direkt an. So konnten keine Laufwege oder Abläufe einstudiert werden. „Dass es so schlimm wird, habe ich aber selbst nicht gedacht. Hinzu kamen ja auch noch die verletzten Spieler.“

An der spielerischen Qualität lag es dabei nicht. Direkt am ersten Spieltag bejubelte die TSG Calbe einen 3:1-Erfolg gegen den VfB Magdeburg-Ottersleben. Noch Tage später wurde über diesen Erfolg am Hegerstadion gesprochen. Doch die Freude währte nur kurz. Es folgten vier Niederlagen in Serie und die TSG fand sich fortan im unteren Mittelfeld der Tabelle wieder. Zu der misslichen Lage beim Personal verließ die TSG Calbe immer weiter das Glück. „In etlichen Spielen hatten wir große Chancen, doch der Ball flog an den Pfosten über drüber. So ist das, wenn man unten in der Tabelle steht. Und wenn du keine Tore schießt, dann kannst du auch nicht gewinnen. So einfach ist Fußball“, erklärt der Coach.

Weitere große Highlights gab es in den Augen von Harant nur wenige, „sonst hätten wir die Klasse gehalten“. Somit überwog an der Saale doch das Negative, denn der Abstieg konnte nicht verhindert werden. Neben diesem Aspekt schmeckten dem Übungsleiter die zum Teil hohen Niederlagen gar nicht. Dazu zählen die Spiele gegen den SV 09 Staßfurt (1:7), den MSC Preussen (1:5) und Union Heyrothsberge (1:8). Besonders die Niederlage gegen den FC Einheit Wernigerode, der am Saisonende den Aufstieg in die Verbandsliga realisierte, wurmte den Coach noch nach der Saison. „Wir waren während der Partie nicht schlechter, hatten sogar gute Möglichkeiten“, erinnert sich Harant zurück. Am Ende setzte es vor heimischen Publikum eine 0:5-Pleite.

„Wir waren in so vielen Spielen nicht schlechter“, sagt Harant, doch die Erfolge blieben aus. Vor allem die Unentschieden gegen die direkten Konkurrenten im Keller wie Niegripp (1:1) und Ottersleben (3:3) sorgten dafür, dass es am Ende nicht mehr reichte. „An der Einstellung der Mannschaft lag es auf keinen Fall“, bestätigt Harant, denn sein Team war bemüht, wollte an jedem Wochenende auf dem Platz stehen. Als Beispiel führt der Übungsleiter die Partie gegen den Blankenburger FV an. Auswärts holten die Calbenser einen Punkt, waren ab der 18. Minute allerdings nach einem Platzverweis in Unterzahl. „Nach der Saison aber etwas schön reden zu wollen, ist auch Quatsch“, schätzt der Übungsleiter realistisch ein. „Die Saison ist abgehakt.“

In der kommenden Spielzeit soll nun alles anders werden und die Köpfe wieder nach oben gehen. Harant wird dann nicht mehr an der Seitenlinie stehen, denn die TSG-Führung konnte im März einen Nachfolger finden. Marcel Würlich wird das Ruder übernehmen. Bereits seit frühester Kindheit kickt Würlich im Hegerstadion und war dabei ein wichtiger Bestandteil einer der wohl erfolgreichsten Nachwuchs-Jahrgänge im Calbenser Fußball. Ein Mann mit „Stallgeruch“, der die TSG Calbe wieder in höhere Klassen bringen soll.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 04. Juli 2019


Viel Durchschnitt und Mittelmaß

Die Abschlusstabelle der Salzlandligasaison 2014/2015 listet die Landesligareserve der TSG Calbe mit dem neunten Tabellenrang auf, mit nahezu ausgeglichener Spielstatistik und ausgeglichenem Torverhältnis. Viele Indikatoren, die am Ende den Rückschluss auf eine überaus mittelmäßige Saison nur unterstreichen.

Sportlich musste das Team vom Trainergespann Jörg Harms und Detlef Sobczak zu Saisonbeginn den Abgang der beiden routinierten Stützen im Mittelfeld, Sven Bartsch und Daniel Schwan, verkraften und tat sich damit insbesondere im Spielaufbau bis in die Rückrunde hinein lange schwer. Da mit Philipp Berner auch noch der etatmäßige Libero in das Landesligateam berufen wurde, ergab sich eine weitere schwer zu schließende Lücke.

Zweite_FalkoHaltenhof_Christian Kober (2)

Christian Kober musste in dieser Saison noch mehr Verantwortung im Mittelfeld übernehmen und war zumeist als Antreiber gefordert.. | Foto: Falko Haltenhof

In der Hinrunde blieb vieles dann auch Stückwerk, nicht so sehr, weil die Calbenser spielerisch ihrem Gegner unterlegen waren, meist war es nämlich umgekehrt, vielmehr ließ man in den entscheidenden Torraumszenen die letzte Überzeugung vermissen und verließ dabei teilweise Spiele als Verlierer, in denen wohl auch der Gegner so richtig nicht wusste, warum er die drei Punkte zugesprochen bekam. Lange Zeit dümpelten die Hegerkicker im unteren Mittelfeld herum, zeigten zwischenzeitlich starke Auftritte gegen Spitzenmannschaften und verlor die Woche drauf dann wieder erschreckend schwach gegen einen Abstiegskandidaten, insgesamt eben irgendwie durchschnittlich.

Gleiches gilt allgemein auch für die Rückrunde. Schnell im sicheren Mittelfeld der Salzlandliga angekommen, spielte das junge TSG-Team teils überaus überzeugend, erzielte im Endeffekt jedoch viel zu wenige Tore aus der Überlegenheit. Der Anschluss an das vordere Mittelfeld war so schnell verloren gegangen, da aber zugleich auch die Abstiegsränge punktemäßig weit entfernt blieben, ging die Saison im grauen Mittelfeld zu Ende.

In der neuen Saison müssen sich die Calbenser erneut einige Umstellungen hinnehmen. Nachdem das Trainerteam seinen Abschied verkündete, konnte mit Dirk Bizuga ein ehrgeiziger neuer Trainer für die Aufgabe gewonnen werden. Mittelmaß und Durchschnitt wird wohl nicht unbedingt auf seiner Agenda für die neue Saison 2015/2016 stehen.