Mangel an Zielwasser mit Geduld ausgeglichen

30. September 2019

„Torschützenkönig Maik Adrian“ hieß es nach dem Spiel am Heger. Für den Stürmer der TSG Calbe eigentlich ein Satz, den er gerne hört. Nach dem Landesklasse-Spiel gegen den VfB Borussia Görzig war es dem 36-Jährigen aber schon fast peinlich, doch auch er musste über den Satz lachen. Am Ende reichte es für einen ungefährdeten 4:0 (2:0)-Erfolg. Doch reihenweise ließ die Offensivreihe der Calbenser teils hochkarätige Chancen liegen, vor allem Adrian stand am Rand der Verzweiflung. „Was soll ich heute denn noch alles probieren?“, klagte der Stürmer während des Spiels, als der Ball wieder nicht über die Linie huschte.

Doch es war nicht nur Adrian. Auch Thomas Hellige, Stefan Schliemann oder Maximilian Puschnigg scheiterten entweder am Aluminium, dem Gästekeeper oder hatten das eigene Fadenkreuz falsch justiert. Vielleicht fehlte es auch einfach an Zielwasser.

„Wir haben gewusst, dass es schwer wird. Görzig stand tief, doch wir haben nie die Geduld verloren“, meinte TSG-Coach Marcel Würlich nach der Partie. Nach nur drei Minuten netzte Schliemann nach Vorarbeit von Adrian ein und niemand ahnte, das es ein Geduldsspiel wird. Doch bis zur Pause passierte dann nicht viel. Beide Teams hatten Halbchancen, wobei die der TSG deutlich gefährlicher waren. Im Mittelpunkt? Maik Adrian, der zwei gute Kopfballchancen ausließ.

Hellwach war der Offensivmann aber nach einem Freistoß, als er sich gegen seinen Gegenspieler durchsetze, den Pass auf Schliemann spielte, dessen Versuch geblockt wurde und Christian Kober aus knapp elf Metern locker einschob.

Ebenfalls hellwach war TSG-Keeper Rico Willner. Nach einer Flanke von links nahm Marco Börner die Kugel am zweiten Pfosten direkt, doch Willner zeigte einen guten Reflex und klärte zur Ecke (56.).

„Wir haben ein ordentliches Pressing gezeigt“, beobachtete Würlich, der nach einem verwandelten Elfmeter von Hellige jubeln durfte. Vorausgegangen war ein Foul an Puschnigg.

Und dann war es doch noch soweit. Sascha Bergholz schickte Schliemann auf die Reise, der mustergültig flach in die Mitte passte, wo Adrian am zweiten Pfosten nur noch einschieben musste. Zum gratulieren kam die ganze Mannschaft angelaufen, doch am meisten freute sich Adrian selbst. „Das einzige Manko im Spiel war dennoch die Chancenverwertung“, sagte Würlich. Am Ende konnte der Coach das aber verschmerzen.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 30. September 2019


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