Marko Fiedler verlässt die TSG

16. May 2018

Nach der Saison beendet Marko Fiedler, Trainer der TSG Calbe, sein Engagement an der Seitenlinie des Landesligisten. Dafür übernimmt Fiedler ab der kommenden Spielzeit  den Ligakonkurrenten MSC Preussen.

Rainer Schulze, Abteilungsleiter der TSG Calbe, rechnete bereits mit vielen Anrufen. Denn beim Landesligisten gab es eine überraschende Personalentscheidung. Trainer Marko Fiedler wird zum Saisonende sein Amt bei den Calbensern niederlegen. „Marko hatte bereits zugesagt, hat dann seine Meinung aber wieder geändert“, so der Abteilungsleiter. Demnach wird sich Fiedler zurneuen Saison dem Ligakonkurrenten MSC Preussen anschließen. Dies gab der Verein am Montagabend bekannt. Ebenfalls zur Überraschung der TSG. „Dass es bereits so große Wellen schlägt, damit habe ich nicht gerechnet. Aber es ist jetzt so und daran können wir nichts ändern. Wir wollten noch nicht, dass alle davon erfahren.“

Bevor Fiedler an die Saale wechselte, übernahm er das Steuer beim Schönebecker SV. Von 2012 bis 2014 war er Trainer in der Elbestadt. Danach zog es den heute 45-Jährigen zum Lokalrivalen. In der Saison 2016/2017 konnte Fiedler aus 30 Spielen 15 Siege holen. Die TSG beendete die Saison auf dem sechsten Rang. Auch in der aktuellen Serie stehen die Calbenser gut da. Derzeit belegt die Mannschaft wieder den sechsten Platz. Doch bereits vor Wochen trat der Coach auf die Bremse: „Wir gehören nicht nach oben und nicht nach unten“, sagte Fiedler nach der 0:4-Niederlage gegen Union Heyrothsberge. Nun folgt der überraschende Wechsel in die Landeshauptstadt.

„Marko hat seine Gründe, doch die gehören nicht in die Öffentlichkeit. Es hat nichts mit der sportlichen Situation zu tun“, verriet der Abteilungsleiter und führte weiter aus: „Wir müssen das akzeptieren und damit leben. Wir haben es zur Kenntnis genommen.“ Am vergangenen Wochenende kam der Trainer auf die Verantwortlichen zu und bestätigte, „dass er sich für den MSC entschieden hat“. Die Magdeburger hatten zuvor die Fühler ausgestreckt. „Unser Trainer Alexander Daul hat den Kontakt vermittelt. Das rechne ich ihm hoch an“, sagt der Teammanager des MSC, Klaus-Dieter Theise. Noch-Trainer Daul, der sein Amt zum Saisonende niederlegt, soll den Preussen in anderer Funktion erhalten bleiben.

Theise begründete die Entscheidung pro Fiedler mit einem alten chinesischen Sprichwort: „Wenn du einen Gegner nicht besiegen kannst, musst du ihn zu deinem Freund machen.“ So konnte die TSG das Rückspiel gegen den MSC Ende März mit 1:0 gewinnen.

Wer nun in der kommenden Saison das Traineramt an der Saale übernimmt, bleibt abzuwarten. Bei der TSG gestaltet sich die Suche nach einem Nachfolger nämlich schwierig. „Wir haben nicht wirklich damit gerechnet. Die Gespräche für die neue Saison waren eigentlich schon abgeschlossen. Jetzt brauchen wir einen neuen Trainer und dazu müssen wir den Markt durchsuchen“, so Schulze.

„Den einen oder anderen Gedanken“ hat sich der Abteilungsleiter bereits gemacht, doch mehr möchte Schulze nicht preisgeben. „Wir müssen sehen, ob die Gedanken, die wir haben, überhaupt umsetzbar sind. Dazu müssen wir Gespräche führen. Aber ich denke, dass es nicht einfach wird.“ Bevor es zu einer Entscheidung kommt, werden sich die Betreuer und der Trainer noch einmal zusammensetzen und reden. Heute kommt es zum Gespräch mit der Mannschaft.

Denn für die TSG steht der Saisonendspurt an. Bereits am Freitag erwarten die Calbenser den TuS Schwarz-Weiß Bismark zum Nachholspiel (18.30 Uhr). Der Abteilungsleiter konnte bereits versichern, dass „wieder einige Ausfälle zu beklagen sind. Wir müssen jetzt Ruhe rein bekommen und dürfen nicht die Nerven verlieren.“ Vier Spiele hat die TSG noch, um sich im oberen Drittel der Tabelle festzusetzen und auch dem Coach nach vier erfolgreichen Jahren einen gebührenden Abschied zu bereiten. Denn auch Schulze ist der Meinung, „dass Marko Fiedler ein guter Trainer“ ist. Dieser muss nun ersetzt werden.


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