Meine Elf meiner Fußballzeit – Alexander Voigt

Sprichwörtlich wird eine Fußballmannschaft auch als “11 Freunde” bezeichnet, womit insbesondere ausgesagt werden soll, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist und man im Alleingang wenig Möglichkeiten für einen Erfolg hat. Außerdem ist Fußball so viel mehr als nur das Spiel über 90 Minuten, viele Freundschaften entstehen und bestehen auch nach der gemeinsamen aktiven Zeit. Eines ist jedoch auch klar, in einer langen Fußballkarriere verändern sich die Mannschaften fortwährend und manchmal tauscht man sogar die Vereinsfarben mit einem Vereinwechsel.

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Alexander Voigt | Foto: Verein

Nun blickt Alexander Voigt auf seine Fußballkarriere bei der TSG Calbe zurück und benennt seine beste Elf seiner Fußballzeit:

Torhüter: Benjamin Richter (TSG Calbe)

Wir haben uns erst im Männerbereich kennengelernt und es hat sich schnell eine sehr enge Freundschaft entwickelt. Fussballerisch ist “Benja” sicherlich nicht der Beste, aber an Ehrgeiz und Zuverlässigkeit ist er nicht zu überbieten und immer zur Stelle, wenn man Ihn braucht. Für jede Kabine eine Bereicherung, nur am Tresen ist seine Leistung ausbaufähig.

Portrait_Benjamin Richter

Benjamin Richter | Foto: Verein

Rechter Verteidiger: Dennis Globisch (TSV Besse)

Ihn habe ich 2004 bei der Bundeswehr kennengelernt. Beim Spiel “Ost gegen West” hat er uns die Grenzen aufgezeigt und wir sind seitdem gute Freunde geblieben. Ob er den Weg vom Strafraum bis zur Mittellinie noch schafft, weiß ich leider nicht.

Innenverteidiger: Sebastian Zapke (TSG Calbe)

Er ist auch ein Freund schon über Jahre hinweg. Stets zuverlässig und ehrgeizig. Glücklicher Weise hat er jetzt noch einmal die Lust am Fußball gewonnen. Er ist ein Zweikämpfer vor dem Herrn. Manch Gegenspieler konnten Sie nach einem Zweikampf mit Ihm nicht mehr an die komplette zweite Halbzeit erinnern.

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Sebastian Zapke (rechts) und die TSG Calbe lieferten dem FSV Barleben ein Kopf-an-Kopf-Rennen. | Foto: Christian Besecke

Innenverteidiger: Keven Harms (Union Schönebeck)

Wir haben uns über zehn Jahre lang eine Bank in der Kabine geteilt und auf dem Spielfeld immer nebeneinander gespielt. Der “Inspektor” ist immer voran gegangen und hat die Mannschaft geführt. Schade, dass wir diese Saison nicht noch einmal gemeinsam auf dem Platz standen.

Keven Harms in Aktion | Foto: Sven Sonnenberg

Keven Harms in Aktion | Foto: Sven Sonnenberg

Linker Verteidiger: Christian Meyer (VFB Ottersleben)

Mit “Magic” durfte ich während meiner Zeit in Ottersleben zusammen spielen. Er ist ein absoluter Ruhepol auf und neben dem Spielfeld. In jeder Situation entspannt und mit kühlen Kopf. Einfach ein klasse Typ.

Rechtes Mittelfeld: August Schulz

“Gustl” ist der Alptraum für jeden Gegenspieler. Pfeilschnell, technisch stark, ehrgeizig und ein absoluter Teamplayer. Es war immer ein Genuss mit ihm zu spielen.

August Schulz. | Foto: Verein

August Schulz. | Foto: Verein

Zentrales Mittelfeld: Lukas Prenzer (VFB Ottersleben)

“Lucky” ist auf jeder Position einsetzbar. Neben dem Platz ist er ein ganz entspannter und lieber Typ, auf dem Platz “komplett verrückt”. Zweikampfstark, laufstark, energisch, zuverlässig. Lukas ist einfach ein positiv-verrückter Typ.

Zentrales Mittelfeld: Stefan Buszkowiak (Betreuer TSG Calbe)

“Buscher” musste ich als einen meiner besten Freunde mit einbauen. Ich hab keine Ahnung, ob er überhaupt mehr als fünf Meter am Stück sprinten kann, aber er würde mit seiner guten Laune und Art und Weise jeden Gegenspieler im Mittelkreis beim “Kaffeekränzchen” binden.

Linkes Mittelfeld: Florian Schmidt (TSV Klein Mühlingen)

“Mischer” ist eine absolute Frohnatur. Die Musicbox und er sind Eins. Fußballerisch enorm stark, tolles Potenzial. Leider konnte er dieses nicht immer ganz abrufen, wenn das Snickers fehlte und er zur Diva wurde. War sind überglücklich gewesen, als er damals doch noch seinen “Hallenpass” gefunden hat.

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Florian Schmidt. | Foto: Verein

Angriff: Tobias Plantikow (Einheit Wernigerode)

“Planti” ist auch ein Freund über Jahre und zum Glück ist der Kontakt nie abgerissen. Er liebt den Fußball über alles und ist vorm Tor ein typischer Stürmer, egoistisch eben ;-) In Wernigerode hat er seine neue Heimat gefunden und mischt nun den Harz auf.

Tobias Plantikow hier noch im TSG-Traikot. | Foto: Verein

Tobias Plantikow hier noch im TSG-Traikot. | Foto: Verein

Angriff: Stefan Schliemann (Alte Herren TSG Calbe)

“Schlie” ist für jede Mannschaft eine menschliche Bereicherung. Auf und Neben dem Platz. Unvergessen sind seine Saunabesuche vor den Spielen und die Versprechen während des Torschusses und des Tores.

Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager

Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager

Trainer: Thomas Sauer (Union Schönebeck)

“Saui” war für mich persönlich der “beste” Trainer. Klare Ansagen, klare Erwartungen. Er bekommt den Spagat zwischen Autorität und Freundschaft ideal hin. Thomas hatte immer ein offenes Ohr oder einen lockeren Spruch parat. Als Trainer kann er sein Können und seine Erfahrungen ideal vermitteln.

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TSG-Coach Thomas Sauer bemängelte die Inkonstanz seines Teams und lobte gleichzeitig den Saisonendspurt. | Foto: Frank Nahrstedt


Meine Elf meiner Fußballzeit – Stefan Schliemann

Sprichwörtlich wird eine Fußballmannschaft auch als “11 Freunde” bezeichnet, womit insbesondere werden soll, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist und mal im Alleingang wenig Möglichkeiten für einen Erfolg hat. Außerdem ist Fußball so viel mehr als nur das Spiel über 90 Minuten, viele Freundschaften entstehen und bestehen auch nach der gemeinsamen aktiven Zeit. Eines ist jedoch auch klar, in einer langen Fußballkarriere verändern sich die Mannschaften fortwährend und manchmal tauscht man sogar die Vereinsfarben mit einem Vereinwechsel.

Nun blickt Stefan Schliemann auf seine lange Fußballkarriere zurück und benennt seine besten Elf seiner Fußballzeit:

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Wieder im TSG-Trikot: Stefan Schliemann geht ab der Saison 2013/2014 erneut für die Landesliga-Kicker der TSG Calbe auf Torejagd. | Foto: Verein

“Nach langen Überlegungen habe ich versucht eine Top-Elf aus meiner fußballerischen Laufbahn zusammenzustellen. Sicher sind es nicht immer die besten Spieler, mit denen ich zusammen gespielt habe und einige Leute werden ihren Namen vermissen. Im Endeffekt waren es kleine Nuancen, wie jahrelange Freundschaften, entscheidende Erfolgsmomente und die Art und Weise wie sie sich auf dem Platz verhalten haben, welche den Ausschlag gegeben haben.”

Torhüter

  • Andreas „Karl“ Engler (SV Blau-Weiß Breitenhagen)
  • Ich habe zwar nie mit „Karl“ zusammen gespielt, aber ich kann mich an keinen Keeper erinnern, der solche Paraden abgeliefert hat wie er. Da mein Vater damals Trainer von ihm war, konnte ich als Jugendlicher jedes Wochenende seine überragenden Leistungen miterleben. Als damaliger Kreisligatorhüter hat er weit unter seinen Möglichkeiten gespielt.

Abwehr:

  • Ingo Assel (TSG Calbe Jugend)
  • Was für ein Abwehrspieler! Ich wollte im Training immer in seinem Team spielen. Denn er kannte keinen Unterschied zwischen Spiel und Training und das haben seine Gegenspieler auch zu spüren bekommen. Im Herrenbereich hat es ihn dann nach Brumby verschlagen und wir haben leider (zum Glück) nie wieder gegeneinander gespielt.
  • Patrick Rowald (TSV Kleinmühlingen)
  • “Pätti” war sicher nie der beste Abwehrspieler, aber immer mit 120% dabei. Wenn er zur Grätsche ansetzte, hab ich seine Gegenspieler immer bemitleidet. Ein Wunder, dass er fast nie vom Platz geflogen ist. Wie ich lebt er das Motto: „Meine Tasche ist immer gepackt, egal für welche Mannschaft“
  • Stephan Kallweit (TSV Kleinmühlingen)
  • Bei “Kalle” gab es nie einen Unterschied zwischen Laufen und Sprinten, alles war ein Tempo. Dafür hatte er ein Stellungsspiel vom Feinsten und war zu recht Kapitän in der 1. Mannschaft. Wir haben zusammen zwei Mal den Kreispokal in Eggersdorf geholt und er ist leider nach einer Verletzung nie wieder richtig auf die Beine gekommen.

Mittelfeld:

  • Gunnar Meißner (TSG Calbe Jugend/Alte Herren)
  • Gunnar ist seit unzähligen Jahren mein bester Freund, mit ihm habe ich leider im Herrenbereich nur wenige Spiele absolviert. Ich kenne wenige Gegenspieler, die so nervig sein können wie er. Ich wünschte mir, dass er auch gegen andere Stürmer so agieren würde.
  • Christian Keller (TSV Kleinmühlingen)
  • Auch mit “Moppel” habe ich den Kreispokal zwei Mal geholt und wenn er 2008 den Elfer zum 2:0 gegen Förderstedt gemacht hätte, wäre der TSV wohl damals schon in die Landesliga aufgestiegen. Feines linkes Füßchen, war immer für ein Freistoßtor gut und niemand hatte so gute Ausreden bei seiner Frau, wie er, um nach dem Spiel noch länger in der Kabine sitzen bleiben zu können.
  • Matthias Müller (TSV Kleinmühlingen)
  • Matze war der Mittelfeldmotor in den 2000ern beim TSV schlechthin. Was für ein Spieler, was für eine Energie. Immer bescheiden und ich freue mich jedes Mal, wenn wir mit einem Bier in der Hand am Spielfeldrand fachsimpel können. Er hat im Mittelfeld alles abgeräumt, was ging, und war auch offensiv immer für ein Tor gut. 2006 durfte ich nach seiner Ecke zum Siegtreffer im Pokalfinale einköpfen.
  • Christoph Berlau (TSV Kleinmühlingen)
  • “Berli” war wie “Kalle” nie der schnellste Spieler, aber dass musste er auch nicht sein. Was er am und mit dem Ball gemacht hat, hatte immer Hand und Fuß. Wie “Moppel” ein genialer Freistossschütze, nur vom Punkt hat er noch einigen Nachholbedarf. Einer der wenigen Leute, die wahrscheinlich noch mehr Ahnung vom Fußball haben als ich.
  • Sebastian/Ralf Durrhack (TSV Kleinmühlingen)
  • Aus Zwei macht Eins. Sebastian kann alles am Ball und der Ralf hat mindestens eine Pferdelunge. Nicht die größten Fußballspieler, aber ich denke, dass ist ihr Vorteil. Mit beiden Jungs haben wir geile Spiele absolviert und sie waren oft das Zünglein an der Waage, dass wir verloren geglaubte Spiele noch rumgerissen haben.

Angriff:

  • Maik Adrian (TSG Calbe Jugend/Alte Herren)
  • Jeder Gegenspieler von ihm tat mir immer leid. Maik hat 90 Minuten mit allen Mitteln gekämpft und nicht wenige Abwehrspieler waren am Verzweifeln. Seine Torstatistik sagt eigentlich alles über ihn aus. Nach der Jugend hat es allerdings 18 Jahre gedauert, bis wir letzte Saison nochmal zusammen in der Landesklasse auflaufen durften und beide genetzt haben.
  • Andreas Knop (Schwarz-Gelb Bernburg 2011-2013)
  • Was für ein Knipser. Auch seine Statistik spricht Bände. Kann wie Maik nur einen Trick, aber der funktioniert immer wieder. Schon in jungen Jahren Kapitän bei der SGB gewesen. Hätte auch ganz woanders spielen können, aber da wäre er wohl nie so glücklich wie in Roschwitz.
  • Christoph Karjack (TSG Calbe Jugend)
  • Er hat mich früher wahnsinnig gemacht. Bis heute kann ich nicht verstehen, wie er jede Saison mehr Tore schiessen konnte als ich und das obwohl er nicht mal eigensinnig gewesen ist. Als Sturmduo wäre wohl jeder Trainer froh gewesen uns zu haben. Im Männerbereich hat er wie Ingo in Brumby gespielt und sein Talent nicht voll ausgeschöpft.

    Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg die ersten drei Zähler der Rückrunde ein. | Foto: Kevin Sager

    Ab durch die Mitte. Die Calbenser um Stefan Schliemann (M.) fuhren gegen den 1. FSV Nienburg drei Zähler ein. | Foto: Kevin Sager

Trainer:

  • Steffen Rotte (Biere 2004/05) / Thomas Sauer (TSG Calbe 2013/14)
  • Ich durfte unter Beiden leider nur ein Jahr trainieren und habe im Herrenbereich keine Trainer erlebt, die so gnadenlos ehrlich waren wie die beiden Typen. Jeder Spieler wusste woran er ist und so sollte es auch sein. Sie waren aber genauso Kumpeltyp und wussten, wann sie welches Gesicht aufsetzen mussten.
  • Steffen hat damals, wenn Not am Mann war, öfter ausgeholfen. Ich hätte ihn gerne mal in seiner Blütezeit spielen sehen. Auch wenn wir uns heute mal zufällig über den Weg laufen, hauen wir uns noch die Taschen voll.
  • Bei Thomas habe ich noch so viel Taktik dazu lernen dürfen, dass ich teilweise dachte, dass ich noch nie Taktikschule hatte. Jedes Training war anders und wir haben in der ganzen Saison nie das Gleiche trainiert. Selbst kurz vor einem aktuellen Spiel nimmt er sich ein bis zwei Minuten um zu fragen, wie es einem geht.

Rückblick in die Historie – 2012 – Thomas Sauer

Seit dem Jahreswechsel ist Thomas Sauer Cheftrainer bei den Calbenser Landesliga-Fußballern. Die TSG ist erst seine zweite Station nachdem er vor einem Jahr bei Ex-Ligakonkurrent Gerwisch vom Spielfeld an die Seitenlinie wechselte. Im Gespräch mit Volksstimme-Mitarbeiter Björn Richter spricht der 41-Jährige über sein neues Amt, Disziplin und nachhaltige Arbeit.

Volksstimme: Vor zwei Jahren waren Sie selbst noch als Spieler mit der SG Gerwisch im Hegerstadion zu Gast. Ist es ein komisches Gefühl nun auf der Gegenseite zu stehen?

Thomas Sauer, seit 1. Januar verantwortlicher Trainer des Landesliga-Teams in Calbe

Thomas Sauer: Wir haben selbst im Abstiegsjahr, also vor einem Jahr, noch gegeneinander gespielt. Ich habe in Calbe immer ganz nette Gefechte während der Spiele geführt. Ich weiß natürlich auch, dass ich hier relativ selten gewonnen habe (lacht). Ansonsten ist es natürlich ein schönes Gefühl, weiterzumachen und dabei ein paar Leute zu kennen. An die aktive Zeit noch etwas als Trainer dranzuhängen, war auch mein Ziel.

Volksstimme: Wie kam ihr Engagement bei der TSG zustande?

Thomas Sauer: Mit meinem Vorgänger René Kausmann habe ich beim Schönebecker SV zusammengespielt und wir hatten auch ein halbes Jahr, bevor mein Engagement zustande kam, Kontakt. Er hatte mich zwei, drei Tage nachdem ich in Gerwisch aufgehört hatte, angerufen und gefragt, ob ich mir den Trainerposten bei der TSG vorstellen könnte, weil er arbeitsmäßig stark eingebunden war und das Training nicht mehr leiten konnte. Ich habe mir die Mannschaft drei Spiele lang angeschaut und habe mich nach dem 2:1-Sieg gegen den FSV Barleben entschieden, das Amt nach der Winterpause zu übernehmen.

Volksstimme: War es also nur der erstbeste Job für Sie?

Thomas Sauer: Nein. Wichtig war, dass ich mir die Mannschaft in Ruhe anschauen konnte, ich wollte nicht vom Regen in die Traufe kommen. In Gerwisch hatte man andere Vorstellungen vom Fußball als ich. Darum hat es nicht gepasst. Die TSG-Vereinsführung hat mir gezeigt, dass sie Vertrauen hat.

Volksstimme: René Kausmann sagte bei seinem Abgang als TSG-Trainer sinngemäß: “Thomas Sauer ist jemand, der die Dinge recht ähnlich angeht wie ich.” Würden Sie das genauso sehen?

Thomas Sauer: Es gibt Gemeinsamkeiten. Aber ich kann und will seine Trainerarbeit nicht bewerten. Schließlich bin ich noch relativ “frisch”, was das Traineramt angeht. Ich mache noch Fehler, versuche aber, durch Engagement sowie gute Vorbereitung fehlende Praxiserfahrung wettzumachen. Es wird sich am Erfolg oder Misserfolg zeigen, ob ich richtig liege.

Volksstimme: Wenn Sie sich als Trainertyp einschätzen – wären sie dann eher “von der alten Schule” oder geht es über den Spaß?

Thomas Sauer: Ich bin die “alte Schule” gewohnt. Ich kenne es noch, dass man als junger Spieler selbst die Bälle trägt. Ich bin sehr diszipliniert und erwarte auch Disziplin. Aber ich glaube, dass ich umgänglich und kommunikativ bin, daher kann man mit mir auch einen Spaß machen.

Volksstimme: Wurde der Strafkatalog durch Sie überarbeitet?

Thomas Sauer: Diesen habe ich zu Hause auf meinem Rechner. Den hat mir Philipp Müller zur Überarbeitung gegeben. Da gibt es sicherlich einige Dinge, die ich noch einpflegen werde. Das steht fest.

Volksstimme: René Kausmann meinte, die TSG hat sich in der Hinrunde “unter Wert geschlagen.” Stimmen Sie zu?

Thomas Sauer: Erfolg ist bei mir nicht vom Tabellenplatz abhängig, sondern davon, wie sich die Mannschaftsteile und jeder einzelne Spieler entwickeln. Wie man sich taktisch, konditionell, kraft- und spieltechnisch verbessert – das sind Erfolge, die ich sehe. Wenn wir das im Training schaffen, kommt der Erfolg am Sonnabend auf dem Platz von ganz allein.

Volksstimme: Wollen Sie den Calbenser Fußball revolutionieren?

Thomas Sauer: Wir müssen weiterhin ergebnisorientiert spielen, keine Frage. Wir können es uns nicht leisten, schön zu spielen, dabei aber stets zu verlieren. Dennoch müssen wir die Stärken der Mannschaft im Spielerischen suchen. Wir wollen die Fans ins Stadion zurücklocken. Die Fieberkurve ging zuletzt ein wenig herunter, was die Zuschauerzahlen betrifft. Gleichermaßen möchte ich keinen Konkurrenzkampf mit dem Handball. Wir müssen jene, die wir durch Niederlagen und Spielweise verloren haben, in den Heimspielen zurückgewinnen.

Volksstimme: Mittlerweile sind drei Testspiele absolviert. Wie sind Sie mit dem gegenwärtigen Stand der Dinge zufrieden?

Thomas Sauer: Wir beklagen noch relativ viele Verletzte und arbeitsbedingte Ausfälle. Mit der Trainingsbeteiligung bin ich noch nicht zufrieden, die könnte höher sein. Das, was im Training geleistet wird, ist dagegen sehr gut. Da erkennt man eine vernünftige Einstellung, die Spieler sträuben sich auch nicht, ein paar Dinge zu machen, die anstrengend sind.

Volksstimme: Wie viele Prozentpunkte fehlen noch bis zum Punktspielstart am 25. Februar gegen den Schönebecker SV?

Thomas Sauer: Problemfall ist immer noch das Umkehrspiel, wenn es gilt, sich auf neue Spielsituationen einzustellen. Ich versuche dabei auch, das Training nachhaltig zu gestalten. Kurzfristiger Erfolg nutzt sich schnell ab.

Volksstimme: Sie haben zu Beginn die “Gefechte” mit einigen TSG-Spielern zu Ihrer aktiven Zeit angesprochen. Mit wem gab es die heißesten Duelle?

Thomas Sauer: Da ich ja in den letzten Jahren Libero gespielt habe, gab es nicht so viele direkte Duelle. Aber “Hoffi” (Maik Hoffmann, Anm. d. Red) war jemand, gegen den man nicht so gern gespielt hat. Er hat für einen guten Fußballer alles mitgebracht. Auch Christian Harant im Tor hat uns immer einige Chancen vermasselt. (Quelle: Volksstimme von Björn Richter)


Rückblick in die Historie – 2013 – Saisonrückblick Erste

Die Saison durchaus ansprechend begonnen und eine anhaltende Schwächeperiode überstanden, starteten die Landesliga-Fußballer der TSG einen beeindruckenden Endspurt und zogen sich damit quasi an den eigenen Haaren aus dem Abstiegskampf.

Im Gegensatz zu den restlichen Mannschaften der Landesliga-Nord endete die Spielzeit 2012/2013 für die TSG Calbe eigentlich zu früh. Gerade richtig ins Rollen gekommen, fand die Serie auch schon ihr Ende.

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Calbes Keven Harms (unten) schließt in der 71. Minute vor Einheit-Kapitän Andreas Kopp ab, doch sein Schuss, der das 3:0 bedeutet hätte, wird von Keeper André Helmstedt pariert. | Foto: Frank Nahrstedt

Dabei glich der Saisonverlauf der Calbenser einer Berg- und Talfahrt. “Es war ein ständiges Auf und Ab, geschuldet durch arbeits- und verletzungsbedingte Ausfälle und zum Teil Selbstzufriedenheit”, beschreibt TSG-Coach Thomas Sauer die Hauptgründe, die ein deutlich besseres Abschneiden verhinderten.

Als deutlich positivste Erkenntnisse befand Sauer den Fakt, “gegen keine Mannschaft der Liga chancenlos und auf verlorenem Posten gewesen zu sein”. Auch das Abrutschen in die Abstiegszone hatte schließlich etwas Gutes. So entwickelte sich das Team immer weiter, trotzte den Ausfällen und “manövrierte sich schließlich souverän aus der gefährlichen Tabellenregion”.

Im gleichen Atemzug erwähnt Sauer aber auch die für ihn offensichtlichen Mängel, die es in der kommenden Spielzeit abzustellen gilt. Darunter fällt auch die “charakterlich bedingte Selbstzufriedenheit” einiger Akteure, durch die so manche Punkte “abgeschenkt wurden”. Negative Höhepunkte sah der Trainer vor allem beim verlorenen Heimspiel gegen den VfB Ottersleben (0:3), dem Rückspiel in Bismark (1:2) und bei der 2:4-Pleite in Potzehne, als sein Team bereits 0:4 in Rückstand lag. “Da haben wir mental als Team nicht funktioniert und den unbedingten Willen vermissen lassen”, so die Einschätzung.

Positiv hingegen stechen dem Coach vor allem die “spielerisch und konstante” Leistung im Heimspiel gegen den Burger BC hervor. Auch die hohen Siege (6:1 auswärts, 7:1 zuhause) gegen den Lokalrivalen vom SSV waren “absolute Highlights”.

So fällt Sauers Fazit aufgrund der “guten Entwicklung des Teamgefüges, der individuellen Verbesserung einzelner Spieler und des Schlussspurtes” dennoch positiv aus.

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TSG-Coach Thomas Sauer bemängelte die Inkonstanz seines Teams und lobte gleichzeitig den Saisonendspurt. | Foto: Frank Nahrstedt


Vorgestellt – die ersten Neuzugänge der Ersten

Im Kader der TSG Calbe hat sich im Vergleich zum Vorjahr viel bewegt, nicht nur im Bezug auf die aktiven Kicker, sondern auch an der Seitenlinie. Nachdem Trainer Thomas Sauer und Co-Trainer Christian Gille den sicherlich nachvollziehbaren Schritt zum Ligakonkurrenten Burger BC machten, konnten die Verantwortlichen der TSG Calbe mit Torsten Brinkmann einen jungen, ambitionierten und zugleich bereits erfahrenen Trainer für die Verantwortung des Landesligateams gewinnen. Er wechselt vom Ligakonkurrenten Germania Halberstadt II in die Saalestadt.

Der Blick auf die Liste der diesjährigen Abgänge erscheint im ersten Moment schon bedrohlich und wirft sicherlich Fragen auf, die allerdings im zweiten Blick schnell beantwortet werden können. Denn im überweigenden Maße waren es keinesfalls sportliche oder persönliche Gründe, warum die Spieler sich neuen Mannschaften anschlossen. Tobias Plantikow wechselt dabei nach Wernigerode, Philipp Spengler nach Heyrotsberge, Stefan Schliemann und Manuel Igel nach Kleinmühlingen, Sebastian Jakobs und Stephan Pingel zum Schönebecker SV.

Im Gegenzug gestaltet sich die Kaderplanung im Bezug auf die Neuverpflichtungen schwierig, nach vielen bisherigen Gesprächen jedoch, konnten bereits vier wichtige Neuzugänge präsentiert werden. Mit Vit Fiser wechselt ein verbandsligaerfahrener Mittelfeldspieler vom Verbandsligisten Schönebecker SC nach Calbe. Aber auch Maik Adrian und Kai Rathsack haben bereits ihr Leistungsvermögen in den vergangenen Jahren unter Beweis stellen können. Rathsack wechselte von Germania Halberstadt und fühlt sich ebenfalls besonders im Mittelfeld wohl.  Vom Ligakonkurrenten SV Förderstedt wechselte der altbekannte Stürmer Maik Adrian zurück an seine alte Wirkungsstätte. Auch Sebastian Brandt ist bei der TSG kein Unbekannter, er wechselt vom Salzlandligisten FSV Nienburg und schließt die Lücke hinter Stammtorhüter Benjamin Richter. Wenig beachtet, aber trotzdessen nicht unwichtig, mit Christian Harant konnten die Verantwortlichen den jahrelangen Stammkeeper der Calbenser als Torwarttrainer verpflichten. Aus der zweiten Mannschaft wechselt weiterhin mit Philipp Berner ein talentierter Abwehrspieler in das Landesligateam.

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Neuzugänge des Calbenser Landesligateams: Trainer Torsten Brinkmann, Sebastian Brandt, Maik Adrian, Kai Rathsack und Vit Fiser. | Foto: Verein

Zwar sind die Planungen für die anstehende Saison 2014/2015 noch nicht abgeschlossen, zum bisherigen Zeitpunkt jedoch muss wohl niemandem bange werden, denn qualitiativ hat sich der Kader schon jetzt positiv entwickelt.

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Wechselte vom Schönebecker SC zur TSG Calbe: Vit Fiser (vorn rechts). Philipp Berner (hinten links) wird von der Zweiten der TSG in die Erste deligiert. Im Testspiel gegen Schwarz-Gelb Bernburg gewannen sie mit Calbe mit 5:3. | Foto: Frank Nahrstedt


Torsten Brinkmann ab Sommer neuer Trainer

Mit Beginn der neuen Spielzeit 2014/2015 wird Torsten Brinkmann als Cheftrainer bei den Calbenser Landesligafußballern die Verantwortung an der Seitenlinie übernehmen. Der derzeitige Trainer des Ligakonkurrenten Germania Halberstadt II tritt damit die Nachfolge von Thomas Sauer an, der vor kurzem seinen Wechsel zum Burger BC bekannt gegeben hatte.

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Torsten Brinkmann übernimmt zur Saison 2014/15 das Amt des Trainers bei der TSG. Zurzeit leitet er Ligakonkurrent Germania Halberstadt II. | Foto: F. Bortfeldt

Aus den Worten von TSG-Abteilungsleiter Alexander Mikoleit lässt sich eine große Zufriedenheit ableiten: “Mit Torsten Brinkmann haben wir für die neue Spielzeit 2014/2015 nicht nur den absoluten Wunschkandidaten des Vorstandes, sondern auch des Landesliga-Teams für das Engagement auf der Trainerbank unserer TSG überzeugen können.” Und er ergänzt im weiteren Verlauf: “In unserem gemeinsamen Gespräch konnte er uns dann mit seinem tollen Konzept und seiner Art Fußball zu denken und zu leben mehr oder weniger über-überzeugen.”

Mit 34 Jahren zählt Torsten Brinkmann zweifelsohne zur “neuen” Trainergeneration und hat trotz seines noch jungen Alters schon reichlich Erfahrungen auf der Trainerbank gesammelt. Insbesondere die Zielsetzung mit jungen entwicklungsfähigen Spielern eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen und somit den eingeschlagenen Weg in Calbe fortzuführen spricht für den neuen Trainer. Dabei werden ihm sicherlich vorallem die Erfahrungen seiner beiden zurückliegenden Trainerstationen behilflich sein, denn beim Landesklasse-Team von Askania Bernburg und bei der Regionalligareserver von Germania Halberstadt zählte dieser Aspekt jeweils zu seinen Hauptaufgaben.

Für den neuen Trainer werden viele Abläufe bei der TSG Calbe allerdings keinesfalls unbekannt sein, spielte er doch in seiner aktiven Karriere bereits mehrere Jahre erfolgreich im blau-weißen Trikot. Die Vorfreude auf die neue Saison jedenfalls ist sowohl beim Trainer als auch bei der Mannschaft und dem Umfeld der TSG schon spürbar.


“Wechsel tut auch weh”

Mit dem 5:3-Erfolg der TSG Calbe beim VfB Germania Halberstadt II in der Fußball-Landesliga begann auch der Abschied von Trainer Thomas Sauer. Nach Ende der Saison wird er zum Burger BC 08 wechseln. Volksstimme-Mitarbeiterin Nadja Reichert sprach mit den Coach über die Hintergründe.

Volksstimme: Herr Sauer, warum wechseln Sie zum Liga-Konkurrenten Burger BC?

Thomas Sauer: Dies hat zum einen berufliche Gründe. Da sich mein Arbeitsplatz in Burg befindet, zieht der Wechsel auch einen kürzeren Anfahrtsweg nach sich. Zum anderen habe ich schon Gespräche mit den Verantwortlichen des Vereins geführt und sehe den Wechsel als gute Perspektive für meine sportliche Entwicklung.

Volksstimme: Demnach sind Sie mit dem Burger BC bereits vertraut?

Sauer: Der Verein kennt mich sowohl als Trainer als auch als Spieler und weiß meine Auffassung von Fußball zu schätzen. Da ich vor zuvor Trainer bei der SG Blau-Weiß Gerwisch war, hatte ich schon mit dem BBC zu tun gehabt.

Volksstimme: Wie hat die Mannschaft auf die Nachricht reagiert? Fällt Ihnen der Abschied selbst schwer?

Sauer: Die Spieler waren natürlich erstmal überrascht und traurig, aber ich habe ihnen meine Gründe in Gesprächen erklärt und sie verstehen diese. Mir selbst ist die Entscheidung auch nicht leicht gefallen. Selten habe ich einen so gut geführten Verein wie die TSG Calbe erlebt. So tut es mir auch etwas weh, wenn ich zur neuen Saison wechsle.

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TSG-Coach Thomas Sauer wird in der kommenden Saison nicht mehr für die TSG Calbe an der Seitenlinie stehen . | Foto: Frank Nahrstedt

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 16. April 2014


Vorbereitungsplan auf die Rückrunde

Nachdem die Landesliga-Elf der TSG Calbe über den Jahreswechsel bereits an mehreren Turnieren unter dem Hallendach teilgenommen hat, bittet Thomas Sauer seine Schützlinge am 16. Januar erstmals wieder zum Freilufttraining.

Bereits an den beiden daruaffolgenden Tagen stehen die nächsten Tests auf dem Programm. Am Samstag, den 17. Januar tritt die TSG beim traditionellen WBG-Cup in Schönebeck an, tagsdrauf geht es unter freiem Himmel in Magdeburg gegen das Landesklasse-Team von Roter Stern Sudenburg.

Bis zum Rückrundenstart gegen den SV Förderstedt am 23. Februar stehen weiterhin das Nachholspiel gegen den Ligaprimus FSV Barleben am 08. Februar und weitere Freilufttests auf dem Programm:

Vorbereitungsplan des Landesligateams:

  • 16. Januar 2014 – 18.30 Uhr: Trainingsauftakt
  • 17. Januar 2014 – 18.30 Uhr: WBG-Cup (Schönebeck)
  • 18. Januar 2014 – 15.00 Uhr: Vorbereitungsspiel SV 09 Staßfurt (Staßfurt)
  • 25. Januar 2014 – 14.00 Uhr: Vorbereitungsspiel TuS Neustadt Magdeburg (Magdeburg)
  • 01. Februar 2014 – 14.00 Uhr: Vorbereitungsspiel TV Askania Bernburg (Bernburg)
  • 08. Februar 2014 – 14.00 Uhr: Nachholpunktspiel FSV Barleben (Hegerstadion Calbe)
  • 15. Februar 2014 – 14.00 Uhr: Vorbereitungsspiel SG Handwerk Magdeburg (Magdeburg)
  • 23. Februar 2014 – 14.00 Uhr: Punktspiel SV Förderstedt (Hegerstadion Calbe)