Nachbarschaftsduell mit Ecken und Kanten

26. August 2019

Es war hitzig am Freitagabend in Nienburg. Damit war allerdings nicht nur das Wetter gemeint, sondern auch das Fußballspiel der Landesklasse, Staffel IV. Das Derby zwischen dem 1. FSV Nienburg und der TSG Calbe hatte alles geboten, was ein Derby gegen den Nachbarn so ausmacht. Tore, zwei Platzverweise und auch ein Novum. Am Ende musste sich die TSG Calbe mit 1:3 (1:2) geschlagen geben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stellten die Gastgeber bereits am zweiten Spieltag einen negativen Rekord auf. Den dürfte Jan Bauer für längere Zeit innehaben. Was war passiert? Kurz vor der Pause regte sich Nienburger sehr energisch über einen Pfiff von Schiedsrichter Philipp Bürger-Schoenemann (Union Sandersdorf) auf. Dieser zeigte daraufhin Gelb. Bauer war mit der Entscheidung nicht zufrieden, winkte ab und durfte das Feld daraufhin vorzeitig verlassen. Keine zehn Sekunden lagen zwischen beiden Karten.

Zu diesem Zeitpunkt lag Calbe mit 1:2 hinten. Denis Winter schlug einen Diagonalball, Stefan Stein setzte sich im Eins-gegen-Eins mit etwas Glück durch und netzte sicher zum 1:0 ein (14.). Beim zweiten Gegentreffer wollte die TSG auf Abseits spielen, doch der Plan ging nicht auf. Sebastian Burchard nutzte dies und schob in die lange Ecke (26.) ein.

Mit dem ersten gelungenen Angriff verkürzte die TSG. Thomas Hellige setze sich auf der linken Seite durch, spielte das Leder scharf in die Mitte, wo Alexander Schellbach verpasste und somit Niklas Hergeselle irritierte, der ins eigene Tor traf (28.). „Es war schon sinnbildlich, dass wir nicht mal unser Tor selbst erzielen“, sagte TSG-Coach Marcel Würlich nach der Partie, bei der seiner Mannschaft die Durchschlagskraft in der Offensive fehlte.

Trotz der Überzahl im zweiten Durchgang konnten die Calbenser kein Kapital daraus schlagen, auch weil Maximilian Puschnigg ebenfalls mit einer Ampelkarte die Kräfteverhältnisse wiederherstellte. „Die Karte war genau so ein Witz wie die von Nienburg“, kommentierte Würlich, der auf Nachfrage beim Schiedsrichter ebenfalls Gelb sah. Letztlich entschied Nicola Bevanda nach schöner Einzelaktion über die linke Seite und einem strammen Schuss von der Strafraumkante die Partie (65.). Calbe kam noch mal zu Halbchancen, „aber der Sieg für Nienburg war verdient. Meiner Mannschaft kann ich dennoch kämpferisch keinen Vorwurf machen“, so der Übungsleiter.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 26. August 2019


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