Meine Elf meiner Fußballzeit – Alexander Voigt

Sprichwörtlich wird eine Fußballmannschaft auch als “11 Freunde” bezeichnet, womit insbesondere ausgesagt werden soll, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist und man im Alleingang wenig Möglichkeiten für einen Erfolg hat. Außerdem ist Fußball so viel mehr als nur das Spiel über 90 Minuten, viele Freundschaften entstehen und bestehen auch nach der gemeinsamen aktiven Zeit. Eines ist jedoch auch klar, in einer langen Fußballkarriere verändern sich die Mannschaften fortwährend und manchmal tauscht man sogar die Vereinsfarben mit einem Vereinwechsel.

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Alexander Voigt | Foto: Verein

Nun blickt Alexander Voigt auf seine Fußballkarriere bei der TSG Calbe zurück und benennt seine beste Elf seiner Fußballzeit:

Torhüter: Benjamin Richter (TSG Calbe)

Wir haben uns erst im Männerbereich kennengelernt und es hat sich schnell eine sehr enge Freundschaft entwickelt. Fussballerisch ist “Benja” sicherlich nicht der Beste, aber an Ehrgeiz und Zuverlässigkeit ist er nicht zu überbieten und immer zur Stelle, wenn man Ihn braucht. Für jede Kabine eine Bereicherung, nur am Tresen ist seine Leistung ausbaufähig.

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Benjamin Richter | Foto: Verein

Rechter Verteidiger: Dennis Globisch (TSV Besse)

Ihn habe ich 2004 bei der Bundeswehr kennengelernt. Beim Spiel “Ost gegen West” hat er uns die Grenzen aufgezeigt und wir sind seitdem gute Freunde geblieben. Ob er den Weg vom Strafraum bis zur Mittellinie noch schafft, weiß ich leider nicht.

Innenverteidiger: Sebastian Zapke (TSG Calbe)

Er ist auch ein Freund schon über Jahre hinweg. Stets zuverlässig und ehrgeizig. Glücklicher Weise hat er jetzt noch einmal die Lust am Fußball gewonnen. Er ist ein Zweikämpfer vor dem Herrn. Manch Gegenspieler konnten Sie nach einem Zweikampf mit Ihm nicht mehr an die komplette zweite Halbzeit erinnern.

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Sebastian Zapke (rechts) und die TSG Calbe lieferten dem FSV Barleben ein Kopf-an-Kopf-Rennen. | Foto: Christian Besecke

Innenverteidiger: Keven Harms (Union Schönebeck)

Wir haben uns über zehn Jahre lang eine Bank in der Kabine geteilt und auf dem Spielfeld immer nebeneinander gespielt. Der “Inspektor” ist immer voran gegangen und hat die Mannschaft geführt. Schade, dass wir diese Saison nicht noch einmal gemeinsam auf dem Platz standen.

Keven Harms in Aktion | Foto: Sven Sonnenberg

Keven Harms in Aktion | Foto: Sven Sonnenberg

Linker Verteidiger: Christian Meyer (VFB Ottersleben)

Mit “Magic” durfte ich während meiner Zeit in Ottersleben zusammen spielen. Er ist ein absoluter Ruhepol auf und neben dem Spielfeld. In jeder Situation entspannt und mit kühlen Kopf. Einfach ein klasse Typ.

Rechtes Mittelfeld: August Schulz

“Gustl” ist der Alptraum für jeden Gegenspieler. Pfeilschnell, technisch stark, ehrgeizig und ein absoluter Teamplayer. Es war immer ein Genuss mit ihm zu spielen.

August Schulz. | Foto: Verein

August Schulz. | Foto: Verein

Zentrales Mittelfeld: Lukas Prenzer (VFB Ottersleben)

“Lucky” ist auf jeder Position einsetzbar. Neben dem Platz ist er ein ganz entspannter und lieber Typ, auf dem Platz “komplett verrückt”. Zweikampfstark, laufstark, energisch, zuverlässig. Lukas ist einfach ein positiv-verrückter Typ.

Zentrales Mittelfeld: Stefan Buszkowiak (Betreuer TSG Calbe)

“Buscher” musste ich als einen meiner besten Freunde mit einbauen. Ich hab keine Ahnung, ob er überhaupt mehr als fünf Meter am Stück sprinten kann, aber er würde mit seiner guten Laune und Art und Weise jeden Gegenspieler im Mittelkreis beim “Kaffeekränzchen” binden.

Linkes Mittelfeld: Florian Schmidt (TSV Klein Mühlingen)

“Mischer” ist eine absolute Frohnatur. Die Musicbox und er sind Eins. Fußballerisch enorm stark, tolles Potenzial. Leider konnte er dieses nicht immer ganz abrufen, wenn das Snickers fehlte und er zur Diva wurde. War sind überglücklich gewesen, als er damals doch noch seinen “Hallenpass” gefunden hat.

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Florian Schmidt. | Foto: Verein

Angriff: Tobias Plantikow (Einheit Wernigerode)

“Planti” ist auch ein Freund über Jahre und zum Glück ist der Kontakt nie abgerissen. Er liebt den Fußball über alles und ist vorm Tor ein typischer Stürmer, egoistisch eben ;-) In Wernigerode hat er seine neue Heimat gefunden und mischt nun den Harz auf.

Tobias Plantikow hier noch im TSG-Traikot. | Foto: Verein

Tobias Plantikow hier noch im TSG-Traikot. | Foto: Verein

Angriff: Stefan Schliemann (Alte Herren TSG Calbe)

“Schlie” ist für jede Mannschaft eine menschliche Bereicherung. Auf und Neben dem Platz. Unvergessen sind seine Saunabesuche vor den Spielen und die Versprechen während des Torschusses und des Tores.

Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager

Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager

Trainer: Thomas Sauer (Union Schönebeck)

“Saui” war für mich persönlich der “beste” Trainer. Klare Ansagen, klare Erwartungen. Er bekommt den Spagat zwischen Autorität und Freundschaft ideal hin. Thomas hatte immer ein offenes Ohr oder einen lockeren Spruch parat. Als Trainer kann er sein Können und seine Erfahrungen ideal vermitteln.

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TSG-Coach Thomas Sauer bemängelte die Inkonstanz seines Teams und lobte gleichzeitig den Saisonendspurt. | Foto: Frank Nahrstedt


Meine Elf meiner Fußballzeit – Stefan Schliemann

Sprichwörtlich wird eine Fußballmannschaft auch als “11 Freunde” bezeichnet, womit insbesondere werden soll, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist und mal im Alleingang wenig Möglichkeiten für einen Erfolg hat. Außerdem ist Fußball so viel mehr als nur das Spiel über 90 Minuten, viele Freundschaften entstehen und bestehen auch nach der gemeinsamen aktiven Zeit. Eines ist jedoch auch klar, in einer langen Fußballkarriere verändern sich die Mannschaften fortwährend und manchmal tauscht man sogar die Vereinsfarben mit einem Vereinwechsel.

Nun blickt Stefan Schliemann auf seine lange Fußballkarriere zurück und benennt seine besten Elf seiner Fußballzeit:

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Wieder im TSG-Trikot: Stefan Schliemann geht ab der Saison 2013/2014 erneut für die Landesliga-Kicker der TSG Calbe auf Torejagd. | Foto: Verein

“Nach langen Überlegungen habe ich versucht eine Top-Elf aus meiner fußballerischen Laufbahn zusammenzustellen. Sicher sind es nicht immer die besten Spieler, mit denen ich zusammen gespielt habe und einige Leute werden ihren Namen vermissen. Im Endeffekt waren es kleine Nuancen, wie jahrelange Freundschaften, entscheidende Erfolgsmomente und die Art und Weise wie sie sich auf dem Platz verhalten haben, welche den Ausschlag gegeben haben.”

Torhüter

  • Andreas „Karl“ Engler (SV Blau-Weiß Breitenhagen)
  • Ich habe zwar nie mit „Karl“ zusammen gespielt, aber ich kann mich an keinen Keeper erinnern, der solche Paraden abgeliefert hat wie er. Da mein Vater damals Trainer von ihm war, konnte ich als Jugendlicher jedes Wochenende seine überragenden Leistungen miterleben. Als damaliger Kreisligatorhüter hat er weit unter seinen Möglichkeiten gespielt.

Abwehr:

  • Ingo Assel (TSG Calbe Jugend)
  • Was für ein Abwehrspieler! Ich wollte im Training immer in seinem Team spielen. Denn er kannte keinen Unterschied zwischen Spiel und Training und das haben seine Gegenspieler auch zu spüren bekommen. Im Herrenbereich hat es ihn dann nach Brumby verschlagen und wir haben leider (zum Glück) nie wieder gegeneinander gespielt.
  • Patrick Rowald (TSV Kleinmühlingen)
  • “Pätti” war sicher nie der beste Abwehrspieler, aber immer mit 120% dabei. Wenn er zur Grätsche ansetzte, hab ich seine Gegenspieler immer bemitleidet. Ein Wunder, dass er fast nie vom Platz geflogen ist. Wie ich lebt er das Motto: „Meine Tasche ist immer gepackt, egal für welche Mannschaft“
  • Stephan Kallweit (TSV Kleinmühlingen)
  • Bei “Kalle” gab es nie einen Unterschied zwischen Laufen und Sprinten, alles war ein Tempo. Dafür hatte er ein Stellungsspiel vom Feinsten und war zu recht Kapitän in der 1. Mannschaft. Wir haben zusammen zwei Mal den Kreispokal in Eggersdorf geholt und er ist leider nach einer Verletzung nie wieder richtig auf die Beine gekommen.

Mittelfeld:

  • Gunnar Meißner (TSG Calbe Jugend/Alte Herren)
  • Gunnar ist seit unzähligen Jahren mein bester Freund, mit ihm habe ich leider im Herrenbereich nur wenige Spiele absolviert. Ich kenne wenige Gegenspieler, die so nervig sein können wie er. Ich wünschte mir, dass er auch gegen andere Stürmer so agieren würde.
  • Christian Keller (TSV Kleinmühlingen)
  • Auch mit “Moppel” habe ich den Kreispokal zwei Mal geholt und wenn er 2008 den Elfer zum 2:0 gegen Förderstedt gemacht hätte, wäre der TSV wohl damals schon in die Landesliga aufgestiegen. Feines linkes Füßchen, war immer für ein Freistoßtor gut und niemand hatte so gute Ausreden bei seiner Frau, wie er, um nach dem Spiel noch länger in der Kabine sitzen bleiben zu können.
  • Matthias Müller (TSV Kleinmühlingen)
  • Matze war der Mittelfeldmotor in den 2000ern beim TSV schlechthin. Was für ein Spieler, was für eine Energie. Immer bescheiden und ich freue mich jedes Mal, wenn wir mit einem Bier in der Hand am Spielfeldrand fachsimpel können. Er hat im Mittelfeld alles abgeräumt, was ging, und war auch offensiv immer für ein Tor gut. 2006 durfte ich nach seiner Ecke zum Siegtreffer im Pokalfinale einköpfen.
  • Christoph Berlau (TSV Kleinmühlingen)
  • “Berli” war wie “Kalle” nie der schnellste Spieler, aber dass musste er auch nicht sein. Was er am und mit dem Ball gemacht hat, hatte immer Hand und Fuß. Wie “Moppel” ein genialer Freistossschütze, nur vom Punkt hat er noch einigen Nachholbedarf. Einer der wenigen Leute, die wahrscheinlich noch mehr Ahnung vom Fußball haben als ich.
  • Sebastian/Ralf Durrhack (TSV Kleinmühlingen)
  • Aus Zwei macht Eins. Sebastian kann alles am Ball und der Ralf hat mindestens eine Pferdelunge. Nicht die größten Fußballspieler, aber ich denke, dass ist ihr Vorteil. Mit beiden Jungs haben wir geile Spiele absolviert und sie waren oft das Zünglein an der Waage, dass wir verloren geglaubte Spiele noch rumgerissen haben.

Angriff:

  • Maik Adrian (TSG Calbe Jugend/Alte Herren)
  • Jeder Gegenspieler von ihm tat mir immer leid. Maik hat 90 Minuten mit allen Mitteln gekämpft und nicht wenige Abwehrspieler waren am Verzweifeln. Seine Torstatistik sagt eigentlich alles über ihn aus. Nach der Jugend hat es allerdings 18 Jahre gedauert, bis wir letzte Saison nochmal zusammen in der Landesklasse auflaufen durften und beide genetzt haben.
  • Andreas Knop (Schwarz-Gelb Bernburg 2011-2013)
  • Was für ein Knipser. Auch seine Statistik spricht Bände. Kann wie Maik nur einen Trick, aber der funktioniert immer wieder. Schon in jungen Jahren Kapitän bei der SGB gewesen. Hätte auch ganz woanders spielen können, aber da wäre er wohl nie so glücklich wie in Roschwitz.
  • Christoph Karjack (TSG Calbe Jugend)
  • Er hat mich früher wahnsinnig gemacht. Bis heute kann ich nicht verstehen, wie er jede Saison mehr Tore schiessen konnte als ich und das obwohl er nicht mal eigensinnig gewesen ist. Als Sturmduo wäre wohl jeder Trainer froh gewesen uns zu haben. Im Männerbereich hat er wie Ingo in Brumby gespielt und sein Talent nicht voll ausgeschöpft.

    Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager

    Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg drei Zähler ein. | Foto: Kevin Sager

Trainer:

  • Steffen Rotte (Biere 2004/05) / Thomas Sauer (TSG Calbe 2013/14)
  • Ich durfte unter Beiden leider nur ein Jahr trainieren und habe im Herrenbereich keine Trainer erlebt, die so gnadenlos ehrlich waren wie die beiden Typen. Jeder Spieler wusste woran er ist und so sollte es auch sein. Sie waren aber genauso Kumpeltyp und wussten, wann sie welches Gesicht aufsetzen mussten.
  • Steffen hat damals, wenn Not am Mann war, öfter ausgeholfen. Ich hätte ihn gerne mal in seiner Blütezeit spielen sehen. Auch wenn wir uns heute mal zufällig über den Weg laufen, hauen wir uns noch die Taschen voll.
  • Bei Thomas habe ich noch so viel Taktik dazu lernen dürfen, dass ich teilweise dachte, dass ich noch nie Taktikschule hatte. Jedes Training war anders und wir haben in der ganzen Saison nie das Gleiche trainiert. Selbst kurz vor einem aktuellen Spiel nimmt er sich ein bis zwei Minuten um zu fragen, wie es einem geht.

Stefan Schliemann – “Eigentlich ruhiger treten”

Er ist wohl einer der häufigsten eingesetzten Spieler der TSG Calbe in der bisherigen Saison. So spielte Stefan Schliemann sowohl für die erste und zweite Männermannschaft, als auch für die Alten Herren.

Aus welchen Gründen hast Du dich vor der Saison dafür entschieden, zur TSG Calbe zu wechseln?

Stefan Schliemann: Ich wollte ein wenig ruhiger treten und Alte Herren spielen, allerdings noch zu Wettkampfbedingungen und nicht nur in Freundschaftsspielen. Das ist nur in Calbe und ab dem Alter von 35 Jahren möglich. Des Weiteren sind auch viele andere Mitspieler aus der Jugend jetzt in dem Alter und wir können so noch einmal zusammen ne (ruhige) Kugel schieben. Das ich allerdings noch einmal so oft in der Landesklasse auflaufe, war nicht geplant, aber wie sagte ein ehemalige Mitspieler und Trainer immer: „Meine Tasche ist immer gepackt, egal für welche Mannschaft“. Und die Füße jucken immer noch zu sehr um NEIN zu sagen.

In der bisherigen Saison hast Du bereits in der ersten und zweiten Mannschaft und im Team der Alten Herren gespielt und in Stürmermanier auch in allen Ligen bereits getroffen. Kannst Du dich an ein besonderes Tor in dieser Saison erinnern?

Stefan Schliemann: Das schönste Tor war sicherlich gleich im ersten Spiel mit der Zweiten in Pretzien. Nach einem Freistoß von der Mittellinie nahm ich den Ball im Sechszehner mit dem Rücken zum Tor direkt und hob den Ball über den Keeper ins Netz. Umso schöner war es, da der Pretziener Torhüter ein Kamerad von mir ist und ich nur aus diesem Grund mitgespielt hatte. Das emotionalste Tor war dann wohl der 3:2-Siegtreffer bei der Ersten im Heimspiel gegen Altenweddingen. In einem recht umkämpften Duell mit leicht aufgeheizter Stimmung durch die Auswärtsfans war es eine kleine Genugtuung.

Eigentlich bist Du ja als Spieler der Alten Herren ins Hegerstadion gewechselt, mittlerweile hast Du sowohl im Landesklasse-Team, als auch in der Alten Herren Stadtklasse eine ähnliche Anzahl an Spielen und Toren gesammelt. Sind beide Ligen vergleichbar? Wo ist das Toreschießen einfacher?

Stefan Schliemann: Einfacher? Das ist sicher nicht der richtige Ausdruck. Bei der Ersten habe ich natürlich den Vorteil oft gut in Szene gesetzt zu werden und ab und zu hilft mir auch meine Erfahrung gegen die manchmal deutlich jüngeren Spieler weiter. Dafür gibt es des Öfteren Geschwindigkeitsnachteile. Die haben dann allerdings viele meiner Gegenspielerin bei den Alten Herren. Dass dort viele ehemals höherklassig spielende Akteure noch aktiv sind, ist dann natürlich kein Vorteil. Welche Abgeklärtheit man dort oft am Ball sieht, ist schon beeindruckend.

Wie sollte es aus deiner Sicht nach der Spielpause mit den angebrochenen Spielrunden weitergehen?

Stefan Schliemann: Man muss natürlich erstmal schauen wie lange die Pause noch andauert. Ein Abbruch der Saisons sehe ich eher als unzweckmäßig. Vielleicht kann man die Serie über zwei Jahre hinziehen und dann halt noch eine dritte oder vierte Runde nach der Hin- und Rückrunde spielen. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.

Welche Ziele hast Du für diese Saison in den jeweiligen Mannschaften noch?

Stefan Schliemann: Erstes und wichtigstes Ziel sollte sicherlich die Gesundheit aller Spieler sein, alles andere ist zweitrangig! Wenn es dann doch weiter gehen sollte, sehe ich bei der ersten Mannschaft sowie bei den Alten Herren das Potential unter den ersten drei der Tabelle zu landen. Aber auch da muss man sehen, was die Spielerdecke beider Mannschaften sagt.

Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager

Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager


Auf dem Pony zum Rathaustreppe-Fegen

Die Schmunzler hatte Stefan Schliemann am zurückliegenden Samstag mit Sicherheit auf seiner Seite. Eingekleidet in einem übermäßigen Sumoringer-Ballerina-Kostüm, ein angedeutetes goldenes Kleidchen und auch eine Krone durften natürlich nicht fehlen, um als fertige Prinzessin auf dem Pony in Richtung Calbenser Marktplatz zu reiten.

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Stefan Schliemann auf “seinem” Pony auf dem Calbenser Marktplatz. | Foto: Verein

In gewohnt ruhiger Manier fegte der Stürmer der Calbenser Landesliga-Fußballer im Anschluss knapp eine Stunde lang die unzähligen Kronkorken von der Rathaustreppe. Nachdem auch der Marktplatz wieder Pferdeäpfel befreit war, hieß es wieder aufsatteln und rauf auf´s Pony.

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Locker und entspannt fegt der TSG-Stürmer die Kronkorken von Stufe zu Stufe von der Rathaustreppe. | Foto: Verein

Es sind jene Bilder, die sich der Freundeskreis im Vorfeld ausmalt, um die Tradition des Rathaustreppe-Fegens anlässlich des 30. Geburtstag zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Das Bild von der „Sumo-Prinzessin“ Stefan Schliemann auf dem kleinen Pony jedenfalls wird noch lange in Erinnerung bleiben.


Am liebsten immer von der Bank aus

Stefan Schliemann versprühte von Beginn an gute Laune. Erst unterhielt der Stürmer der TSG Calbe die Bank, nach seiner Einwechslung mit seinem Treffer zum 2:0 (1:0)-Sieg in der Fußball-Landesliga über Saxonia Tangermünde dann die 70 Zuschauer.

Seit Wochen befindet sich Schliemann in guter Form. “Er trainiert regelmäßig und gut und hat in den vergangenen Spielen auch schon getroffen”, lobte Trainer Thomas Sauer – zuletzt doppelt bei der 2:3-Niederlage gegen den Schönebecker SV. Und dabei scheint Schliemann am liebsten von der Bank aus ins Spiel zu kommen, denn beim 3:1-Erfolg beim MSV Börde lief er von Beginn an auf, doch die Tore erzielten andere. Diesmal jedoch ersetzte er Sascha Bergholz, der sich läuferisch aufgerieben hatte, und schloss einen Konter nach Freistoß von Tangermünde erfolgreich ab.

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Tobias Schmidt (Mitte) markierte die 1:0-Führung für die TSG Calbe, die taktisch sehr diszipliniert und läuferisch stark auftrat. Somit nahm sie den Gästen frühzeitig die Anspielmöglichkeiten. | Foto: Frank Nahrstedt

Sauer hatte sein Team nun taktisch hervorragend eingestellt. “Wir wollten mit Geduld spielen, in der Raumaufteilung nicht zu offen agieren und uns keine Konter fangen. Das ist uns gut gelungen.” Seine Schützlinge waren von Beginn an in den Passwegen präsent, auch die Viererkette mit Alexander Voigt, Philip Berner, Sebastian Zapke und Florian Schmidt produzierte kaum Fehler. Lediglich das gegenseitige Coachen der Spieler über die gesamten 90 Minuten ist noch ausbaufähig. “Wir sind aber auf einem guten Weg.”

In der ersten Hälfte belohnte Tobias Schmidt die Gastgeber mit dem Treffer zur 1:0-Führung, als Saxonia den Ball nicht konsequent klären konnte, weil Bergholz und Sebastian Jakobs sehr gut nachsetzten. Der Schuss von Schmidt war noch leicht abgefälscht.

Nach dem Wechsel verpassten Bergholz und August Schultz, die jeweils zweimal frei vorm gegnerischen Kasten auftauchten, die beruhigende Führung. Auch Christian Gille traf nur die Querlatte, Schmidt scheiterte am Keeper. So kam bei zwei Freistößen der Gäste noch einmal Gefahr auf, bis Schliemann seinen guten Lauf fortsetzte, ein weiteres Jokertor erzielte und für gute Laune sorgte.

TSG Calbe: Richter – Noack, Zapke, Schultz, Jakobs, Bergholz (73. Schliemann), T. Schmidt, Voigt, F. Schmidt, Berner, Gille

Tore: 1:0 Tobias Schmidt (29.), 2:0 Stefan Schliemann (90.)

Schiedsrichter: Robin Enkelmann (Blankenburg)

Zuschauer: 70

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 19. Mai 2014


Couchinterview bei Kristin Sroka und Stefan Schliemann

TSG-Handballerin Kristin Sroka und TSG-Fußballer Stefan Schliemann verbindet nicht nur die Vereinszugehörigkeit. Das Sportlerpaar wohnt bereits seit mehreren Jahren in ihrer gemeinsamen Wohnung in Calbe. Im Couchinterview sprechen die Beiden natürlich über Fußball und Handball, aber auch über die Auswahl des Sportprogramms.

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Kristin Sroka und Stefan Schliemann stellen sich auf der heimischen Couch den Interviewfragen. | Foto: Verein

Hallo Ihr beiden! Stefan, in der neuen Saison spielt ihr beide im Trikot der TSG Calbe. Hatte Kristin einen Anteil an deinem Wechsel von Bernburg ins Hegerstadion?

Stefan Schliemann: In erster Linie war es eine rein sportliche Entscheidung. Natürlich ist es positiv, dass wir gemeinsam in Calbe wohnen. Andererseits passen die neuen Trainingstage im Bezug auf unsere gemeinsame Zeit nicht so gut, da ich Montag, Dienstag und Donnerstag und Kristin Mittwoch und Freitag trainiert.

Was bedeutet es für euch für die TSG Calbe auf Torejagd zu gehen?

Kristin Sroka: Prinzipiell ist es doch völlig egal, wer die Tore wirft, letztlich ist nur der Erfolg des Teams wichtig. Als Calbenser Eigengewächs zählt für mich natürlich nur die TSG.

Stefan Schliemann: Ich habe die gesamte Jugendzeit in Calbe gespielt, dort viel erreicht und würde gern jetzt einiges wieder zurückgeben.

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Kristin Sroka geht als Rückraumschützin für die TSG-Handballerinnen in der MItteldeutschen Oberliga auf Torejagd. | Foto: Verein

Welche Sportart läuft bei Euch häufiger im Fernseher, Handball oder Fußball?

Beide fast gleichzeitig: Fußball! Wobei Kristin für Borussia Dortmund und Stefan für Bayer 04 Leverkusen jubelt.

Wer von euch beiden ist die größere Sportskanone?

Kristin Sroka: Stefan ist sicherlich der bessere Fußballer, obwohl ich auch ein Paar Fußballschuhe im Schrank habe.

Stefan Schliemann: Kristin ist natürlich die bessere Handballerin, wobei zumindest beim letztjährigen Geschlechterkampf der Handballerinnen gegen ihre Freunde erstmal das Männerteam knapp gewinnen könnte!

Seht Ihr Euch die jeweiligen Heimspiele des Anderen in der Hegersporthalle beziehungsweise im Hegerstadion an?

Stefan Schliemann: Ja, natürlich, soweit es der eigene Spielplan zulässt.

Kristin Sroka: Teilweise fahren wir sogar zu Auswärtsspielen mit, um als mentale Unterstützung von der Tribüne aus zu unterstützen.

Mit welchen Zielsetzungen startet ihr mit euren Teams in die anstehende Saison 2013/2014?

Kristin Sroka: Wir wollen auf jeden Fall erneut den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga erreichen, bestenfalls sogar eine bessere Platzierung anstreben. Aber insbesondere wünsche ich mir ein starkes Mannschaftsgefüge und dass wir alle verletzungsfrei durch die Saison kommen.

Stefan Schliemann: In erster Linie wollen wir mit gutem und ansehnlichem Fußball wieder mehr Zuschauer ins Hegerstadion locken. Wir sind insgesamt eine gute Truppe, wenn alle gesund bleiben, sollte ein Platz unter den ersten Sechs in der Landesliga Nord möglich sein.

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Wieder im TSG-Trikot: Stefan Schliemann geht ab der Saison 2013/2014 erneut für die Landesliga-Kicker der TSG Calbe auf Torejagd. | Foto: Verein

Abschließend wünschen sich die Beiden auch gegenseitig viel Erfolg mit ihren Teams und hoffen natürlich auf viele siegreiche Heimspiele in der Hegersporthalle und im Hegerstadion.


Neue Gesichter im Hegerstadion

Für die anstehende Spielzeit 2013/2014 in der Landesliga Nord hat die TSG Calbe ihren Kader mit drei neuen Spielern verstärkt. TSG-Trainer Thomas Sauer beschreibt seine “Neuen” als positive Typen und freut sich über seinen breiter aufgestelltes Team.

Vom Verbandsligaaufsteiger Schönebecker SC wechselt mit Manuel Igel ein ambitionierter und zielstrebiger junger Spieler in die Saalestadt. Überwiegend im Mittelfeld einsetzbar spielte er in der zurückliegenden Saison bereits im Hegerstadion, als er mit der SSC-Reserve zum Salzlandligaduell gegen die TSG-Reserve antrat.

Die anderen beiden Neuzugänge sind in Calbe keine Unbekannten. Sowohl Stefan Schliemann, als auch Sebastian Jakobs blicken auf eine lange und erfolgreiche Zeit in der Calbenser Nachwuchsabteilung zurück. Über die anschließenden Stationen TSV Kleinmühlingen/ Zens, FSV Biere und Schwarz-Gelb Bernburg wechselt der großgewachsene und technisch beschlagene Stürmer Stefan Schliemann an seine alte Wirkungsstätte zurück. Mit Sebastian Jakobs ergänzt ein kampfstarker Allrounder den TSG-Kader, er spielte zuvor beim FSV Blau-Weiß Biere.

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TSG-Trainer Thomas Sauer (rechts auf dem Foto) und Mannschaftsleiter Peter Körner (links auf dem Foto) freuen sich über die Neuzugänge (v.l.n.r.) Manuel Igel, Stefan Schliemann und Sebastian Jakobs. | Foto: Verein

Weiterhin freuen konnten sich die Landesligakicker der TSG Calbe über fünf neue Spielbälle. Der Dank dafür geht an den Sportausstatter Sport-Henne aus Eggersdorf, der diese zur Verfügung gestellt hat.