In zu großer Not

18. September 2018

Mit einer absoluten Not-Elf reiste die TSG Calbe zum SSV Havelwinkel Warnau. Am Ende verloren die Saalestädter die Partie in der Altmark mit 2:5 (1:3).

Ein Blick auf die Aufstellung der TSG Calbe aus der Landesliga Nord ließ bereits erahnen, in welchen personellen Nöten sich die Calbenser befinden. Sowohl Lucas Schulz als auch Philipp Küster standen in der Start-Elf. „Ich hatte keine andere Wahl. Es war aus der Not heraus geboren“, sagte Trainer Christian Harant. Denn die Torhüter durften ihrem Job nicht nachgehen. Das übernahm der Chef höchstpersönlich, der „seit sehr langer Zeit“ wieder im Kasten stand. Doch auch er konnte die 2:5 (1:3)-Niederlage seiner Mannschaft gegen den SSV Havelwinkel Warnau nicht verhindern.

Bereits nach vier Minuten stand Harant dann vor der ersten schweren Aufgabe. Nach einem Zweikampf im Strafraum zeigte Schiedsrichter Marco Peters auf den Punkt. Martin Buricke trat an und verwandelte sicher (8.). Der erste Dämpfer.

Auf Grund des kleinen Kaders bekamen zwei Spieler aus der Reserve Einsatzzeit. Neben Stefan Sandau wurde zur zweiten Hälfte Pascalle Fröhlich eingewechselt. Sandau war es auch, der den zwischenzeitlichen Ausgleich und somit auch sein Premieren-Tor auf Landesebene (20.) erzielte.

Doch die Hausherren blieben dran. Nach einer Flanke von Buricke stand Jürgen Betker frei, da Pascal Weber sich verschätzte und der traf zur erneuten Führung (33.). Noch vor der Pause foulte Thomas Gernat im Strafraum und der Unparteiische zeigte wieder auf den Punkt. Diesmal trat Benjamin Doering an und traf oben rechts (45.). „Von da an wurden wir immer weiter auf die Verliererstraße gelenkt“, war der Coach der Meinung.

Im zweiten Durchgang erhöhte Hugo Camargo Lacerda De Souza (47.) auf 4:1. Dass Betker ein torgefährlicher Stürmer ist, sollte bereits aus der vergangenen Saison klar sein. Vor der Partie erhielt der Offensivmann die Torjägerkanone der abgelaufenen Landesklasse-Saison, als Betker noch im Diensten des FSV Havelberg war. Im Strafraum spielte er drei Calbenser aus und verwandelte eiskalt (53.).

Erst danach wachte die TSG etwas auf, hatte sogar weitere Chancen, von denen Thomas Hellige eine nutzte (77.). Ein Tor erkannte das Schiedsrichtergespann auf Grund von Abseits ab. Somit blieb es beim 2:5 aus der Sicht der TSG. „Das Ergebnis täuscht aber über den Spielverlauf hinweg“, war Harant der Meinung. Denn vor allem in der Schlussviertelstunde war Calbe besser, hatte Chancen, die liegengelassen wurden. „Ein Unentschieden wäre wohl möglich gewesen.“

Harant konnte dennoch positive Dinge an seiner Mannschaft finden. „Das Team hat alles gegeben. Sie hat auch in der Form gut gespielt. Es hat einfach nicht sollen sein“, bilanzierte der Coach der Calbenser. Auch über die Leitung des Schiedsrichter war Harant nicht erfreut. „Es ist natürlich bitter, wenn man einer gewissen Macht kampflos gegenüber steht.“

TSG: Harant (65. Hoffmann) – Lull, Buszkowiak, Puschnigg, Sandau, Schulz, Hellige, Gernat (46. Fröhlich), Küster, Dummer, Weber

Tore: 1:0 Martin Buricke (8./FE), 1:1 Stefan Sandau (20.), 2:1 Jürgen Betker (33.), 3:1 Benjamin Doering (45./FE), 4:1 Hugo Camargo Lacerda De Souza (47.), 5:1 Jürgen Betker (53.), 5:2 Thomas Hellige (77.)

Schiedsrichter: Marco Peters

Zuschauer: 116

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 17. September 2018


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