Stets ein Fuß auf des Gegners Schuh

22. August 2016

Schade, dass am Sonnabend nur 42 Zuschauer den Weg zum Hegersportplatz in Calbe fanden. Was die wenigen Augenpaare auf der Tribüne über 90 Minuten sahen, war eines größeren Publikums würdig. Denn die TSG schaffte es im dritten Landespokal-Anlauf, den MSV Börde mit 2:0 (0:0) aus dem Wettbewerb zu werfen.

Dass die Gastgeber im dritten Anlauf endlich gegen die Landeshauptstädter, die mittlerweile sportlich in der Verbandsliga beheimatet sind, gewinnen wollten, sahen die Zuschauer sofort. Die MSV-Elf fand kaum ins Spiel, wurde von dem Landesliga-Team fast erstickt. Kaum einen Schritt konnten die Magdeburger machen, ohne sofort einen der zehn Gastgeber auf ihren Füßen stehen zu haben. Entsprechend entnervt waren die Gäste zur Halbzeit. Dass es da noch 0:0 stand, war schmeichelhaft.

Taktisch war das am Sonnabend also eine sehr disziplinierte und konzentrierte Vorstellung von der TSG. Das sah auch Trainer Marko Fiedler so: „Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet, kaum etwas zugelassen und selbst zielstrebig nach vorn gespielt.“ Dass es am Ende „nur“ 2:0 stand, war dem Umstand geschuldet, dass Calbe hinten zwar nichts zuließ, nach vorn aber die ein oder andere sehr gute Möglichkeit liegen ließ.

Bereits nach sechs Minuten lief Stefan Ristovski allein auf MSV-Keeper Andre Prief zu. Der Magdeburger behielt aber die Nerven und blieb Sieger. Beim Kopfballversuch von Neuzugang Matthias Buszkowiak nach gut einer Viertelstunde half die Latte und der Linienrichter, der Abseits signalisierte. Auch Neuzugang Lucas Dübecke tauchte immer wieder gefährlich vor dem MSV-Gehäuse auf, der finale Pass erwischte ihn aber das ein oder andere Mal noch auf dem falschen Fuß. „Dass nicht jeder Pass ankommt oder auch mal ein Zweikampf verloren geht, ist normal. Aber alle haben sich sofort wieder nach hinten orientiert und sich auch gegenseitig ausgeholfen“, lobte Fiedler.

Dass zu Beginn der zweiten Hälfte aber erst Ristovski dann der eingewechselte Enrico Palm freistehend vergaben, sorgte dann doch für die ein oder andere Sorgenfalte im Gesicht der Anhänger. Zwar ließen die Hausherren Magdeburg kaum in den 16er kommen, aber nur eine Unaufmerksamkeit hätte genügt und die Belohnung für ein bis dato fehlerfreies Spiel wäre dahin gewesen. Allerdings stand mit Torwart-Trainer Christian Harant auch ein sehr erfahrener Schlussmann zwischen den Pfosten bereit.

Und schließlich traf Calbe ja doch noch. Und wie. Eine Ecke von Palm legte Hellige per Kopf auf Buszkowiak, der am kurzen Pfosten nur noch einschieben brauchte (72.). Fünf Minuten später machte Dübecke mit einem Sololauf alles klar.

„Der Sieg geht absolut in Ordnung, das hat auch MSV-Trainer Rolf Döbbelin so gesehen“, so Fiedler über den Erfahrungsaustausch der beiden Trainer nach dem Spiel.

Calbe: Harant – Voigt, Harms, Gernat, Weber (90. Noack), Schellbach (46. Palm), Buszkowiak, Fiser, Hellige (82. Dang Ngoc), Dübecke, Ristovski

MSV Börde: Prief – Kolodziej, Heise, Freisleben, Maß, Hagedorn (60. Ebeling), Zoll, Scheinhardt (60. Liedke), Müller, Leonhardt, Berlin (78. Gase)

Tore: 1:0 Matthias Buszkowiak (72.), 2:0 Lucas Dübecke (77.)

Schiedsrichter: Patrick Menz (Könnern), Fabian Michelbrink, Maximilian Müller

Zuschauer: 42

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 22. August 2016


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