Schwache Vorstellung sorgt für Frust

30. April 2018

Mit einer großen Fairplay-Geste zeichnete sich Keven Harms, Kapitän des Landesligisten TSG Calbe, am Sonnabend aus. Nach dem der Ball vom Torwart von Union Heyrothsberge ins Aus gespielt wurde, da ein Spieler am Boden lag, spielte die TSG weiter. Die Gäste waren irritiert und stoppten den Ballführenden mit einem Foul. Aber Harms wollte den Freistoß nicht treten und passte den Ball zurück. Dafür gab es großes Lob von den Verantwortlichen der Gäste. Zu diesem Zeitpunkt lag Calbe bereits mit 0:3 in Rückstand. Nach gespielten 90 Minuten stand es sogar 0:4 (0:0).

Und nach der Partie wurde es laut im Spielerkreis. Zuerst sagte Benjamin Richter etwas zu seiner Roten Karte, die er direkt nach seiner Einwechslung sah. „Dass es dumm war, weiß ich selbst. Aber es hat sonst niemand ein Zeichen gesetzt“, rief er den Mitspielern zu. Harms zeichnete sich nicht nur durch seine große Geste aus, sondern erntete vom Trainer Marko Fiedler auch ein Lob. „Er war am Vormittag noch arbeiten und war dennoch mit der beste Mann.“

Spielerisch lief bei den Calbensern wenig zusammen, auch wenn die erste Halbzeit klar zugunsten der Saalestädter hätte ausgehen müssen. „Wir müssen mit zwei oder drei Toren führen“, sagte Fiedler. Und wer keine Tore schießt, der bekommt welche. Nach einem Einwurf von Heyrothsberge herrschte durcheinander am kurzen Pfosten und Tim Rieche brachte das Leder im Tor unter (48.). Nur sieben Minuten später erhöhten die Gäste. Nach einem Freistoß kam Christian Kloska mit dem Kopf an den Ball und traf wuchtig. Dann dauert es nur sechs Minuten und Daniel Stridde traf zum 3:0. Thomas Gernat wollte per Kopf zu seinem Keeper Lucas Schulz zurück geben, aber der Pass war zu kurz, Stridde ging dazwischen und lupfte das Leder über Schulz ins Tor. Das 4:0 erfolgte wieder nach einem Einwurf. Nils Fischer bekam den Ball, marschierte los und traf ins lange Eck (78.).

„Wir spielen im Mittelfeld. Wir gehören nicht nach oben und auch nicht nach unten. Da kann man schnell auf die Fresse fallen bei der Euphorie. Wir sollten den Ball flach halten. Heute sind wir verdient auf die Fresse gefallen“, sagte Fiedler, der „absolut nicht zufrieden“ war mit der Partie.

TSG: Schulz – Harms, Denisenko, Schmidt (Voigt), Balzer, Adrian (79. Richter), Baartz, Hellige (Lull), Gernat, Dübecke, Weber

Tore: 0:1 Tim Rieche (48.), 0:2 Christian Kloska (55.), 0:3 Daniel Stridde (61.), 0:4 Nils Fischer (78.)

Schiedsrichter: Jens Rosenbaum (Halle)

Zuschauer: 53

Rote Karte: Benjamin Richter (80.)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 30. April 2018


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