Meine Elf meiner Fußballzeit – Stefan Lenhart

Sprichwörtlich wird eine Fußballmannschaft auch als “11 Freunde” bezeichnet, womit insbesondere ausgesagt werden soll, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist und man im Alleingang wenig Möglichkeiten für einen Erfolg hat. Außerdem ist Fußball so viel mehr als nur das Spiel über 90 Minuten, viele Freundschaften entstehen und bestehen auch nach der gemeinsamen aktiven Zeit. Eines ist jedoch auch klar, in einer langen Fußballkarriere verändern sich die Mannschaften fortwährend und manchmal tauscht man sogar die Vereinsfarben mit einem Vereinwechsel.

Nun blickt Stefan Lenhart auf seine Fußballkarriere bei der TSG Calbe zurück und benennt seine beste Elf seiner Fußballzeit:

“Im Rückblick auf meine nun mittlerweile 30 Jahre bei den Fußballern der TSG Calbe wird schnell deutlich, dass ich nicht allzu erfolgreich beziehungsweise lange hochklassig gespielt habe. Deshalb besteht meine Top-Elf auch aus Spielern, die ich nur als Nachwuchskicker vom Spielfeldrand aus lange bewundert habe. Insbesondere ist der Fußball für mich mehr als nur um die nächsten drei Punkte zu kämpfen, der Spaß am Spiel, im Training und allgemein mit meinen Mannschaftskameraden war und ist mir da deutlich wichtiger.”

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Stefan Lenhart hier im Spiel der Zweiten in Felgeleben. | Foto: Verein

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Stefan Lenhart vor dem Sportlerheim am Heger.

Torhüter

  • Christian Harant
  • An “Ice” führt absolut kein Weg vorbei. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mich in den gemeinsamen Trainingseinheiten wie ein Kindergartenkind gefreut habe, wenn ich ihn dann mal überwinden konnte und das kam sehr selten vor. Auch als damaliger Balljunge zu den Spielen der Ersten habe ich ihn dafür bewundert, dass er grandiose Paraden gezeigt hat.

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    Christian Harant

Abwehr:

  • Thomas Dummer
  • Auch heute habe ich die Situationen von Thomas vorm inneren Auge, in denen er in der Abwehr den Ball erobert und dann mit großen Schritten durch das Mittelfeld marschiert und vorn vorm gegnerischen Tor zumeist noch glänzend für das nächste TSG-Tor auflegt.
  • Steven Brehmer
  • “Totti” ist in der Balleroberung absolute Weltklasse. Er nutzt fortwährend jeden noch so kleinen Trick, um seine Mannschaft auf die Siegerstraße zu führen und war stets mit über 100 Prozent dabei. Aus und neben dem Platz war er fortwährend ein absoluter Leader im Team.

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    Steven Brehmer zeigt es an, wo es in der Rückrunde für die TSG Calbe II hingehen soll. Steffen Brandt (links) und der BSV Eickendorf suchen nach Konstanz, Teamkollege Daniel Ebeling (r.) ist inzwischen nach Atzendorf zurückgekehrt. | Foto: Ingo Müller

  • Gunnar Meißner
  • Gunnar ist ein nahezu perfekter Manndecker, egal in welcher Liga schafft er es seinen zumeist für die gegnerische Mannschaft wichtigen Gegenspieler über die komplette Spielzeit abzumelden. Die jeweiligen Kontrahenten sind dabei sicher nicht zu beneiden. Wichtig ist aber viel mehr, dass er egal zu welcher Zeit immer für einen Spaß zu haben ist, was unsere Trainer zumeist nicht allzu witzig fanden oder finden.

    Gunnar Meißner im Zweikampf. | Foto: Falko Haltenhof

    Gunnar Meißner im Zweikampf. | Foto: Falko Haltenhof

  • Alexander Voigt
  • Auch “Wurzel” war Teil unserer “Spaßgemeinschaft im Training und im Spiel. Er ist fußballerisch ein tolles Beispiel dafür, dass es sich lohnt immer wieder weiter an sich zu arbeiten. Heute ist er immer noch ein wichtiger Führungsspieler in der ersten Mannschaft.

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    Nicht zuletzt die Entschlossenheit, die Alexander Voigt (r.) in dieser Szene beweist, bescherte der TSG den ersten Heimsieg. | Foto: B. Richter

Mittelfeld:

  • Jan Arnoldi
  • Im Mittelfeld ist Jan aufgrund seiner tollen fußballerischen Fähigkeiten ein absoluter Anker. Mit seiner Übersicht und feinem Füßchen könnte er meiner Meinung nach auch derzeit noch gut und gerne in der Landesliga eine wichtige Rolle spielen. Aber zum Glück kickt er sehr erfolgreich bei den Alten Herren der TSG.

    Jan Arnoldi

    Jan Arnoldi

  • Christian Kober
  • Vorallem im Bezug auf die Einsatzbereitschaft ist “Kobi” absolut vorbildlich und das auch neben dem Platz. Früher hatte er immer die unbeliebte Aufgabe der Führung der Mannschaftskasse und pendelt bereits seit langer Zeit regelmäßig aus Halle zu den Trainingseinheiten und zu den Spielen. Auch menschlich ist er für jede Mannschaft ein absoluter Gewinn. Für mich steht “Kobi” sinnbildlich für einen Jahrgang der TSG, der einwenig “durchgeknallt”, aber mannschaftlich top ist.

    Christian Kober (r.) und die Calbenser haben nach einem guten Auftakt den Faden verloren. Atzendorf war in den entscheidenden Szenen konsequenter. | Foto: Kevin Sager

    Christian Kober (r.) und die Calbenser haben nach einem guten Auftakt den Faden verloren. Atzendorf war in den entscheidenden Szenen konsequenter. | Foto: Kevin Sager

  • Pascal Weber
  • Als bodenständig, besonnen und sehr klar im Kopf würde ich “Kalle” beschreiben. Das zeigt auch seine unaufgeregte und entspannte Spielweise auf dem Spielfeld. Mit seiner überaus freundlichen Art ist er auch ein Gewinn für die Außendarstellung des Vereins.

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    Pascal Weber hatte mit seinen zwei Treffern maßgeblichen Anteil am 3:3 in Hakeborn. | Foto: Thomas Rinke

  • Daniel Schwan
  • In der Saisonvorbereitung war “Schwani” überaus selten beim Training zu sehen, letztlich muss man aber zugeben, dass er das Training auch nicht nötig hatte, da er sowieso nicht der Schnellste war, aber das musste er auch nicht sein. Denn unendlich ballsicher spazierte er zumeist durch das Mittelfeld und fand anschließend auch immer noch die Lücke für einen schönen Pass in die Tiefe. Sollte es doch einmal zu einem Zweikampf gekommen sein, so reichte ein Schupserchen seines Gegenspielers um ihn zu Fall zu bringen, natürlich hat er dafür immer einen Freistoß bekommen.

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    Daniel Schwan, hier im Spiel gegen den SSC II, organisierte souverän die TSG-Abwehr. | Foto: Verein

Angriff:

  • Jaroslaw Wojtal
  • Als kleiner Fußballfan, damals sogar mit HSV-Fahne, stand ich 1996 hinter dem Tor des Hamburger SV und war damit ganz dich dran, als “Jarek” dem Bundesligisten gleich zwei Tore in den ersten 10 Minuten einschenkte. Im Nachhinein wurde sogar erzählt, dass die HSV-Verantwortlichen ihn gleich im Mannschaftsbus mit nach Hamburg nehmen wollten. Als er dann ein Jahr später zum Spandauer SV in die Regionalliga wechselte, sind wir als kleine Fangruppe mit Paucken und Trompeten nach Berlin gereist, eine echt tolle Aktion zur Verabschiedung.

    Jaroslaw Wojtal

    Jaroslaw Wojtal

  • Alexander Menz
  • Der “Menzer” hat einen unglaublich harten Schuss, ist körperlich sehr präsent und hat zudem noch einen scharfen Sprint, eben ein Stürmer wie er im Buche steht. Selbst im Training hat man sich dann schon hin und wieder mal weggedreht, um nicht von seinen “Granaten” getroffen zu werden.

    Torjäger Alexander Menz.

    Torjäger Alexander Menz.

Trainer:

  • Rainer Fabian
  • “Atze” war sowohl im Nachwuchsbereich, als auch bei der Zweiten mein langjähriger Trainer. Er hat ein unglaulich gutes Gefühl für seine jeweilige Mannschaft und fand allzu oft die richtigen Worte in den verschiedenen Situationen. Am Salzlandligaaufstieg der Zweiten hat er aus meiner Sicht einen verdammt großen Anteil.
  • Jörg Harms
  • Mit deutlichen und markigen Worten hat uns “Harmsi” immer wieder aus der Komfortzone geholt und dadurch bei Jedem noch das ein oder andere Prozentpünktchen rausgekitzelt. Mit klarem Blick auf seine Idee des Fußballs hat er sich dann doch immer zu einem kleinen Scherz hinreißen lassen.
  • Detlef Sobzcak
  • “Dete” hat meine gesamte Zeit im Männerbereich geprägt. Er war das unermüdliche “Mädchen für alles”, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit da und war sich niemals für irgendwelche Hilfen zu schade. Sein persönliches Engagement ist absolut beispielgebend für alle Personen im Verein. Auch persönlich bin ich froh, dass ihn kennenlernen durfte und hoffe noch auf ganz viele gemeinsame Jahre bei der TSG Calbe.

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    Rainer Fabian, Detlef Sobzcak und Jörg Harms bei ihrer Verabschiedung im Calbenser Hegerstadion. | Foto: Verein


Neuer Vorstand nimmt Arbeit auf

Turnusgemäß sind am Mittwochabend die Fußballer der TSG Calbe im heimischen Sportlerheim zusammen gekommen, um einen neuen Vereinsvorstand zu wählen und zugleich ehemalige Mitglieder zu verabschieden..

Zu Beginn der Veranstaltung nutzte der scheidende Abteilungsleiter Rainer Schulze die Gelegenheit um einerseits einen Überblick der aktuellen Lage bei den Kickern im Hegerstadion aufzuzeigen und andererseits den Blick in die Historie und in die Zukunft zu richten. Mit spürbarem Stolz in der Stimme berichtete er, dass alle Altersklassen im Nachwuchsbereich abgedeckt sind, was natürlich nur mit viel Engagement der Trainer und Eltern möglich ist. In den Reigen der Dankesworte bezieht er ergänzend aber auch ausdrücklich die vielen “anderen fleißigen Helfer, die das Vereinsleben fortwährend am Laufen halten” mit ein. Zu guter Letzt durften auch die zahlreichen Mitglieder des Fußballförderkreises und die vielen weiteren treuen Sponsoren in der überaus positiven Auflistung nicht fehlen. “Jetzt heißt es Abschied nehmen” führte Rainer Schulze fort. Nach über 30 Jahren in verantwortungsvoller Rolle konnte er sich schmunzelnd noch ganz genau an seine erste Wahl zum Abteilungsleiter der TSG-Fußballer am 19. Oktober 1989 erinnern: “damals standen die hervorragenden Leistungen der sozialistischen Sportorganisation zum 40. Jahrestag der DDR im Mittelpunkt des Geschehens. In den spannenden nachfolgenden Jahren gab es viele Höhepunkte, wir hatten einige Bundesligisten im Hegerstadion zu Gast, spielten mit der ersten Mannschaft mehrere Jahre in der Verbandsliga und konnten auch im Nachwuchs viele Erfolge feiern.” Anschließend versicherte er allen Anwesenden: “Die TSG Calbe war für eine lange Zeit ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, ich verbinde mit der zurückliegenden Zeit viele tolle Erinnerungen, aber natürlich auch schlaflose Nächte. Ich hoffe, dass man mich in guter Erinnerung behält und bleibe dem Calbenser Fußball in jedem Fall weiter fest verbunden.”

Auch der ebenfalls aus der Position des Schatzmeisters ausscheidende Thomas Dummer nutze die Mitgliederversammlung für “warme Worte”. Zuerst allerdings musste er im Rahmen seiner Funktion noch das trockene Zahlenwerk des zurückliegenden Jahres vorstellen. “Zum Abschluss möchte ich auch einen Dank für die letzten vierzehneinhalb Jahre Vorstandsarbeit aussprechen, was natürlich auch in Verbindung zu den vielen TSG-Mitgliedern steht.”

v.r.n.l.(hintere Reihe):  Schatzmeister Marcel Hulha, der scheidende Abteilungsleiter Rainer Schulze, die Kultur- und Veranstaltungswartin Mandy Topfmeier, Pressewart Stefan Lenhart und Nachwuchsleiter Swen Imroth. v.l.n.r. (vordere Reihe):  Zeugwart Gunnar Meißner und der schiedende Schatzmeister Thomas Dummer. | Foto: Verein

v.r.n.l.(hintere Reihe): Schatzmeister Marcel Hulha, der scheidende Abteilungsleiter Rainer Schulze, die Kultur- und Veranstaltungswartin Mandy Topfmeier, Pressewart Stefan Lenhart und Nachwuchsleiter Swen Imroth.
v.l.n.r. (vordere Reihe): Zeugwart Gunnar Meißner und der schiedende Schatzmeister Thomas Dummer. | Foto: Verein

In der anschließenden und zugleich kurzweiligen Wahl zum neuen Vorstand wurden Marcel Huhla zum Schatzmeister, Swen Imroth zum Nachwuchsleiter, Gunnar Meißner zum Zeugwart, Stefan Sandau zum sportlichen Leiter, Mandy Topfmeier zum Kultur- und Veranstaltungswart und Stefan Lenhart zum Pressewart gewählt. Da sich leider weiterhin kein Kandidat für den Abteilungsleiterposten meldete, war es dem stellvertretenden Abteilungsleiter, Marcel Hulha, vorbehalten einige Schlussworte an die anwesenden Mitglieder zu richten: “Ich möchte mit viel Engagement insbesondere das Vereinsleben fördern und freue mich bereits sehr auf die gemeinsame Arbeit im Vorstand. Kreative Ideen von allen Mitgliedern sind jederzeit sehr gern gesehen, sie müssen eben nur umsetz- und bezahlbar sein. Letztlich hoffe ich, dass wir möglichst allen Mitgliedern auch gerecht werden.”


Vorstandswahlen im Jahr 2020

Trotz der vielen Einschränkungen im Zuge der Coronakrise laufen weiterhin die verschiedensten Vorbereitung auf die anstehende Saison und die allgemeine Zukunft des Vereins. Abteilungsleiter Rainer Schulze hat sich zu Fragen zu den anstehenden Vorstandswahlen geäußert.

Sportfreund Schulze, mit den weiteren Lockerungen im Zuge der Corona-Krise ab Juli, steht der Durchführung der Vorstandswahlen ja nichts mehr im Weg. Wie ist denn der aktuelle Stand der Vorbereitung?

Rainer Schulze: Grundsätzlich werden wir uns noch etwas Zeit nehmen. Die Zielstellung war und ist, dass die Wahlen spätestens im 3. Quartal diesen Jahres durchgeführt werden und das wird auch so sein. Neben Thomas Dummer und meiner Wenigkeit, wird nun auch unser Pressewart, Stefan Lenhart, aus beruflichen Gründen für den neuen Vorstand nicht mehr zur Verfügung stehen und das macht die Besetzung des neuen Vorstandes nicht leichter! Bewerbungen liegen bis jetzt lediglich von Sven Brösel für die Funktion des Nachwuchsleiters vor. Sehr erfreulich ist außerdem, dass sich Marcel Hulha aus unserer Altherrenmannschaft bereit erklärt hat, für die Funktion des Schatzmeister zu kandidieren. Wir hatten ein ausführliches Sechsaugengespräch und Thomas Dummer und ich sind überzeugt, dass das eine sehr gute Wahl wäre!

Dann fehlen immer noch mindestens vier weitere Kandidaten, um den neuen Vorstand arbeitsfähig zu machen. Da bleibt noch einiges zu tun bis zu den Wahlen im 3. Quartal!?

Rainer Schulze: Ich denke es ist lange genug bekannt, dass ich spätestens ab 01. Januar 2021 nicht mehr als Abteilungsleiter tätig sein werde und das wird auch so sein, wenn sich niemand bereit erklärt, den Vorsitz oder eine der anderen Funktionen zu übernehmen. Zielstellung für mich ist nach wie vor, in den Förderkreis zu wechseln und den Vorstand bei der Betreuung der Sponsoren zu unterstützen. Eine Abteilung ohne Leiter, das wäre natürlich ein bedenklicher Zustand und ich hoffe aber, dass sich Sportfreunde finden werden, denen der Fortbestand Abteilung Fußball der TSG Calbe am Herzen liegt. Das könnten aber durchaus auch Sportfreunde sein, die mit meiner Leitungstätigkeit nicht immer zufrieden waren. Das ist die Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen und es besser zu machen!

Ich hoffe natürlich, dass Gunnar Meißner und auch Sven Imroth noch eine Bewerbung abgeben werden. Beide verfügen über sehr viel Erfahrung und sind wichtige Säulen für den Fortbestand der Abteilung Fußball. Wer Interesse für eine der Funktionen hat, kann sich gern bei mit melden. Es gibt jede mögliche Unterstützung!


Invasion der Latzhosen

Wenn Roy Präger einen Treffer für Jerome Roussillon auflegt, Claudia Neto und Marcel Tisserand im Mittelfeld die Fäden ziehen und Stephan Lerch als Libero die Abwehr dirigiert, dann ist etwas Besonderes im Gang. Erst recht, wenn die übrigen Teammitglieder Flüchtlinge sind.

„Gemeinsam bewegen“ hat auch im Jahr 2018 wieder Menschen zusammenführt, die sich im Alltag niemals begegnen. Einer von elf Standorten, an denen sich die VfL-Familie Mitte September unter dem Motto „11 für 11“ engagierte, war das Vereinsgelände des SV Veltheim. Bereits am Vormittag machten sich hier fleißige Wölfe-Mitarbeiter in ihren markanten Arbeitsklamotten ans Werk, um Hand in Hand mit den Gastgebern am Spielfeldrand alte Bänke und einen Unterstand zu renovieren. Ein gemeinsames Grillfest überbrückte die Zeit bis zur Ankunft der Fußballprofis. Finale Pinselstriche folgten, ehe es für eine gemischte Einheit unter der Leitung Prägers und Lerchs auf den Platz ging. Eine unvergessliche Erfahrung für die Spieler der Veltheim Panthers, wie ihnen überdeutlich anzumerken war. Gegenmittel zu Frust und Lethargie

Gegenmittel zu Frust und Lethargie

„Eine geniale Aktion des VfL Wolfsburg“, schwärmte Teambetreuer Steffen Köppe, der selbst mitkickte und im finalen Jux-Spiel sogar einen Elfmeter parierte. „Wir alle waren so aufgeregt, dass wohl keiner von uns viel geschlafen hat.“ Das Besondere an diesem Projekt: Besucht haben die Grün-Weißen an diesem Tag keine Unterkunft für Geflüchtete, sondern ein richtiges Fußballteam mit einer märchenhaften Geschichte. Aus anfänglich wenigen Flüchtlingen in Sickte waren im Jahr 2015 rund 100 geworden. Die Enge, das zu verarbeitende Leid und der Mix aus Sprachen und Religionen führte in den Unterkünften zu Konflikten, woraus die Idee der Gründung einer Fußballmannschaft entstand. Mit dem SV Veltheim 1928 e.V. fand sich ein Sportverein, der selbst kein Herrenteam mehr zusammenbekam. In der dritten Nordharzklasse gingen die Veltheim Panthers 2015/2016 an den Start, stiegen sofort auf, zogen ins Kreispokalendspiel ein – und eroberten so die Herzen der Region.

Einer kickt schon in der Landesliga

Wie Integration gelingen kann, wenn sich nur genügend Menschen dafür einsetzen, dafür geben die Panthers ein Paradebeispiel ab. Die Gewaltprobleme sind lange kein Thema mehr. Der Teamgedanke des aktuell 27 Mann starken Kaders hat die Truppe um Trainer Alex Belleh, obwohl die Spieler aus zehn Nationen stammen, die teilweise Kriege gegeneinander führen, zusammengeschweißt. „Das Schöne ist, dass den Jungs auch abseits vom Fußball nicht mehr die Decke auf den Kopf fällt, denn inzwischen haben wir ein erfolgreiches Ausbildungsprogramm“, so Christian Müller, stellvertretender Bürgermeister der Samtgemeinde Sickte, der die Panthers gemeinsam mit Köppe – im Hauptberuf Ordnungsamtsleiter und damit zuständig für die Flüchtlingsunterbringung – ehrenamtlich betreut. Mittlerweile hat der sportliche Erfolg auch Spieler aus Braunschweig, Peine und Wolfenbüttel angelockt. Der Goalgetter der Aufstiegssaison, der Ivorer Ladji Doumbia, war nach 30 Toren in neun Spielen (!) nicht zu halten und ist inzwischen beim HSC Hannover in der sechsten Liga aktiv.

Fleißige Wölfe in der ganzen Region

Verdiente Unterstützung der Wölfe erhielten zeitgleich auch zehn andere Einrichtungen, Institutionen und Projekte. Ob auf dem Rittergut Beienrode, bei den Wolfsburger Elfen, im Hospiz Salzgitter, im Seniorenheim der Wolfsburger AWO oder auf dem Geländer Katholischen KiTa St. Altfrid in Gifhorn – überall machten sich die insgesamt rund 200 grün-weißen Helfer, vom Geschäftsführer bis zum Praktikanten, an die Arbeit, um Gutes zu tun. Auch 2016 hatte der VfL Wolfsburg schon elf soziale Projekte auf die gleiche Art unterstützt und war nach einem gemeinsamen Frühstück in der Volkswagen Arena in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt. So lief es in diesem Jahr wieder.

Unvergessen: Gustavo im Bagger

Seinen Ursprung hat „Gemeinsam bewegen“ in einer damals beispiellosen Aktion von 2013. Ein Hochwasser hatte seinerzeit die TSG Calbe vor massive Probleme gestellt. Dem Hilferuf des Landesligisten kamen die Grün-Weißen nach, reisten mit einem Tross von 100 Geschäftsstellen-Mitarbeitern, Spielerinnen und Spielern in den Magdeburger Süden und packten mit an. „Die Szene mit Luiz Gustavo im Bagger, der einen Graben für das Kabel der Flutlichtanlage verlegt hat, ist hier bis heute legendär. Immer noch werden Geschichten darüber ausgetauscht, wer mit wem gewerkelt hat damals“, berichtet Stefan Lenhart. Der Pressesprecher der TSG war damals frisch im Amt und ist immer noch überwältigt von der Hilfsbereitschaft, die mit der VfL-Aktion seinerzeit ins Rollen gekommen ist. „Vom überregionalen Interesse haben wir anschließend enorm profitiert. Eine Energiefirma aus Mittelfranken zum Beispiel hat 5.000 Euro gespendet, einfach infolge eines Fernseh-Berichts.“

Calbe meldet: Alle Aufräumarbeiten beendet

Heute, fünf Jahre später, ist der Klub aus dem Allergröbsten raus. „Erst vor ein paar Wochen haben wir festgestellt, dass wir im Prinzip mit allem durch sind. Jetzt können wir sagen: Das Hochwasser ist bewältigt“, so der 34-Jährige, der die weiteren „Gemeinsam-bewegen“-Tage der Grün-Weißen aus der Ferne verfolgt hat. Den Kontakt zu den Wölfen hat man über die Jahre in Calbe gehalten. Schon mehrfach besuchten Reisegruppen aus der 10.000-Einwohner-Stadt im Salzlandkreis die Spiele in der Volkswagen Arena Heute ist die TSG offizieller VfL-Partnerverein. Lenhart ist sich sicher: „Mit seinem Besuch hat der VfL ohne Frage viele Fans in unserer Region für sich gewonnen.“

Double-Siegerin will dauerhaft helfen

Nachhaltig angelegt ist „Gemeinsam bewegen“ ohnehin. Dass die Begeisterung für die einzelnen Projekte aber auch eine gegenseitige Wirkung hat, das bewies in diesem Jahr Ella Masar. Die US-amerikanische Mittelfeldspielerin von den VfL-Bundesliga-Frauen gehörte ebenfalls zur VfL-Delegation, die sich in Veltheim engagierte. Von der herzlichen Begegnung mit den Spielern aus Ländern wie Liberia, Eritrea, der Elfenbeinküste, Simbabwe, Syrien, Angola, Nigeria und dem Sudan zeigte sich die US-Amerikanerin so ergriffen, dass sie direkt vor Ort auf den Betreuer zuging und anbot, ab sofort regelmäßig mit den Panthers zu trainieren. „Ich bin selbst Ausländerin und habe hier wieder erlebt, welche Kraft der Fußball haben kann. Egal, woher jemand kommt, alle sind wie eine Familie“, so Masar. „Dieser Tag war so toll. Deshalb möchte ich unbedingt wiederkommen.“

Quelle: “Unter Wölfen Magazin” des VfL Wolfsburg, Oktoberausgabe 2018


Gemeinsam bewegen Spieltag des VfL Wolfsburg

“Von einer Tradition zu sprechen ist nach zwei Jahren wohl etwas hochgegriffen” sagte Jens Briskorn von der CSR-Abteilung des VfL Wolfsburg in seinen einleitenden Worten zum Gemeinsam bewegen Spieltag in der Volkswagen Arena. Trotzdessen wird es wohl auch aufgrund der starken Teilnahmezahlen auch in Zukunft solch ein Spieltag geben, eine Tradition jedenfalls bahnt sich deutlich an.

Bereits 10 Uhr morgens nutzen die Verantwortlichen des VfL Wolfsburg ihren Partnervereinen, Partnerschulen und Partnerkitas das sehr breitgefächerte Programm des sozialen Engagements vorzustellen. Im Rahmen mehrer Talkrunden und einleitenden Videoclips wurde auf die letzten zwölf sehr erfolgreichen Monate zurückgeblickt.

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Der Geschäftsführer Sport des VfL Wolfsburg gibt einen Einblick in seine Arbeit, einen Ausblick auf die Zukunft und erklärt die Entwicklungspotentiale des Vereins. | Foto: Verein

Natürlich durfte dabei der Gemeinsam bewegen Tag bei der TSG Calbe nicht fehlen: Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Sport Klaus Allofs und VfL-Stadionsprecher Georg Poetzsch schwelgte TSG-Pressesprecher Stefan Lenhart in sehr schönen Erinnerungen. Luiz Gustavo im Minibagger, Naldo mit dem Presslufthammer oder Ivica Olic an der Schusswand waren nur einige Geschichten, die dieser Tag schreiben konnte. Der Erfolg dieses gemeinsamen Projektes für die TSG ist unbestritten, Klaus Allofs jedoch betonte in der Talkrunde, dass auch dem VfL dieser Tag sehr viel gebracht hat, “insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich”.

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TSG-Pressesprecher Stefan Lenhart im Gespräch mit dem Geschäftsführer Sport des VfL Wolfsburg Klaus Allofs und VfL-Stadionsprecher Georg Poetzsch vor dem Bild der Meisterschale von 2009. | Foto: Verein

Gemeinsam ging es dann auch ab 15.30 Uhr zu, denn nach einem rasanten Bundesligaspiel gewann die VfL-Elf mit 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach und sicherte sich mit Platz 5 den Weg in das internationale Geschäft. Die Zusammenarbeit zwischen den Calbensern und dem Europapokalteilnehmer wird in jedem Fall eine Fortsetzung finden, denn auch schon nach kurzer Zeit kann bekanntlich eine Tradition entstehen.

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Torjubel nach dem 3:1 durch Robin Knoche gegen Borussia Mönchengladbach. | Foto: Verein

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Tolle Stimmung in der Volkswagen-Arena. | Foto: Verein

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Endstand zum 34. Spieltag in der Bundesligasaison 2013/2014. | Foto: Verein


Fußballer haben gewählt

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Rainer Schulze gibt einen Rückblick auf seine bisherigen Jahre als Abteilungsleiter. | Foto: Verein

Anfang März haben sich die Mitglieder der Calbenser Fußballabteilung im Sportlerheim Heger eingefunden, um turnusmäßig über eine neue Abteilungsleitung abzustimmen. Laut Tagesordnung erhielt allerdings zuvor der bisherige Vorstand die Gelegenheit einen Rückblick wahrzunehmen.

Bereits seit dem Jahr 1989 ist Rainer Schulze mit einer kurzen zeitlichen Unterbrechung Abteilungsleiter der TSG Calbe und hat seitdem viel erlebt, so richtete sich sein Rückblick sowohl auf die Höhepunkte der zurückliegenden knapp 24 Jahre, als auch auf die letzten Monate. Wobei er mit teils kritischen Worten zu den verschiedenen Mannschaften und zum Vereinsleben die zukünftigen Ansatzpunkte der Arbeit aufzeigte. Eines versicherte er ergänzend allen Anwesenden zum Ende seiner Rede: „Der Calbenser Fußball und meine Person werden auch in Zukunft miteinander verbunden bleiben.“

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Der scheidende Nachwuchsleiter Klaus Noack wurde vor seinem Rückblick auf die Leistungen im Nachwuchsbereich mit der Ehrennadel des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt geehrt. | Foto: Verein

Im Anschluss zeichnete der scheidende Nachwuchsleiter Klaus Noack ein überwiegend positives Bild des Nachwuchsbereiches, insbesondere die Schnuppertrainings, die traditionellen Hallenturniere und die Fußballferienschule hob er dabei hervor. Nachdem nachfolgend auch der Schatzmeister entpflichtet wurde, wählten die 55 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder einstimmig Alexander Mikoleit zum neuen Abteilungsleiter und mit Thomas Dummer, Rainer Schulze, Swen Imroth, Gunnar Meißner und Stefan Lenhart fünf weitere Fußballer in die Abteilungsleitung.

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Der neue Vorstand der Calbenser Fußballer (v.l.n.r.): Rainer Schulze (Manager und stellvertretender Abteilungsleiter), Alexander Mikoleit (Abteilungsleiter), Thomas Dummer (Schatzmeister), Stefan Lenhart (Pressewart) und Swen Imroht (Nachwuchsleiter). Es fehlt Gunnar Meißner (Zeugwart). | Foto: Verein

In seiner Antrittsrede dankte der neue Abteilungsleiter zu Beginn der bisherigen Leitung für die engagierten Leistungen der zurückliegenden Jahre, um im Anschluss einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben zu geben. Drei Aspekte stehen dabei im Mittelpunkt, einerseits sollen die positiven Tendenzen im Seniorenbereich weiter gefördert und in den Nachwuchsbereich übertragen werden, um auch dort eine breitere Aufstellung zu erreichen. Aber auch neben dem grünen Rasen besteht Handlungsbedarf, das Vereinsleben soll dabei schrittweise intensiviert und ausgebaut werden. In seiner ersten Amtshandlung verkündete Alexander Mikoleit Freibier für alle Anwesenden.