Sieg tut auch ein wenig weh

6. June 2017

„Danke für das tolle Geburtstagsgeschenk“, schrieb Mittelfeld-Spieler Florian Schmidt am Sonnabend nach der Landesliga-Partie bei Germania Halberstadt II in die WhatsApp-Gruppe der TSG. Nach einer Durststrecke – die Calbenser haben seit vier Begegnungen nicht mehr gewonnen – stand im Harz nun wieder ein deutlicher 6:2 (2:1)-Erfolg zu Buche. Für Schmidt, der 23 Jahre alt wurde, war es nicht einfach nur eine erfolgreiche Begegnung – er trug mit drei Treffern sogar maßgeblich zum Sieg bei.

Auch Trainer Marko Fiedler freute sich, obwohl für ihn ein Wermutstropfen bleibt: „Es ist schön, dass wir gewonnen haben. Aber der Sieg tut auch ein bisschen weh.“ Weil der Mannschaft nun klar wird, was sie in der Rückrunde liegen ließ. Weil die Mannschaft nun weiß, dass sie an der Zielstellung „oben mitzuspielen“ vorbei geschrammt ist.

In Halberstadt gingen die Saalestädter durch Florian Schmidt (27.) in Führung. „Das war hoch verdient“, schätzte Fiedler ein. „Doch durch eine Unkonzentriertheit haben wir Halberstadt dann wieder ins Spiel gebracht.“ Gemeint war eine mangelhafte Absprache der Calbenser Abwehr. Nach Foul an einem Germania-Akteur konnte Christoph Klötzer per Elfmeter zum 1:1 (32.) ausgleichen. Doch die Köpfe der Gäste blieben oben. Und so erhöhte Matthias Buszkowiak, ebenfalls wieder verdient, kurz vor der Pause durch einen Standard zur 2:1-Führung.

In der zweiten Hälfte war es erneut Schmidt, der seine Farben zum 3:1 (52.) schoss. Doch wer dachte, der Sieg sei in trockenen Tüchern, der täuschte sich. Denn Daniel Krämer hatte leichtes Spiel mit vier Calbensern, von denen sich keiner verantwortlich fühlte zu klären, und schob zum neuerlichen Anschluss ein (2:3, 66.). „Wir haben es aber geschafft, das Tempo hoch zu halten“, war der Coach zufrieden, „und konnten Halberstadt dadurch müde spielen.“ Auch wenn Treffer Nummer vier fast unbemerkt auf das Konto der TSG ging. Ein langer Ball von Buszkowiak kam nicht bei seinem Mitspieler an, kullerte dafür aber unter dem Fuß des VfB-Keepers hinweg, der ihn nicht richtig erwischte – 4:2 (73.).

Die Gäste blieben bis zum Schluss geduldig, zeigten zudem noch einige gute Konter. Schmidt (80.) und Enrico Palm (88.) brachten das Leder noch zweimal bis zum 6:2-Endstand im gegnerischen Kasten unter. „Der Sieg war verdient“, schätzte der Trainer ein. „Die Körpersprache hat seit langem mal wieder gepasst. Auch wenn es fußballerisch nicht unbedingt das Beste war.“ Auch die beiden A-Jugendlichen Justin Denis Jakobs und David Lull zeigten erneut eine gute Leistung und „fügten sich nahtlos in die Mannschaft mit ein“. Am kommenden Sonnabend steht die letzte Begegnung der Saison für die Calbenser an. Zuhause empfangen sie den VfB Ottersleben. „Wir wollen auch das letzte Spiel erfolgreich beenden“, so Fiedler. Um 15 Uhr ist Anstoß am Heger.

Calbe: Richter – Noack, Buszkowiak, Harms, Schultz (81. Schönian), Schmidt, Baartz, Voigt, Palm, Ristovski (78. Jakobs), Dübecke (81. Lull)

Tore: 0:1 Florian Schmidt (27.), 1:1 Christoph Klötzer (32.), 1:2 Matthias Buszkowiak (45.), 1:3 Florian Schmidt (52.), 2:3 Daniel Krämer (66.), 2:4 Matthias Buszkowiak (73.), 2:5 Florian Schmidt (80.), 2:6 Enrico Palm (88.)

Schiedsrichter: Tobias Menzel (SV Fortuna Magdeburg), Nils Novak, Steffen Müller

Zuschauer: 22

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 06. Juni 2017

 


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