Die erste Konsequenz aus dem Debakel in der 1. Runde des Fußball-Landespokals bekamen die Spieler der TSG Calbe bereits gestern auf der Rückreise aus Salzwedel zu spüren. „Für die Buskosten kommt nicht der Verein, sondern die Mannschaft auf“, klärte Trainer Marko Fiedler nach dem 0:6 (0:4)-Fiasko auf. Bevor es dem Team in der Brieftasche weh tat, schmerzte der Auftritt des Landesligisten beim Landesklasse-Vertreter auf der TSG-Seele.

Rund eine Viertelstunde lang wurde sie beim SV Eintracht ihrer Favoritenrolle gerecht. Nachdem den Gästen zu Beginn einzig die Durchschlagskraft im Angriff fehlte, fiel es schwer, eine Erklärung für den völligen Einbruch zu finden, nachdem Salzwedels Marcel Peters aus spitzem Winkel zum 1:0 des Außenseiters traf (18.). „Es war zum Haareraufen. Angefangen bei katastrophalem Abwehrverhalten über nicht vorhandene Zweikampfführung war es ein kollektiver Totalausfall“, fällte Fiedler ein schonungsloses Urteil.

Andererseits: Es gab wenig schönzureden. Während die Gäste komplett verunsichert wirkten, spielten sich die Hansestädter in einen Rausch. Nachdem Peters in der 27. Minute zum 2:0 nachlegte, folgte nur 120 Sekunden später der Knockout durch Philipp Schreibers Schuss aus der Drehung – 3:0. Mit dem Halbzeitpfiff folgte der vierte Treffer durch Kapitän Gregor Roth (45.). Wenngleich die TSG nach Wiederbeginn bemüht war, zumindest Ergebniskosmetik zu betreiben, musste man es den Platzherren fast als gnädig anrechnen, dass sie es in den zweiten 45 Minuten bei zwei weiteren Treff ern, darunter ein Foulelfmeter, beließen (69., 71.).

„Der Salzwedeler Sieg fiel in dieser Höhe verdient aus. Natürlich müssen wir über das Spiel sprechen, aber es gilt, bis zum Ligastart in einer Woche die Köpfe frei zu bekommen. Auch wenn ich die Truppe als charakterstark einschätze, kann ich nur hoff en, dass wir gestolpert und nicht umgefallen sind“, ordnete Fiedler ein.

TSG Calbe: Richter – Trappiel (24. Bergholz), Voigt, Ristovski (61. Noack), Würlich, Dummer, Schmidt (75. Balachandran), Palm, Dang Ngoc, Zober, Hellige

Tore: 1:0, 2:0 Marcel Peters (18., 27.), 3:0 Hannes Schreiber (29.), 4:0 Gregor Roth (45.), 5:0 Philipp Müller (69.), 6:0 Mario Schulz (71., FE)

Schiedsrichter: Alexander Machui (Uchtspringe), David Hoja, Tobias Petzke

Zuschauer: 74

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 10. August 2015