Stephan Herrmann allzu oft im Mittelpunkt

11. March 2012

Über mangelnde Beschäftigung konnte sich Stephan Herrmann, Torhüter des Kreisligateams der TSG Calbe, am Samstag im Heimspiel gegen den SV Pretzien wahrlich nicht beklagen.

Da seine Vorderleute über die gesamte Spielzeit nicht ins Spiel fanden und die mit Abstand schlechteste Saisonleistung zeigten, musste er eine Vielzahl klarster Tormöglichkeiten der engagierten Gäste vereiteln und hatte demnach sehr großen Anteil am 2:1-Arbeitssieg seiner Mannschaft.

Bereits die ersten Spielminuten offenbarten das im Vorfeld befürchtete Bild, denn nicht der Tabellenführer, sondern der SV Pretzien übernahm sofort die Initiative und erspielte sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Es passte dann allerdings auch zur bisherigen Saison der Calbenser Landesligareserve, dass bereits der erste gute Angriff in der 9. Spielminute zum Führungstreffer führte. Nach einem schnellen Konter über Daniel Schwan und Christian Kober verwandelte TSG-Stürmer Claudio Recklebe aus 10 Metern Torentfernung sicher. Zwar hatten die Calbenser auch in der Folge der ersten Hälfte weitere klare Einschussmöglichkeiten, wobei Sven Bartsch kurz vor dem Halbzeitpfiff freistehend aus Nahdistanz die wohl beste Chance vergab, spielerisch jedoch erreichte kein Feldspieler seine Normalform. Denn insbesondere im Defensivverhalten zeigte sich das Team von Reiner Fabian und Detlef Sobzcak ungeordnet und ohne jegliches Zweikampfverhalten. Pretzien kam so zu einigen guten Möglichkeiten, verzog aber entweder knapp oder scheiterte eben an TSG-Schlussmann Stephan Herrmann, sodass mit einem schmeichelhaften 1:0 für die Gastgeber die Seiten gewechselt wurden.

Da sich auch im zweiten Spielabschnitt die Leistung der Calbenser auf schwachem Niveau einpegelte, war es erneut Stephan Herrmann, der zweimal gegen freistehende Stürmer klären konnte. In der 55. Spielminute war dann auch er machtlos, nach einem Ballverlust im TSG-Mittelfeld schalteten die Pretzien deutlich schneller um, sodass Sebastian Krakau nach einem Querpass aus Nachdistanz unbedrängt einschieben konnte. Direkt nach dem Wiederanpfiff allerdings setzte Daniel Schwan zu einem unglaublichen Solo an, umkurvte mehrere Gegenspieler, dribbelte sich in den Strafraum und fand mit seinem Querpass Claudio Recklebe, der den Ball nur eine Minute nach dem Ausgleich zur erneuten TSG-Führung über die Linie beförderte. Nachdem sich Pretzien von diesem Rückschlag schnell erholte und die TSG im Angriff weitere gute Einschussmöglichkeiten ungenutzt ließen, stand wieder Stephan Herrmann im Mittelpunkt des Geschehens. Sowohl in der 73. Minute, als er gleich zweimal gegen einen freistehenden Stürmer hielt, und in der 78. Minute, als er einen starken und unbedrängten Schuss aus 10 Metern Torentfernung vereitelte, avancierte er zum absoluten Matchwinner für sein Team und hielt letztlich auch die drei Punkte fest.

Nachdem kurze Zeit nach dem Schlusspfiff die Nachricht von der Hakeborner Niederlage in Löderburg (1:2) einging, gab es sogar doppelt Grund zum Jubeln, mittlerweile ist der Vorsprung an der Tabellenspitze auf zwölf Punkte angewachsen. Eines allerdings hat das Spiel gegen Pretzien zweifelsohne auch gezeigt, ohne ein Mindestmaß an Einsatzbereitschaft und Spielfreude werden die noch ausstehenden acht Partien jede Menge Stolpersteine mit sich bringen.

TSG Calbe
Stephan Herrmann – Christian Kober, Claudio Recklebe (75. Maximilian Mikoleit, Kevin Fenzl, Kevin Vetter, Daniel Schwan, Steven Brehmer, Steven Mues (65. Robert Seeliger), Sven Bartsch, Toni Houpline, Philip Berner

SV Blau-Weiß Pretzien
Wiebel – Pietzomka, Preuß, Krakau, Brinkmann (45. Brumsendorf), Buchholz, Maschner, Borchert, Regenstein, Wonka, Mieter

Schiedsrichter: Frank Hoffmann (Neugattersleben)
Zuschauer: 25


verwandte Artikel