Auf Umwegen zum Erfolg
Die TSG Calbe hat in der Fußball-Landesklasse, Staffel IV, ihre Ergebniskrise gestoppt. Nach zuletzt vier Pleiten in Folge kam die Heger-Elf am Sonnabend im Heimspiel gegen den SV Altenweddingen zu einem hart erkämpften 3:2 (1:1)-Erfolg.
Über dem Kopf von Christian Kober wurden die Fragzeichen immer größer. Die Verwirrung beim Rechtsaußen der Calbenser Landesklasse-Fußballer war im Heimspiel gegen den SV Altenweddingen nach rund 50 Minuten unübersehbar, als Schiedsrichterassistent Heinz Malsch einen ziemlich eindeutigen Eckball zum Einwurf degradierte. Gut so, denn ohne die offenkundige Fehleinschätzung wäre Christian Baartz wohl nicht im Strafraum auf halbrechter Position in Ballbesitz gelangt, hätte das Spielgerät abgeschirmt und mit einem satten Schuss ins kurze Toreck das zwischenzeitliche 2:1 für die TSG besorgt.
Die erste Calbenser Führung in der Partie verriet mitsamt der Umwege, über die sie zustande kam, eine Menge aus über den sechsten Saisonsieg, den die Saalestädter am Sonnabend beim 3:2 (1:1) verbuchten. Noch aussagekräftiger wurde das Bild allerdings dadurch, dass die Jubelstimmung nur zwei Minuten später die Seiten wechselte. Mit einer hübsch anzuschauenden Bogenlampe aus 40 Metern, wie sie die TSG in dieser Saison gefühlt nur kassieren, aber nicht selbst erzielen kann, stellte Altenweddingens Alexander Nord den Ausgleich wieder her.
Führungstreffer wirkten am Sonnabend ohnehin nur wie flüchtige Momentaufnahmen. In der ausgeglichenen ersten Hälfte hatten die Gäste nach 20 Minuten das 1:0 vorgelegt. Doch wiederum vergingen keine 120 Sekunden, ehe Baartz den Ausgleich besorgte. Dieser Logik folgend, hätte die Calbenser Freude nach Stefan Schliemanns durchsetzungsstarker Energieleistung zum 3:2 (63.) etwas gedämpfter ausfallen müssen, doch das Momentum kippte kein weiteres Mal. Ein Aluminiumtreffer des SVA in der Szene zuvor (60.) sollte das letzte Mal den Puls von TSG-Trainer Marcel Würlich beschleunigen. Stattdessen sah der Coach auf der Gegenseite noch einen Abseitstreffer von Thomas Hellige (67.), ehe die Gastgeber den Sieg über die Zeit brachten.
Entsprechend groß war die Erleichterung nach dem Schlusspfiff auf Seiten der Calbenser. Während Altenweddingen nach sieben ungeschlagenen Auftritten in Folge erstmals wieder Federn ließ, brach die TSG mit ihrem vier Spiele währenden Negativlauf und verteidigte die fünfte Tabellenposition gegenüber den Börde-Kickern, die stattdessen der ZLG Atzendorf (2:0-Sieg in Merzien) im Klassement Platz machen mussten. Allerdings stellt der geglückte Heimabschluss für die Elf vom Heger kein Ruhekissen dar. In den Duellen beim Schlusslicht in Aken (30. November) und gegen heimstarke Bräunroder (7. Dezember) steht das zurückgewonnene Selbstvertrauen der Calbenser vor der Winterpause noch zweimal auf dem Prüfstand.
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 25. November 2019