Ausgerechnet gegen den bis dato punktlosen Tabellenletzten SG Handwerk riss bei unseren Alten Herren die Erfolgs-Serie von sechs ungeschlagenen Punktspielen in Folge (3 Siege, 3 Unentschieden). Aufgrund einer indiskutablen Vorstellung war diese Niederlage aber zweifellos verdient. In einem schwachen Spiel zweier schwacher Mannschaften siegten die Gastgeber am Ende aufgrund des größeren Einsatzwillens verdientermaßen.
Schon in den ersten Spielminuten präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Heinz Sobczak aus unerklärlichen Gründen übernervös und schaffte es anschließend während der gesamten Begegnung nicht, Ruhe und Ordnung in die eigenen Aktionen zu bringen. Mit ungenauen Abspielen und zahlreichen Ballverlusten, brachte man sich immer wieder selbst in schwierige Situationen. Angriffsversuche erfolgten ausschließlich über die linke Seite, wo man sich an der dicht gestaffelten Hintermannschaft der SG Handwerk immer wieder festlief, während die Freiräume auf der rechten Seite gänzlich ungenutzt blieben. Während unsere Mannschaft noch verzweifelt nach der spielerischen Linie suchte, setzte der Gastgeber auf kämpferische Tugenden und erreichte dadurch deutliche Feldvorteile. Zunächst aber konnten sie daraus keinen Nutzen schlagen, weil auch sie sich in ihren spielerischen Mitteln als limitiert erwiesen. Als dann den Gastgebern in der 30. Spielminute der Führungstreffer gelang, fiel dieser zwar etwas unglücklich für die TSG (eine missglückte Abwehraktion von Sven Naumann
geriet zur Vorlage für den Torschützen), hatte sich aber zuvor schon abgezeichnet. Doch unsere Alten Herren kamen noch einmal zurück. Drei Minuten nach dem Rückstand brachte die erste gelungene Hereingabe Thomas Kindermann im Strafraum in eine gute Schussposition, wo er nur noch durch ein Foulspiel gebremst werden konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst zum 1:1. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte dann sogar noch die Gelegenheit zum Führungstreffer durch Ralf Wegener, doch sein Schuss verfehlte das Tor knapp. Aufgrund der gezeigten Leistung wäre ein 2:1 für unsere Mannschaft zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht verdient gewesen.
Die TSG-Abwehr stand beim Tabellenletzten Handwerk Magdeburg allzu oft im MIttelpunkt des Geschehens. | Foto: Verein
Die zweite Halbzeit brachte keinerlei Verbesserung für die Alten Herren der TSG. Im Gegenteil: Nicht eine einzige wirkliche Torchance konnte herausgespielt werden. Die Gastgeber zeigten sich einfach willensstärker und geistig frischer und brachten allein dadurch unsere Mannschaft von einer Verlegenheit in die Nächste. In der 60. Spielminute kam es dann, wie es kommen musste: Der Flankengeber der Gastgeber wurde nur halbherzig attackiert und im Strafraum kam ein Angreifer reichlich ungehindert zum Kopfball und erzielte aus kurzer Distanz das 2:1. Passend zum schlechten Spiel beider Mannschaften war auch die Leistung von Schiedsrichter Ulrich Ehlers, der mit der Leitung der Begegnung oftmals völlig überfordert war. Dies war aber beileibe nicht der Grund für die Niederlage unserer Mannschaft, der es nach dem Rückstand nicht mal ansatzweise gelang, so etwas wie eine Aufholjagd zu starten. Zum Erstaunen aller Beteiligten beendete der Schiedsrichter dann die Partie trotz einiger Unterbrechungen 3 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit.
Nach dem Schlusspfiff herrschte bei allen Spielern der TSG eine ziemliche Ratlosigkeit über das eigene Auftreten. Nach den guten Spielen der letzten Spieltage war dies ein herber Rückschlag.
TSG Calbe: Peter Rother – Gerd Pfesdorf, Sven Naumann, Ralf Hammermann, Thomas Hesse, Swen Imroth, Michael Kober, Ralf Wegener, Mario Kober (70.René Birnbaum), Thomas Kindermann, Fred Schwarz