Das Glück des Tüchtigen fehlt

24. September 2018

Die TSG Calbe ist mit der dritten Niederlage in Serie in der Landesliga Nord auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Am Sonnabend setzte es auf eigenem Platz gegen den Aufsteiger Blankenburger FV eine 1:4 (1:3)-Niederlage, die auch Trainer Christian Harant nicht ganz erklären konnte. Vor allem in der Höhe. „Das Ergebnis entspricht nicht dem Verlauf des Spiels“, sagte er.

Denn die Calbenser zeigten über weite Strecken der Partie eine engagierte Vorstellung. Trotz des ärgerlichen Nackenschlags gleich zu Beginn des Spiels. Im Strafraumgewühl geriet Calbes Kapitän Matthias Buszkowiak beim Gerangel mit seinem Gegenspieler aus dem Tritt, bekam die Hand an den Ball. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt, Blankenburgs Philip Zablinksi traf zum 1:0 für die Gäste (3.). „Buszkowiak wurde vorher klar geschubst und reißt daher die Arme hoch. Wenn man so eine Situation jedes Mal pfeift, müsste es in jedem Spiel zehn bis elf Elfmeter geben“, ärgerte sich Harant.

Doch diesen „Durchschlag“, wie es der Coach bezeichnete, steckte die TSG gut weg. Thomas Hellige prüfte die Abwehrreihen des Aufsteigers mit einem Fernschuss (5.). Nach einem Schuss aus 20 Metern von David Lull wackelte auch der Pfosten (7.). Doch die Torannäherung blieb genauso ohne Erfolg wie der Schuss von Hellige nach einer Lull-Flanke (8.). Erst als der Referee erneut auf den Punkt zeigte, was für Harant eine „Konzessionsentscheidung“ war, kamen die Saalestädter zum 1:1, Hellige verwandelte (31.).

Doch auch das Tor beruhigte Calbes Spiel nicht. Erst bekam Torwart Lucas Schulz einen Hexenschuss und musste noch vor der Halbzeit ausgewechselt werden für Philip Küster, dann klingelte es wieder im TSG-Kasten. Durch eine „Verkettung kleinerer Fehler, bei denen wir nicht vernünftig geklärt haben“, so Harant, schossen Sebastian Fabich und Philipp Eckert noch vor der Pause für die Gäste eine Zwei-Tore-Führung heraus. „Wir waren am Drücker, belohnen uns aber nicht für unseren Aufwand. Uns fehlt das Glück des Tüchtigen“, sagte Harant. „Das waren zwei unglückliche Tore. Danach war der Riemen ab.“

Zwar zeigten die Calbenser auch nach dem Seitenwechsel Willen und Einsatz, doch die Hypothek aus dem ersten Durchgang war zu groß. Und in der Schlussphase wurde die TSG noch zweimal bestraft. Erst machte Eckert mit seinem zweiten Treffer des Tages den Deckel für den Blankenburger FV drauf (80.). Kurz danach musste Pascal Weber nach einer Notbremse mit Rot vom Platz (81.). Das passte zu dem gebrauchten Tag der Calbenser, der noch eine Weile in den Kleidern hängen wird. „Wir haben ja nicht erst seit gestern Probleme mit unserer Chancenverwertung“, seufzte Harant. Doch der Weg zur Besserung muss auch über eine stabilere Abwehr gehen. In den vergangenen drei Spielen kassierte Calbe 14 Gegentreffer. Die TSG ist die Schießbude der Liga. Die Saalestädter müssen aufpassen, dass sie in der jetzigen Situation nicht in den tiefen Abstiegsstrudel hineingeraten.

Calbe: Schulz (41. Küster) – Zapke, Lull, Buszkowiak, Harms, Adrian (64. Sandau), Kober, Hellige, Schönian (30. Schmidt), Dummer, Weber

Tore: 0:1 Philip Zablinski (3., HE), 1:1 Thomas Hellige (31., FE), 1:2 Sebastian Fabich (44.), 1:3 Philipp Eckert (45.+2), 1:4 Philipp Eckert (80.)

Zuschauer: 53

Schiedsrichter: Benedict Ohrdorf (Grün-Weiß Süplingen)

Rot: Pascal Weber (81., Notbremse)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 24. September 2018


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